Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

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Kaleidoskop
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Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Kaleidoskop »

Guten Abend liebe Community,
ich befinde mich momentan in einer sehr verzwickten Lage, keiner kann mir so richtig Auskunft geben, ich hoffe hier einige Leute zu erreichen welche vlt. schon selbiges durchgemacht haben oder fundiertes Wissen haben.

Ich bin jetzt 29 Jahre alt, vor 2 Jahren habe ich ein duales Studium beim Zoll im gehobenen Dienst angefangen.
Ich habe den Status eines Beamtenanwärters.
Ich bin zu 50% über die Beihilfe versichert, für die Abdeckung der restlichen 50% habe ich mich bei der DBV privat versichern lassen.

Im Verlauf des Studiums bin ich an starken Depressionen erkrankt und habe mehrere Tageskliniken besucht.
Vor etwas mehr als einem Monat, im Zuge eines Antrags auf Weiterbehandlung hat meine PKV einige Fragebögen rumgeschickt und mich dann aus heiterem Himmel fristlos gekündigt. Grund sei arglistige Täuschung, ich hätte im Fragebogen bei Antragstellung einige Diagnosen nicht angegegben, welche angeblich in direktem Zusammenhang mit meinen jetzigen Depressionen stehen.
Näher darauf einzugehen würde den Rahmen sprengen, meine PKV fordert von mir jetzt sämtliche ersttatteten Beiträge für meine Behandlung zurück, ca.5000€ will sie von mir. Ich habe bereits einen Anwalt eingeschaltet und versuche dagegen vorzugehen.

Ich bin seit etwas über einem Monat nicht krankenversichert.
Mit meinen Diagnosen der Depression nimmt mich keine PKV auf.
Ich habe nur die Möglichkeit in einen sog. Basistarifvertrag zu kommen.
Laut meinen Recherchen ist dieser für Beamte, welche 50% Beihilfeanspruch haben maximal 320€. Ist das so richtig?
Mir wurde weiterhin gesagt, dass es speziell für Beamtenanwärter einen billigeren Basistarif gibt, davon konnte ich nirgendwo im Netz was finden. Gibt es sowas wirklich?
Wie gehe ich hier am besten vor? Diverse Versicherungsmakler haben mir gesagt, dass die PKV nur ungern jemanden in den Basistarif aufnehmen und deshalb Anträge einfach nicht bearbeitet werden. Kennt jemand eine "gute" Versicherung für einen Basistarif?

Ich werde das Studium nicht weiterführen, ich habe bereits mit meinem Ausbildungsleiter gesprochen, damit ich möglichst schnell aus dem Beamtenanwärterstatus entlassen werde soll ich nach §33BBG von mir aus die Kündigung einreichen.
Wenn ich den Beamtenstatus verliere lande ich sofort in ALG2 (Hartz4) und müsste wieder gesetzlich versichert werden.

Ich habe mehrere gesetzliche Versicherungen angerufen, eine Aussage war:
Wenn ich zum Zeitpunkt der Entlassung aus dem Beamtenverhältnis nicht privat versichert bin, dann wird mich auch keine gesetzliche Krankenkasse aufnehmen, da ich eine "Lücke" in meiner Versicherungshistorie aufweise.
Kann das sein?
Mal angenommen ich schaffe es nicht mich vor meiner Entlassung privat versichern zu lassen (Weil mich keiner nimmt oder Bearbeitungszeit zu lange dauert), dann habe ich KEINE Chance mehr gesetzlich versichert zu werden?
Das kann doch nicht sein oder?

Es ist länger geworden als gedacht, und ich habe viele Fragen gestellt, ich hoffe mir kann jemand helfen, ich hänge wirklich in der Luft und fühle mich mit meinem Problem komplett alleinegelassen.

Vielen Dank.

Mfg Kaleidoskop
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Hauseltr
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Hauseltr »

Zitat:
Ich werde das Studium nicht weiterführen, ich habe bereits mit meinem Ausbildungsleiter gesprochen, damit ich möglichst schnell aus dem Beamtenanwärterstatus entlassen werde soll ich nach §33BBG von mir aus die Kündigung einreichen.

Ich denke, damit machst du einen grossen Fehler, wenn du selber deine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis forderst.

Zitat: Wenn ich den Beamtenstatus verliere lande ich sofort in ALG2 (Hartz4) und müsste wieder gesetzlich versichert werden.

Da wäre ich mir aber nicht so sicher. Hast du vorher Arbeitslosengeld bezahlt? Und wenn ja, greift da eventuell die Sperrklausel von 3 Monaten? Ohne anwaltliche Hilfe stellst du dir da vermutlich selber ein Bein!
Torquemada
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Torquemada »

Kaleidoskop hat geschrieben: 24. Aug 2018, 21:42

Ich habe mehrere gesetzliche Versicherungen angerufen, eine Aussage war:
Wenn ich zum Zeitpunkt der Entlassung aus dem Beamtenverhältnis nicht privat versichert bin, dann wird mich auch keine gesetzliche Krankenkasse aufnehmen, da ich eine "Lücke" in meiner Versicherungshistorie aufweise.
Kann das sein?
Mal angenommen ich schaffe es nicht mich vor meiner Entlassung privat versichern zu lassen (Weil mich keiner nimmt oder Bearbeitungszeit zu lange dauert), dann habe ich KEINE Chance mehr gesetzlich versichert zu werden?
Das kann doch nicht sein oder?
Zuständig ist erstmal die GKV bei der du vor deiner Verbeamtung warst. Das ganze Theater kannst du dir sparen, wenn du ganz einfach eine versicherungspfichtige Tätigkeit (egal welcher Art und Dauer) aufnimmst. Das sollte bei einer Zeitarbeitsfirma bei quasi Vollbeschäftigung kein Problem sein. Du bist damit sofort wieder in der GKV und bleibst das auch im anschließenden Alg2-Bezug....wenn du den Job wieder aufgibst.
Torquemada
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Torquemada »

Hauseltr hat geschrieben: 25. Aug 2018, 00:08

Da wäre ich mir aber nicht so sicher. Hast du vorher Arbeitslosengeld bezahlt? Und wenn ja, greift da eventuell die Sperrklausel von 3 Monaten? Ohne anwaltliche Hilfe stellst du dir da vermutlich selber ein Bein!
Er meint nicht die Versicherungsleistung sondern die Stütze über Alg2....also ohne Beiträge.
Kaleidoskop
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Kaleidoskop »

Hallo Community, vielen Dank für die schnellen Antworten.
Da wäre ich mir aber nicht so sicher. Hast du vorher Arbeitslosengeld bezahlt? Und wenn ja, greift da eventuell die Sperrklausel von 3 Monaten? Ohne anwaltliche Hilfe stellst du dir da vermutlich selber ein Bein!
Ich habe die letzten 2 Jahre als Beamtenanwärter nicht in meine Arbeitslosenversicherung eingezahlt.
Dadurch steht mir kein ALG1 zu, ich lande direkt in ALG2(Hartz4). Gibt es auch hier eine 3 Monats Sperre wenn ich von mir aus kündige?
Davon weiß ich nichts, wo kann ich das im Gesetz nachlesen?
Zuständig ist erstmal die GKV bei der du vor deiner Verbeamtung warst. Das ganze Theater kannst du dir sparen, wenn du ganz einfach eine versicherungspfichtige Tätigkeit (egal welcher Art und Dauer) aufnimmst. Das sollte bei einer Zeitarbeitsfirma bei quasi Vollbeschäftigung kein Problem sein. Du bist damit sofort wieder in der GKV und bleibst das auch im anschließenden Alg2-Bezug....wenn du den Job wieder aufgibst.
Deiner Meinung nach brauche ich mich jetzt also nicht um eine PKV mit Basistarif kümmern?
Ich bin momentan nicht Krankenversichert, ich reiche meine Kündigung ein, und werde dann erstmal Arbeitslos (ALG2). Wird das Arbeitsamt von mir nicht eine Krankenversicherung sehen wollen?
Mal angenommen das Arbeitsamt interessiert sich dafür nicht, und ich sollte dann wieder Arbeit finden, wie genau funktioniert das mit der Krankenversicherung dann?
Ich werde ja nicht einfach "automatisch" in irgendeiner gesetzlichen Versicherung landen oder?
Ich muss mich doch selbst versichern wahrscheinlich bevor ich die neue Arbeitsstelle antrete..........ohne Krankenversicherung nimmt mich doch kein Arbeitgeber und es könnte Probleme mit der Abrechnungsstelle geben.
Ich weiß nicht, wie so etwas genau abläuft.

Vielen Dank schonmal für alles.

Mit freundlichen Grüßen
Kaleidoskop
Torquemada
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Torquemada »

Kaleidoskop hat geschrieben: 25. Aug 2018, 12:13
Dadurch steht mir kein ALG1 zu, ich lande direkt in ALG2(Hartz4). Gibt es auch hier eine 3 Monats Sperre wenn ich von mir aus kündige?
Davon weiß ich nichts, wo kann ich das im Gesetz nachlesen?

Natürlich gibt es da Sanktionen. Siehe SGB II
Warum du immer einen quasi "nahtlosen" ALG2-Bezug willst....?? Keine Ahnung. Wenn du schlau bist, nimmst du irgendeinen Job an und lässt dich nach ein paar Tagen wieder entlassen (hat halt nicht gepasst..).
Da dann in der Probezeit, gibt es keine Sanktionen, weil ein Grund vom Arbeitgeber nicht angegeben wird.
Torquemada
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Torquemada »

Kaleidoskop hat geschrieben: 25. Aug 2018, 12:13
.......ohne Krankenversicherung nimmt mich doch kein Arbeitgeber und es könnte Probleme mit der Abrechnungsstelle geben.
Ich weiß nicht, wie so etwas genau abläuft.

Ich habe keine Ahnung, warum du mit 29 Jahren quasi überhaupt keine Ahnung vom Arbeitsleben und dem deutschen Sozialsystem hast. Immerhin warst du schon 27 bei deiner Verbeamtung..... Informiere dich und das sollte leicht verständlich sein.
Der dich einstellende Arbeitgeber meldet dich nach deinen Angaben bei der GKV an. Du bist dann eben pflichtversichert. Du musst übrigens kein ALG2 beantragen. Eine Arbeitsuchendmeldung bei der Agentur für Arbeit reicht, um eventuell später schädliche Rentenlücken zu vermeiden. Jobcenter und Agentur für Arbeit bitte nicht durcheinanderbringen.
Kaleidoskop
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Kaleidoskop »

Natürlich gibt es da Sanktionen. Siehe SGB II
Warum du immer einen quasi "nahtlosen" ALG2-Bezug willst....?? Keine Ahnung. Wenn du schlau bist, nimmst du irgendeinen Job an und lässt dich nach ein paar Tagen wieder entlassen (hat halt nicht gepasst..).
Da dann in der Probezeit, gibt es keine Sanktionen, weil ein Grund vom Arbeitgeber nicht angegeben wird.
Okay gut zu wissen, im Netz habe ich dazu unterschiedliches gelesen, das Unterscheidet sich wohl von Fall zu Fall......bei mir speziell wäre es ja eine Kündigung aus nachvollziehbaren Gründen, die Krankheit Depressionen.
Ich bin seit März nicht mehr im "Dienst" bzw im Studium, habe genug ärtzliche Diagnosen die den schweregrad meiner Depressionen aufzeigen.

Aber du hast Recht, wenn es einen "simpleren" und vorallem stressfreieren Weg gibt gehe ich lieber diesen.
Mir geht es in erster Linie nicht um einen "nahtlosen" Übergang des Geldes wegen, meine größte Sorge ist meine Krankenversicherung.
Ich habe Sorge, dass mich keine gesetzliche Krankenversicherung mehr aufnimmt, wenn ich zu dem Zeitpunkt der Entlassung aus dem Beamtenverhältnis nicht krankenversichert bin, da laut Gesetzt ein Pflicht zur Versicherung besteht.

Ich Kündige also beim Zoll nach §33BBG auf eigenen Wunsch, und fange dann einfach ein neues Arbeitsverhätnis an und werde dann ganz automatisch ohne mein Zutun bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt seit ca 2-3 Monaten (je nachdem wie schnell ich was finde) keine Krankenversicherung habe? Stimmt das so?

Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme.

Mfg Kaleidoskop
Kaleidoskop
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Kaleidoskop »

Ich habe keine Ahnung, warum du mit 29 Jahren quasi überhaupt keine Ahnung vom Arbeitsleben und dem deutschen Sozialsystem hast. Immerhin warst du schon 27 bei deiner Verbeamtung..... Informiere dich und das sollte leicht verständlich sein.
Der dich einstellende Arbeitgeber meldet dich nach deinen Angaben bei der GKV an. Du bist dann eben pflichtversichert. Du musst übrigens kein ALG2 beantragen. Eine Arbeitsuchendmeldung bei der Agentur für Arbeit reicht, um eventuell später schädliche Rentenlücken zu vermeiden. Jobcenter und Agentur für Arbeit bitte nicht durcheinanderbringen.
Glaub mir, die Fragerei ist mir nicht angenehm ich will nur alles richtig machen. Bitte bedenke auch, dass ich an starken Depressionen leide und der Rechtsstreit mir meiner PKV mir zu schaffen macht, es fällt mir in letzter Zeit schwer einen klaren Kopf zu kriegen. Soll kein Mitleid wecken.

Ich hatte bisher einfach keine Berührungspunkte mit diesem ganzen Thema, weder persönlich noch im Bekannten- und Freundeskreis.
Da mir dort keiner hilfreiche Antworten geben konnte habe ich mich halt an dieses Forum gewandt.

Bei welcher GKV meldet mich mein Arbeitgeber an? Hat jedes Unternehmen seine bevorzugte GKV oder gibt es eine, wo erstmal jeder drin landet wenn er eine neue Arbeitsstelle annimmt?

Vielen Dank für deine Antwort.

Mfg Kaleidoskop
Torquemada
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Torquemada »

Kaleidoskop hat geschrieben: 25. Aug 2018, 12:53 .... und fange dann einfach ein neues Arbeitsverhätnis an und werde dann ganz automatisch ohne mein Zutun bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt seit ca 2-3 Monaten (je nachdem wie schnell ich was finde) keine Krankenversicherung habe? Stimmt das so?

Ja....wenn es über 450 Euro sind.....bist dann eben KV-pflichtversichert.
Torquemada
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Torquemada »

Kaleidoskop hat geschrieben: 25. Aug 2018, 13:01 [

Bei welcher GKV meldet mich mein Arbeitgeber an? Hat jedes Unternehmen seine bevorzugte GKV oder gibt es eine, wo erstmal jeder drin landet wenn er eine neue Arbeitsstelle annimmt?
Hatte ich schon geschrieben. Die, wo du letztmals versichert warst.
Ich kenne jemand , der nach 10 Jahren USA-Aufenthalt in Deutschland wieder pflichtversichert wurde. Er musste bei seiner letzten Kasse rein, die inzwischen von einer anderen übernommen worden war.

Wenn du das mit den Depressionen (offenbar) nachweisen kannst, gibt es keine Sanktionen beim ALG2. Problem ist nur, dass du über den ALG2-Bezug m. E. nicht automatisch in die GKV reinkommst.
Thust
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Thust »

Für den deutlich besseren Weg halte ich es, dein Studium durchzuziehen und danach als Beamter auf Probe eingestellt zu werden. Dann kannst du auch die Öffnungsaktion der PKV nutzen, und wirst mit maximal 30% Risikozuschlag bei einer (dann anderen als deiner bisherigen) PKV versichert.

Dass du derzeit keine PKV hast, ist im größeren Maßstab betrachtet kein wesentliches Problem. Deine berufliche Zukunft dagegen sehr wohl. Wenn du jetzt "aussteigst", dann ist es nicht unwahrscheinlich dass du auf der Hartz IV Schiene für sehr lange Zeit bleibst, selbst wenn du keine Depressionen mehr hast.

Sieh zu dass du in der Ausbildung bleibst, ggf. pausierst. Wenn auch nur eine Chance besteht weiterzumachen nach Abklingen bzw. Therapieren deiner Depression, bleib im Studium. Dazu wirst du Hilfe brauchen, ich kann nur hoffen dass du ein soziales Umfeld hast dass dir hilft. Nicht dass mein Ratschlag der realistischste ist und durchführbar. Dennoch wollte ich ihn erwähnen, denn abgesehen vom jetzigen Problem mit der PKV solltest du auch in die Zukunft denken.
Kaleidoskop
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von Kaleidoskop »

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, Ihr helft mir sehr.

@Thust:
Darüber habe ich auch kurz nachgedacht, allerdings ist das Studium mit allem was dazugehört: Inhalt, Dienstelle fernab der Heimat (mind. noch 3 Jahre nach dem Studium), rotierende Einsatzorte in der Praxis, leben auf dem Campus in der theoretischen Phase, Wiederholung des ganzen letzten Jahres, da durch zuviele Prüfungen durchgefallen etc, der Grund für meine Depressionen.

Ich habe nie schnell aufgegeben, mich auch 2 Jahre im Studium "durchgebissen", aber es geht einfach nichts mehr und ich wünschte mir ich wäre schon früher ehrlich zu mir selbst gewesen und hätte die Reißleine gezogen.

Das duale Studium im gehobenen Dienst und die anschließende Verbeamtung ist eine tolle Sache, und klar für eine "sichere" Zukunft wäre es wohl das Beste.......aber ich sehe mich einfach nicht mehr, wie ich das alles weitermache.

Ich musste jetzt schon das letzte Jahr wiederholen, aufgrund meiner Krankheit (bin seit März bis heute nicht mehr im Dienst) habe ich das neue Lehrjahr ebenalls verpasst, sodass mein Vorgesetzter für mich gerade alle Anträge durchgeboxt hat für eine zweite Wiederholung.

Man darf in diesem Studium maximal 2 mal ein Lehrjahr wiederholen, laut Gesetz, danach fliegt man raus.
Eine Pause ist soweit ich weiß nicht möglich, habe darüber in der Anfangsphase meiner Depressionen schonmal meinen Ausbildungsleiter gefragt, ob es so eine Möglichkeit gibt. Er verneinte.
Selbst wenn doch, da ich nicht Krankenversichert bin kann ich keine Therapie machen, habe keine weiteren ärztlichen Atteste oder Unterlagen........ich glaube nicht, dass ohne solche Unterlagen eine längere Pausierung möglich ist.

Von Öffnungsaktionen der PKV nach erfolgreiche Studium und einem Risikozuschlag von 30%, davon wusste ich nichts.
Mir wurde gesagt, dass mich KEINE PKV nehmen wird mit der Diagnose einer starken Depression.
Selbst wenn ich es schaffen sollte, so liegt zwischen meiner jetzigen Dignose und dem Ende des Studiums maximal 2 Jahre.
Ich glaube nicht, dass eine PKV das nicht als Ausschlusskriterium sehen wird um ehrlich zu sein.........

Vielen Dank trotzdem für deinen Denkanstoss.

Mfg Kaleidoskop
connigra
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Re: Suche Rat: Fristlose Kündigung PKV, Entlassung Beamtenverhältnis.

Beitrag von connigra »

Hallo Kaleidoskop,

was bringt dir ein Job, wenn du vor lauter Stress und Versagensängste wegen Depri gegen einen Baum fährst....

Geld ist nicht alles. Meiner Meinung nach machst du es richtig. Kündige, suche dir einen Job über 451€ dann bist du krankenversichert ( was in deiner Situation echt wichtig ist).
Ich hoffe, deine Familie steht finanziell und emotional hinter dir und du überwindest deine Depris.
Wichtig ist, ein Job, der dir Spaß macht und nicht Leistungsdruck erzeugt, den man sich nicht gewachsen fühlt.
Du bist nicht dumm, sonst hättest du nicht Abitur.
Nicht jeder muss studieren. Ein guter Handwerker verdient oft mehr als ein Beamter. Keine Behörde verbeamtet dich auf Lebenszeit wenn du Depris hast, irgendwann kommt es auf und dir ergeht es wie mit deiner Krankenkasse.
Ich drück dir ganz fest die Daumen.
@all: ich dachte, es gibt heutzutage eine gesetzliche Pflicht, dass man Krankenversichert ist! Irre ich mich da?
Private Kassen müssen meines Wissens einen Beamten zum Basistarif versichern. Mein Mann hat vor 1 Jahr ein Schreiben seiner privaten Kasse bekommen, wie er Kosten sparen könnte. U.a. durch Wegfall seines bisherigen Tarifes und Wahl einer Basisabsicherung.
Der Basistarif hätte statt 300 Euro nur 132 € gekostet. (50% Beihilfe)Da stand dabei, dass die Versicherung dieses Angebot allen ab 55 Jahren machen müsste
v.g.
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