Prognose bzgl. Diensttauglichkeit bei Verbeamtung ? Diskriminierung ?
Verfasst: 31. Jan 2018, 12:21
Hallo,
ich bin überrascht und erfreut zugleich, dass es selbst ein Beamtenforum gibt =).
Ich bin/war Beamte auf Probe (Referendar in Hessen). Nun soll ich eine Festanstellung bekommen und war beim Amtsarzt. Da ich Epileptiker bin hat mir die Ärztin gesagt, dass dies ein Ausschlusskriterium für das Beamtenverhältnis ist.
Ich hatte vor Diagnose meiner Krankheit 3 richtige Anfälle. Danach, in der Zeit wo ich auf die Medikamente eingestellt wurde, nur noch ca. 5 leichte (kein Umfallen, ähnliches Gefühl wie Schwindel bei Kreislaufproblemen) Anfälle. Seitdem ich nun die richtige Dosis gefunden habe (1,5 Jahre) habe ich nichts mehr.
Nun sagte mir die Amtsärztin, sie bräuchte eine Prognose vom Neurologen, dass ich für die nächsten ~20,30 Jahre nicht Dienstunfähig werde, ansonsten werde ich nicht verbeamtet.
Mein Neurologe hat gesagt, solche Prognosen kann er nicht stellen und somit läuft es darauf hinaus, dass ich in kein Beamtenverhältnis kommen werde.
Ich finde das eine extreme Diskriminierung, da ich von all den Referendaren in meinem Kurs einer der Besten bin, zusätzlich einer der wenigen bin, der sofort eine Festanstellung bekommen soll und nun sowas.
Dann gibt es andere Kollegen, die mit 3er und 4er durchs Referendariat gekommen sind und auch beruflich eher den Eindruck machen (ich bin halt Lehrer, weil ich nicht wusste was ich sonst werden soll) und nun bekommen diese im Monat ~500€ NETTO mehr wie ich und genießen alle Vorzüge. Und das nur weil ich eine solche Erkrankung habe, welche sich bis jetzt noch nie auf meinen Beruf ausgewirkt hat.
Nun ist meine Frage, muss diese Amtsärztin wirklich eine Prognose stellen, dass ich für die nächsten 20 Jahre nicht Dienstunfähig werde ? Oder gar bis ins Renteneintrittsalter ? Das kann man doch nicht mal bei einem Gesunden Menschen tun. Meine Nachbarin war kerngesund und hat mit 30 Brustkrebs bekommen und ist kurz darauf verstorben.
Wenn ich selbstständig bin und einen Mitarbeiter ablehne, weil mir sein Gesundheitszustand nicht gefällt, hagelt es sofort Kritik. Aber der Staat darf das ?
Oder, der Mitarbeiter muss mir in vielen Fällen nicht mal von seiner Vorerkrankung etwas sagen, sodass ich nicht mal die Möglichkeit habe ihn abzulehnen.
Aber der Staat darf das ? Bin ich nun ein Mensch zweiter Klasse ?
Wie sieht es aus, wenn ich mir einen Schwerbehindertenausweis hole ? Wie genau sehen denn die Kriterien für das Beamtenverhältnis aus ?
Ständig wenn ich Informationen seitens Ärzte haben möchte, geht das PingPong-Spielen los. Jeder kennt sich nur ein wenig aus und keiner kann was genaues sagen.
Ich kann mich nicht einfach damit abfinden und erwäge den Schritt zum Anwalt, jedoch wollte ich mir im Internet erstmal einige Informationen holen,damit ich selbst ein wenig vorbereitet bin.
Ich freue mich sehr über konstruktive Beiträge.
Grüße Smuji
ich bin überrascht und erfreut zugleich, dass es selbst ein Beamtenforum gibt =).
Ich bin/war Beamte auf Probe (Referendar in Hessen). Nun soll ich eine Festanstellung bekommen und war beim Amtsarzt. Da ich Epileptiker bin hat mir die Ärztin gesagt, dass dies ein Ausschlusskriterium für das Beamtenverhältnis ist.
Ich hatte vor Diagnose meiner Krankheit 3 richtige Anfälle. Danach, in der Zeit wo ich auf die Medikamente eingestellt wurde, nur noch ca. 5 leichte (kein Umfallen, ähnliches Gefühl wie Schwindel bei Kreislaufproblemen) Anfälle. Seitdem ich nun die richtige Dosis gefunden habe (1,5 Jahre) habe ich nichts mehr.
Nun sagte mir die Amtsärztin, sie bräuchte eine Prognose vom Neurologen, dass ich für die nächsten ~20,30 Jahre nicht Dienstunfähig werde, ansonsten werde ich nicht verbeamtet.
Mein Neurologe hat gesagt, solche Prognosen kann er nicht stellen und somit läuft es darauf hinaus, dass ich in kein Beamtenverhältnis kommen werde.
Ich finde das eine extreme Diskriminierung, da ich von all den Referendaren in meinem Kurs einer der Besten bin, zusätzlich einer der wenigen bin, der sofort eine Festanstellung bekommen soll und nun sowas.
Dann gibt es andere Kollegen, die mit 3er und 4er durchs Referendariat gekommen sind und auch beruflich eher den Eindruck machen (ich bin halt Lehrer, weil ich nicht wusste was ich sonst werden soll) und nun bekommen diese im Monat ~500€ NETTO mehr wie ich und genießen alle Vorzüge. Und das nur weil ich eine solche Erkrankung habe, welche sich bis jetzt noch nie auf meinen Beruf ausgewirkt hat.
Nun ist meine Frage, muss diese Amtsärztin wirklich eine Prognose stellen, dass ich für die nächsten 20 Jahre nicht Dienstunfähig werde ? Oder gar bis ins Renteneintrittsalter ? Das kann man doch nicht mal bei einem Gesunden Menschen tun. Meine Nachbarin war kerngesund und hat mit 30 Brustkrebs bekommen und ist kurz darauf verstorben.
Wenn ich selbstständig bin und einen Mitarbeiter ablehne, weil mir sein Gesundheitszustand nicht gefällt, hagelt es sofort Kritik. Aber der Staat darf das ?
Oder, der Mitarbeiter muss mir in vielen Fällen nicht mal von seiner Vorerkrankung etwas sagen, sodass ich nicht mal die Möglichkeit habe ihn abzulehnen.
Aber der Staat darf das ? Bin ich nun ein Mensch zweiter Klasse ?
Wie sieht es aus, wenn ich mir einen Schwerbehindertenausweis hole ? Wie genau sehen denn die Kriterien für das Beamtenverhältnis aus ?
Ständig wenn ich Informationen seitens Ärzte haben möchte, geht das PingPong-Spielen los. Jeder kennt sich nur ein wenig aus und keiner kann was genaues sagen.
Ich kann mich nicht einfach damit abfinden und erwäge den Schritt zum Anwalt, jedoch wollte ich mir im Internet erstmal einige Informationen holen,damit ich selbst ein wenig vorbereitet bin.
Ich freue mich sehr über konstruktive Beiträge.
Grüße Smuji