Depression-Drohende PDU-Gutachter Termin-bitte um Rat
Verfasst: 2. Jan 2016, 18:53
Hallo zusammen,
ich überlege schon seit längerer Zeit, mich diesem Forum anzuschließen. Ich habe schon viele Beiträge gelesen, aber mich heute erst dazu entschlossen,
einen eigenen Beitrag zu verfassen. Warum jetzt erst, ich weiß es nicht...
Neues Jahr, neues Glück... vielleicht?!? Ich weiß es nicht.
Ich weiß eigentlich garnicht so richtig, wie ich anfangen soll. Ich bekomme schon Herzrasen, wenn ich diese Zeilen schreibe.
Vielleicht ein paar Eckdaten zu mir. Ich bin weiblich, 40 Jahre und seit 23 Jahren bei der Polizei in NRW.
Begonnen habe ich meinen Polizeidienst als selbstbewußte junge Frau. Im Laufe der Jahre wurde ich aber durch viele negative Erlebnisse u.a. auch mit Kollegen, immer unsicherer und ängstlicher.
Nun bin ich seit einigen Jahren immer wieder, oft auch unter fadenscheinigen Erkrankungen, krank. Meinen ersten großen Zusammenbruch hatte ich 2012.
Damals war ich etwa ein Jahr krank geschrieben. In dieser Zeit war ich das erste mal wegen Depressionen in einer Reha. Aufgrund einer drohenden PDU nahm ich meinen Dienst wieder auf. Dies sehe ich im Nachhinein als großen Fehler an, denn das trieb mich tiefer in die Depression, was letztendlich in einer Spielsucht endete. Das Casino war für mich ein Ort, an dem ich meinen Kopf ausschalten konnte. Ich konnte dort meinen Versagensängsten auf der Arbeit und dem Chaos, was bei mir zu Hause herrschte entfliehen.
Die Situation spitzte sich jedoch zu, so daß ich mich im Dezember 2014 als spielsüchtig outete. Ich ließ vor allen die Hose runter, meinem neuen Partner, meinem DGL und meinem Behördenleiter. Alle gaben an, hinter mir zu stehen. Ich solle gesund werden und alles in den Griff bekommen.
Ich bekam eine weitere Reha genehmigt. Diese dauerte 10 Wochen. Ich wurde als arbeitsunfähig aus der Reha entlassen und begann mit der schwierigen Suche nach einem Therapheuten. Dies stellte sich als schwieriger heraus, als ich dachte. Erst 4 Monate nach meiner Reha hatte ich endlich einen Therapheuten gefunden und auch eine Selbsthilfegruppe für Spielsüchtige.
In der Zeit nach der Reha mußte ich mich auch beim PÄD vorstellen. Dieser verfasste ein Schreiben an die Behörde, daß ich, wenn ich wieder Dienst versehen würde, dies ohne Puplikumsverkehr, ohne Waffe und ohne Schichtdienst sein müßte. Zu dem Zeitpunkt war ich weiterhin krank geschrieben.
Ich bat meinen Vorgesetzten, zu dem ich bis dato ein gutes Verhältnis hatte, um ein persönliches Gespräch. Ich fragte, ob es die Möglichkeit gäbe, mich irgendwo unter zu bringen. Er gab mir nur zu verstehen, daß es den Weg zurück zur Polizei für mich nicht mehr gäbe und das ich den Termin beim Gutachter abwarten müsse.
Vor diesem Gespräch hatte ich versucht mich über die Personalabteilung nach einer Stelle für mich zu erkundigen. Wurde aber am Telefon forsch abgewimmelt.
Nach dem Gespräch mit meinem Chef, gab ich ein Wiedereingliederungsschreiben an die Behörde ab. Auf dieses Schreiben erhielt ich keinerlei Reaktion der Behörde. Da ich in Kontakt mit einem SAP der Behörde stand, telefonierte ich dem Ergebnis meines Wiedereingliederungsschreibens nach und bekam 3 Tage vor dem Beginn der Wiedereingliederungszeit dann telefonisch von meinem SAP mitgeteilt, daß eine Wiedereingliederung nicht möglich sei.
Vor etwa 2 Wochen erreichte mich ein Brief vom PP, mit dem Hinweis, das aufgrund meiner längeren Erkrankung und meinen Aussagen (Inhalte aus dem Gespräch mit meinem Chef wurden zitiert!!) ein Gutachter durch die Behörde beauftragt wird. Eine Schweigepflichtsentbindung lag dem Schreiben bei. Das ich eine Wiedereingliederung beantragt hatte und das ich gesagt hatte, ich würde gerne auf einer internen Stelle arbeiten, wurde nicht erwähnt.
Ende letzten Monat habe ich Bescheid vom Versorgungsamt bekommen, denn ich hatte einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt. 30% GdB wurden mir bescheinigt. Meine Diagnosen sind: mittelgradige Depression mit sozialen Phobien und Anpassungsstörung, pathologisches Spielen und starke Migräne
Ich bin wirklich sehr verzweifelt und habe große Zukunftsängste. Ich habe zwei Kinder und ein Haus zu bezahlen.
Was soll ich nun machen?
Soll ich mich bei dem Kollegen für die Schwerbehindertenvertretung melden? Kann er mir helfen?
Soll ich Einspruch gegen die 30% GdB erheben, da "nur" seelisches Leiden und krankhaftes Spielen" aufgeführt sind
Kann die GdP mir helfen?
Soll ich einen Antrag auf Gleichstellung der Schwerbehinderung stellen?
Durfte mein Chef die Inhalte unseres Gepräches weiterleiten?
An wen kann ich mich wenden.
Wenn Ihr mich jetzt fragen würdet, was möchtest Du denn erreichen? Ich weiß es nicht. Ich möchte eigentlich wieder arbeiten. Ich möchte nicht in Frühpension.
Im Moment habe ich das Gefühl alles und jeder ist gegen mich und ich soll "abgeschossen" werden. Ich kann nicht einfach auf den Gutachter Termin warten... ich schlafe kaum noch. Ich bin wirklich verzweifelt.
Ich hoffe das ich hier einen Rat bekomme. Vielleicht hat einer von Euch Erfahrungen mit solchen Lebenslagen.
Liebe Grüße A.
ich überlege schon seit längerer Zeit, mich diesem Forum anzuschließen. Ich habe schon viele Beiträge gelesen, aber mich heute erst dazu entschlossen,
einen eigenen Beitrag zu verfassen. Warum jetzt erst, ich weiß es nicht...
Neues Jahr, neues Glück... vielleicht?!? Ich weiß es nicht.
Ich weiß eigentlich garnicht so richtig, wie ich anfangen soll. Ich bekomme schon Herzrasen, wenn ich diese Zeilen schreibe.
Vielleicht ein paar Eckdaten zu mir. Ich bin weiblich, 40 Jahre und seit 23 Jahren bei der Polizei in NRW.
Begonnen habe ich meinen Polizeidienst als selbstbewußte junge Frau. Im Laufe der Jahre wurde ich aber durch viele negative Erlebnisse u.a. auch mit Kollegen, immer unsicherer und ängstlicher.
Nun bin ich seit einigen Jahren immer wieder, oft auch unter fadenscheinigen Erkrankungen, krank. Meinen ersten großen Zusammenbruch hatte ich 2012.
Damals war ich etwa ein Jahr krank geschrieben. In dieser Zeit war ich das erste mal wegen Depressionen in einer Reha. Aufgrund einer drohenden PDU nahm ich meinen Dienst wieder auf. Dies sehe ich im Nachhinein als großen Fehler an, denn das trieb mich tiefer in die Depression, was letztendlich in einer Spielsucht endete. Das Casino war für mich ein Ort, an dem ich meinen Kopf ausschalten konnte. Ich konnte dort meinen Versagensängsten auf der Arbeit und dem Chaos, was bei mir zu Hause herrschte entfliehen.
Die Situation spitzte sich jedoch zu, so daß ich mich im Dezember 2014 als spielsüchtig outete. Ich ließ vor allen die Hose runter, meinem neuen Partner, meinem DGL und meinem Behördenleiter. Alle gaben an, hinter mir zu stehen. Ich solle gesund werden und alles in den Griff bekommen.
Ich bekam eine weitere Reha genehmigt. Diese dauerte 10 Wochen. Ich wurde als arbeitsunfähig aus der Reha entlassen und begann mit der schwierigen Suche nach einem Therapheuten. Dies stellte sich als schwieriger heraus, als ich dachte. Erst 4 Monate nach meiner Reha hatte ich endlich einen Therapheuten gefunden und auch eine Selbsthilfegruppe für Spielsüchtige.
In der Zeit nach der Reha mußte ich mich auch beim PÄD vorstellen. Dieser verfasste ein Schreiben an die Behörde, daß ich, wenn ich wieder Dienst versehen würde, dies ohne Puplikumsverkehr, ohne Waffe und ohne Schichtdienst sein müßte. Zu dem Zeitpunkt war ich weiterhin krank geschrieben.
Ich bat meinen Vorgesetzten, zu dem ich bis dato ein gutes Verhältnis hatte, um ein persönliches Gespräch. Ich fragte, ob es die Möglichkeit gäbe, mich irgendwo unter zu bringen. Er gab mir nur zu verstehen, daß es den Weg zurück zur Polizei für mich nicht mehr gäbe und das ich den Termin beim Gutachter abwarten müsse.
Vor diesem Gespräch hatte ich versucht mich über die Personalabteilung nach einer Stelle für mich zu erkundigen. Wurde aber am Telefon forsch abgewimmelt.
Nach dem Gespräch mit meinem Chef, gab ich ein Wiedereingliederungsschreiben an die Behörde ab. Auf dieses Schreiben erhielt ich keinerlei Reaktion der Behörde. Da ich in Kontakt mit einem SAP der Behörde stand, telefonierte ich dem Ergebnis meines Wiedereingliederungsschreibens nach und bekam 3 Tage vor dem Beginn der Wiedereingliederungszeit dann telefonisch von meinem SAP mitgeteilt, daß eine Wiedereingliederung nicht möglich sei.
Vor etwa 2 Wochen erreichte mich ein Brief vom PP, mit dem Hinweis, das aufgrund meiner längeren Erkrankung und meinen Aussagen (Inhalte aus dem Gespräch mit meinem Chef wurden zitiert!!) ein Gutachter durch die Behörde beauftragt wird. Eine Schweigepflichtsentbindung lag dem Schreiben bei. Das ich eine Wiedereingliederung beantragt hatte und das ich gesagt hatte, ich würde gerne auf einer internen Stelle arbeiten, wurde nicht erwähnt.
Ende letzten Monat habe ich Bescheid vom Versorgungsamt bekommen, denn ich hatte einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt. 30% GdB wurden mir bescheinigt. Meine Diagnosen sind: mittelgradige Depression mit sozialen Phobien und Anpassungsstörung, pathologisches Spielen und starke Migräne
Ich bin wirklich sehr verzweifelt und habe große Zukunftsängste. Ich habe zwei Kinder und ein Haus zu bezahlen.
Was soll ich nun machen?
Soll ich mich bei dem Kollegen für die Schwerbehindertenvertretung melden? Kann er mir helfen?
Soll ich Einspruch gegen die 30% GdB erheben, da "nur" seelisches Leiden und krankhaftes Spielen" aufgeführt sind
Kann die GdP mir helfen?
Soll ich einen Antrag auf Gleichstellung der Schwerbehinderung stellen?
Durfte mein Chef die Inhalte unseres Gepräches weiterleiten?
An wen kann ich mich wenden.
Wenn Ihr mich jetzt fragen würdet, was möchtest Du denn erreichen? Ich weiß es nicht. Ich möchte eigentlich wieder arbeiten. Ich möchte nicht in Frühpension.
Im Moment habe ich das Gefühl alles und jeder ist gegen mich und ich soll "abgeschossen" werden. Ich kann nicht einfach auf den Gutachter Termin warten... ich schlafe kaum noch. Ich bin wirklich verzweifelt.
Ich hoffe das ich hier einen Rat bekomme. Vielleicht hat einer von Euch Erfahrungen mit solchen Lebenslagen.
Liebe Grüße A.