Beamtentalk.de

Hallo Forengemeinde,

zunächst zu mir: Ich bin 28 Jahre alt und als Beamter im dritten Einstiegsamt der Fachrichtung allgemeine Verwaltung seit nunmehr drei Jahren bei einer rheinland-pfälzischen Kommunalverwaltung beschäftigt. Die Arbeit bei einer Kommune finde ich zunehmend langweilig. Auch ausgeschriebene Stellen reizen mich nur wenig. Vor meinem Vorbereitungsdienst für den Bereich Verwaltung hatte ich mich für den gehobenen Polizeidienst beworben, was leider nicht geklappt hat (wurde nicht mal eingeladen ).

Die Frage die sich mir seit geraumer Zeit stellt ist, ob es möglich wäre die fachliche Laufbahn in den Polizeivollzugsdienst des Landes / Kriminaldienst des Bundes zu wechseln. Ist es hierbei erforderlich den entsprechenden Vorbereitungsdienst zu durchlaufen? Und wenn ja, gibt es dann eine Möglichkeit das bisherige Statusamt zu behalten. Anwärterbezüge kommen mittlerweile für mich nicht mehr in Betracht.. Ich habe im Rahmen meiner Recherchen von Verkürzungen des Vorbereitungsdienstes und auch von der Beibehaltung des Statusamtes gelesen, daher meine Frage. Von einem o. g. Laufbahnwechsel (Verwaltung --> Polizei) habe ich allerdings direkt nichts gefunden, was mich befürchten lässt, dass so etwas nicht möglich ist. Ich möchte natürlich auch nicht in die allgemeine Verwaltung der Polizei; Personal, Haushalt etc...

Ich hoffe, ein erfahrener Beamtenrechtler kann mir hier eventuell ein paar Infos geben, ob ich meine Hoffnung an den Nagel hängen oder mein Ziel weiter verfolgen kann.

Vorab vielen Dank und einen schönen Nachmittag,
Wissbär

Hallo Wissbär,

ich bin Personalsachbearbeiter in einer Landespolizei und bearbeite u. a. Laufbahnwechsel.

Es gab mal einen Fall, als ein höherer Verwaltungsdienst in den höheren PVD wechseln wollte, um den angestrebten Dienstposten (Polizeivollzugsposten) dauerhaft erhalten zu können.
Das war seinerzeit so nicht möglich und ist auch (bei uns) nicht vorgesehen.

Hängt einerseits und vorrangig damit zusammen, dass die entsprechende (bei uns geforderte) fachtheoretische und fachpraktische Unterweisung in dem Sinne so nicht möglich ist und nicht organisiert werden kann.
Und das zweite ist auch eine Art Glaubensfrage, wonach einfach die Ansicht der Hausleitung (die ja selbst Polizeivollzugsbeamte sind) ist, dass sowas nicht sein soll.

Wir haben auch seinerzeit nach Präzedenzfällen anderer Dienstherrn gesucht und sind ebenfalls nicht fündig geworden.

Prinzipiell denke ich daher dass das kaum möglich sein wird und wenn dann der Vorbereitungsdienst regulär durchlaufen werden muss. Eine Beibehaltung des Statusamtes dabei halte ich persönlich für nicht möglich.
Meine Empfehlung wäre trotzdem mal bei der entsprechenden Polizeibehörde und/oder der Polizeischule/-akademie unverbindlich anzufragen und auszuloten was es für Möglichkeiten geben könnte. Vielleicht wäre ja zumindest eine Abkürzung möglich. Zu beachten ist aber natürlich das jeweilige Laufbahnrecht und wie lange ein Vorbereitungsdienst grsl. sein muss.

Mit Verlaub aber das ist kein Laufbahnwechsel sondern ein Wechsel der Fachrichtung (§ 14 Abs. 2 Nr. 4 LBG RLP). Das sind vollkommen unterschiedliche Dinge. Laufbahnwechsel sind unter bestimmten Bedingungen immer möglich (§ 24 LBG RLP bzw. § 7 LbVO RLP), bei Fachrichtungswechseln ist zwingend vorher die fachliche Qualifikation im Rahmen des Vorbereitungsdienstes zu erwerben.