Beamtentalk.de

Moinsen-

ich brauche mal eine Info von jemanden, der sich auskennt....

Ich bin seit 2011 in Vorruhestand und war davor schon einige Jahre mal mehr, mal weniger dienstunfähig abwesend.
In 2013 hatte ich meine letzte amtsärtzl. Untersuchung mit dem Ergebnis "DU für weitere 2,5 Jahre", dann wieder Untersuchung zwecks Überprüfung der Dienstfähigkeit.
Ich habe einen dauerhaften GdB von 70%, krankheitsbedingt lebenslange Beeinträchtigungen, bin bei der nächsten Untersuchung wohl schon 53 Jahre alt und war seit 2009 nicht mehr im Dienst.
Auch möchte ich in absehbarer Zeit gern wegziehen in eine Gegend, die meinem Krankheitsbild nicht so zusetzt ("Klimaveränderung").
Das wird dann höchstwahrscheinlich fernab jeglicher Ballungsräume sein...
Kann ich das tun, auch wenn ich noch nicht "fest" im Ruhestand bin?

Wie oft wird man eigentlich als "vorübergehend nicht dienstfähig" eingestuft? Bis man das Alter erreicht hat, bei dem man sowieso "weg vom Fenster" wäre?
P.S. War im Bereich des BMVg "unterwegs"- fallen Entscheidungen über obige Thematik auch unter dem Gesichtspunkt der Strukturreform?

Danke im Voraus für Eure Antwort(en)!

pensionsmäx

Kenne mich bei der Bundesbehörde zwar nicht aus, aber der Amtsarzt handelt eigentlich nicht von selbst aus, sondern wird von der Abt. Personal beauftragt, die nicht an ärztl. Empfehlungen gebunden ist. Vielleicht da mal ein Gespräch suchen. Vielleicht mal was an den Kopf werfen, die Firma hat doch bestimmt ein paar Leichen im Keller.

Hallo pensionsmäx

Wenn der AA eine weitere Untersuchung nach 2,5 Jahren empfiehlt, dann kann deine Personalabteilung tatsächlich diese erneut in Auftrag geben - sie muss es aber nicht. Es stellt sich dabei aber auch die Frage ob es sinnvoll ist, einen Schwerbehinderten, der deutlich über 50 ist und seit sechs Jahren nicht mehr im Dienst war nochmals zu reaktivieren. Die Meinungen gehen hierzu bekanntlich weit auseinander.
Nach meinem Kenntnisstand (man möge mich gegebenenfalls berichtigen) ist es so: über fünf Jahre im Ruhestand und über 55 = keine Reaktvierung gegen den Willen des Betroffenen mehr möglich. Dabei müssen aber beide Voraussetzungen erfüllt sein.

Gruß vom Schäferhund

Buzzi,
danke für die schnelle Antwort- die einzigen "Leichen", die ich da kenne, sind die "Karteileichen" mit dem berüchtigten "roten Reiter" und einige (ehem.) Bosse, die schon den Großen Vaterländischen miterlebt haben....
Also nichts zu machen.
Was heißt eigentlich "nicht an ärtzl. Empfehlungen gebunden"? Die machen mich dienstfähig trotz vorhandener Beeinträchtigungen? Das würde nicht lange gut gehen...

schäferhund- danke, ich glaube, sowas habe ich auch schon mal gehört, ist mir beim Lesen wieder eingefallen....
Gut, ich bin dann 53 ff. und alle anderen Voraussetzungen wären ja erfüllt. Vielleicht kann ich davon ausgehen, daß die ÜU in ein paar Monaten die letzte ist....

Grüße vom pensionsmäx

pensionsmäx hat geschrieben: Was heißt eigentlich "nicht an ärtzl. Empfehlungen gebunden"? Die machen mich dienstfähig trotz vorhandener Beeinträchtigungen? Das würde nicht lange gut gehen...
Grüße vom pensionsmäx

Von dienstfähig werden kann kaum die Rede sein. Der DH kann eben jemanden aus geringen Gründen in den Ruhestand versetzen oder einen Schwerbehinderten mit seinen Einschränkungen weiterverwenden, z.-B. Postfahrer, Pförtner, etc.
Die Empfehlungen des AA müssen für den DH nicht bindend sein, er könnte ja mehr über den Beamten wissen (oder annehmen) als Ärzte. Daher sind die Schreiben des AA meistens etwas schwammig gehalten, i.S. könnte noch verwendbar sein oder werden. Die Frage endgültiger Nicht-Verwendbarkeit liegt letztendlich am Willen des Dienstherrn und dem Beamten selbst. Wobei Vorschriften einer Einigung im Wege sein können.

dibeldupp- ich bin bei den Ärzten ja Dauerpatient und vor allen Dingen gern gesehen (weil PKV...). Dürfte also kein Problem sein mit der Beurteilung meines Krankheitszustandes.
Werde mal versuchen, entsprechende Atteste zu bekommen.

Buzzi- ich habe schon einen Bescheid, in dem eine anderweitige Verwendung ausgeschlossen ist- entweder gehts ganz oder gar nicht.
Ich werde mich mal bei den Ärzten schlaumachen, vielleicht kann ich das Verfahren etwas abkürzen; ich gehe seit Jahren immer "nur" zur normalen Untersuchungen bzw. Akutbehandlungen.
Danke und Gruss

pensionsmäx

pensionsmäx hat geschrieben: ....Ich werde mich mal bei den Ärzten schlaumachen, vielleicht kann ich das Verfahren etwas abkürzen....
pensionsmäx

Vielleicht solltest du dir von deinen behandenlnden Ärzten bescheinigen lassen...dass deine Erkrankung/körperliche Beeinträchtigung...austherapiert ist...eine Besserung deines Gesundheitszustandes nicht mehr zu erwarten ist...deine behandelnde Ärzte aus Gründen der mediz. Fürsorgepflicht von Tätigekeiten (auflisten lassen) abraten...die Aufnahme von (bestimmten) Tätigkeiten ein ursächliches Leiden, welches zu Pensionierung führte, verschlimmert...neu aufkeimen läßt...einen rapiden gesundheitlichen Rückschlag bedeuten würde...

Mit dieser Grundlage bietest du dem AA eine Basis selbst darüber zu entscheiden, ob eine neuerliche Vorstellung dort ausgeschlossen wird.
Habe vor einigen Tagen von solch einer Verfahrensweise bei einer Kollegin gehört. Sie ist jetzt 52 Jahre und hat von ihrer Personalstelle schriftlich verfügt bekommen, dass auf Grund ihrer "erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen" auf weitere Prüfungen für eine Reaktivierung verzichtet wird. (...ich gönne es ihr von ganzem Herzen...)

Zum Umzug:

Jeder Beamte kann seinen Wohnsitz frei wählen. Das kann man nur schwer verbieten.
Es gibt Ausnahmen. Soldaten müssen es vom BMVg genehmigen lassen wenn sie einen Wohnsitz im Ausland nehmen wollen.

Ob gegebenenfalls Mehrkosten für eine Anreise zur DU-Untersuchung aus eigener Tasche zu tragen sind steht auf einem anderen Blatt.

Mir jedenfalls wäre es das wert, wenn ich an meinem neuen Wohnort glücklich bin.

dibedupp hat geschrieben:

sdh1807 hat geschrieben:Zum Umzug:

Jeder Beamte kann seinen Wohnsitz frei wählen. ......

Für aktive Beamte gibt es schon noch Einschränkunen. Schau mal in die §§ 74 und 75 BBG.

ok, danke für den Hinweis
gemeint sind sicher §§ 72-73 BBG (die habe ich nicht bedacht)

aber in dem Fall des Threatstarters dürfte da wohl nicht gelten, da der ja im Ruhestand ist

Oh,oh, sorry- ich habe ganz vergessen, mich für die hilfreichen Antworten zu bedanken-
war in den letzten Tagen nicht so ganz auf dem Posten...
Also, danke an alle- werde meine Ärzte dahingehend befragen- mal aschauen, wie das Procedere ist...

sdh1807 hat geschrieben:Ob gegebenenfalls Mehrkosten für eine Anreise zur DU-Untersuchung aus eigener Tasche zu tragen sind steht auf einem anderen Blatt.

Ich habe bisher alle meine Fahrten zu den Untersuchungen selbst gezahlt und durchgeführt. Als aktives, aber dienstunfähiges Mitglied der bundesdeutschen Beamtenschaft konnte ich bei anberaumten ÜU's ein- oder zweimal auf einen Dienstwagen mit Fahrer zurückgreifen. Als Pensionsempfänger darf man seine lädierte Gesundheit mit der Deutschen Bahn auf die Reise schicken ....(habe mich nach einigen "Ausfällen" freiwillig entschieden, keinen Pkw zu führen...).

Gruss
pensionsmäx