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Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 2. Mai 2015, 00:23
von Bertus
Hallo,
ich bin neu hier und habe folgendes Problem.

Ich nehme seit einigen Jahren ein Blutdrucksenkendes Mittel. Bisher hat die Beihilfe die Kosten, nach Abzug der üblichen 10€, die 50% bezahlt. Das Mittel kostet 115€. Nun ist es so, das die Beihilfe nur noch die Hälfte von 48,80€ zahlt. Eigentlich stimmt das so auch nicht, denn von den 48,80€ werden noch die üblichen 5€ abgezogen. Von den restlichen 43,80€ werden dann die üblichen 50% erstattet. Man hat in den Hinweisen auf das DIMDI verwiesen. Mußte mich da erst einmal durchwuseln und habe dann mein Medikament auch gefunden. Da steht dann wirklich der Preis von 48,80€, der jetzt nur noch erstattet wird. Irgendwie wurden irgendwelche Gesetze geändert usw. Habe mal etwas geblättert, aber durchgestiegen bin ich nicht.
Weiß jemand, warum jetzt die Kosten nicht mehr im vollem Umfang erstattet werden? Und was könnte man dagegen unternehmen? Klar, ich könnte das Medikament wechseln, aber ich bin seit Jahren sehr zufrieden mit dem Mittel. Im Moment muß ich gut 36€ selber tragen, was bei 98 Tabletten gut 12€ pro Monat bedeutet. Ist schon irgendwie tragbar, aber irgendwie auch ungerecht, warum auf einmal alles geändert wird.
Vielleicht kann mir jemand helfen, oder mir einen Tipp geben.

Danke im voraus.

MfG
Bertus 8)

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 2. Mai 2015, 00:43
von Baumschubser
CoDiovan bzw. Cordinate? :wink:
Was aber egal ist. Bei mir wird der Selbstbehalt abgezogen (abhängig vom Preis des Medikaments) und dann gibts 70% von der Beihilfe.
Das ist ist aber abhängig vom Bundesland.

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 2. Mai 2015, 12:27
von Hauseltr

Weiß jemand, warum jetzt die Kosten nicht mehr im vollem Umfang erstattet werden? Und was könnte man dagegen unternehmen?


Fordere deinen Arzt auf, dir ein gleichartiges Medikament mit Festbetrag zu verschreiben.

Dein Fall dürfte wohl genau so gelagert sein:

Die KVB Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten schreibt dazu:

Arzneimittel-Festbeträge jetzt 14-tägig

Die Festbeträge von Arzneimitteln finden Sie auf den Internetseiten des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) auf vielfachen Wunsch jetzt 14-tägig aktualisiert. Jetzt bilden die entsprechenden Übersichten auch kurzfristige Veränderungen besser ab.

Der Festbetrag eines Arzneimittels ist der maximale Betrag, den die gesetzlichen Krankenkassen dafür bezahlen bzw. die KVB als erstattungsfähig anerkennt. Ist sein Verkaufspreis höher als der Festbetrag, tragen Patienten in der Regel die Differenz entweder selbst oder erhalten ohne Aufzahlung ein anderes - therapeutisch gleichwertiges - Arzneimittel.

Die Angaben stammen vom GKV-Spitzenverband. Er schickt ab sofort alle 14 Tage aktuelle Übersichten an das DIMDI. Beim DIMDI können Sie sich die aktuelle Festbetragsliste kostenfrei herunterladen. In der Liste finden Sie die Festbeträge und ggf. selbst zu zahlende Differenzbeträge.

Link:

http://www.dimdi.de/de/amg/festbetraege ... /index.htm

Aufwendungen für Arzneimittel über den Festbetrag hinaus sind allein vom Versicherten zu tragen.

Die KVB gibt eine Karte (DIN A 7) zur Vorlage beim Arzt und Apotheker aus:

Im Interesse Ihres Patienten/Kunden bitten wir Sie deshalb, soweit möglich nur Arzneimittel zu verordnen/abzugeben, deren Apothekenabgabepreis nicht über dem Festbetrag liegt. .....

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 2. Mai 2015, 13:56
von Ruheständler
Bertus hat geschrieben:Klar, ich könnte das Medikament wechseln, aber ich bin seit Jahren sehr zufrieden mit dem Mittel. Im Moment muß ich gut 36€ selber tragen, was bei 98 Tabletten gut 12€ pro Monat bedeutet.
Hallo, willkommen im Club der Festpreisopfer :( ,da bist Du leider nicht alleine,den Gesetzgeber bzw.die Beihilfestelle verfahren strikt nach der gesetzlichen Vorgabe ,egal ob man das teurere Medikament besser verträgt,ich selber habe auch mehrere Medikamente die garnicht oder nur eben zum Festpreis erstattet werden.Ich reiche aber trotzdem immer wieder die Rezepte für diese Medikamente ein,es kann ja sein das sich mal wieder was in der Erstattungsfähigkeit ändert :mrgreen:
Zur Berechnung der Erstattungsanteiles kann man nur sagen das ist alles ok so.
Gruß vom Ruheständler

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 3. Mai 2015, 01:49
von Bertus
Baumschubser hat geschrieben:CoDiovan bzw. Cordinate? :wink:
Was aber egal ist. Bei mir wird der Selbstbehalt abgezogen (abhängig vom Preis des Medikaments) und dann gibts 70% von der Beihilfe.
Das ist ist aber abhängig vom Bundesland.
Danke für die schnelle Antwort. Ja, das Medilament heißt CoDiovan 160/25mg. Leider gibt es bei mir keine 70% von der Beihilfe, bin Bundesbeamter und zu 50% beihilfefähig. Für Ruheständler gibt es die 70% auch beim Bund, aber da habe ich noch etwas Zeit.

MfG
Bertus 8)

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 3. Mai 2015, 01:55
von Bertus
Hauseltr hat geschrieben:
Weiß jemand, warum jetzt die Kosten nicht mehr im vollem Umfang erstattet werden? Und was könnte man dagegen unternehmen?


Fordere deinen Arzt auf, dir ein gleichartiges Medikament mit Festbetrag zu verschreiben.

Dein Fall dürfte wohl genau so gelagert sein:

Die KVB Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten schreibt dazu:

Arzneimittel-Festbeträge jetzt 14-tägig

Die Festbeträge von Arzneimitteln finden Sie auf den Internetseiten des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) auf vielfachen Wunsch jetzt 14-tägig aktualisiert. Jetzt bilden die entsprechenden Übersichten auch kurzfristige Veränderungen besser ab.

Der Festbetrag eines Arzneimittels ist der maximale Betrag, den die gesetzlichen Krankenkassen dafür bezahlen bzw. die KVB als erstattungsfähig anerkennt. Ist sein Verkaufspreis höher als der Festbetrag, tragen Patienten in der Regel die Differenz entweder selbst oder erhalten ohne Aufzahlung ein anderes - therapeutisch gleichwertiges - Arzneimittel.

Die Angaben stammen vom GKV-Spitzenverband. Er schickt ab sofort alle 14 Tage aktuelle Übersichten an das DIMDI. Beim DIMDI können Sie sich die aktuelle Festbetragsliste kostenfrei herunterladen. In der Liste finden Sie die Festbeträge und ggf. selbst zu zahlende Differenzbeträge.

Link:

http://www.dimdi.de/de/amg/festbetraege ... /index.htm

Aufwendungen für Arzneimittel über den Festbetrag hinaus sind allein vom Versicherten zu tragen.

Die KVB gibt eine Karte (DIN A 7) zur Vorlage beim Arzt und Apotheker aus:

Im Interesse Ihres Patienten/Kunden bitten wir Sie deshalb, soweit möglich nur Arzneimittel zu verordnen/abzugeben, deren Apothekenabgabepreis nicht über dem Festbetrag liegt. .....
Dieses DIMDI habe ich mir schon angesehen und auch mein Medikament dort gefunden. Finde ich toll, das man so einen niedrigen Betrag für das mich betreffende Medikament festsetzt. Man blickt bei diesem DIMDI ja eh fast nicht durch und wenn man sich da einarbeiten will, dann muß man vorher studieren und anschließend nur noch lesen und auch alles verstehen. Ist aber mittlerweile in vielen Bereichen so, deswegen braucht man heute auch für alles einen Experten. Und es wird immer schlimmer. Der normale Bürger blickt doch schon lange nicht mehr durch und nimmt vieles einfach so hin. Das ist meiner Meinung nach politisch auch so gewollt. Von wegen, mündiger Bürger.

MfG
Bertus 8)

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 3. Mai 2015, 21:24
von Gertrud1927
Hallo Bertus. Du schreibst Du erhältst leider keine 70%. Nur damit Deine Vorfreude auf die 70% Beihilfe nicht zu groß wird. Deine PKV zahlt dann aber nur noch 30% vom Rechnungsbetrag und damit wird Dein Eigenbehalt größer und nicht kleiner.

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 21. Mai 2015, 10:17
von kaie
Würde der Beihilfeergänzungstarif bei der PKV - den viele haben - etwas helfen?

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 21. Mai 2015, 13:51
von Bertus
Ich glaube nicht, macht aber auch nichts, ich habe mir vom Hausarzt jetzt ein Medikament mit den gleichen Wirkstoffen verschreiben lassen und das kostet statt 115€ nur noch 26,07€!!!
Noch Fragen? Das wird die Beihilfe jetzt wohl bezahlen, werden ja auch wieder 5€ abgezogen, aber dafür spare ich der Versichertengemeinschaft doch jede Menge Geld. Müßte sich dann doch mal bemerkbar machen. Werden die Beiträge nicht so stark erhöht.

Gruß
Bertus

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 21. Mai 2015, 14:22
von Torquemada
Bertus hat geschrieben: Müßte sich dann doch mal bemerkbar machen. Werden die Beiträge nicht so stark erhöht.
Theoretisch.

Re: Beihilfe zahlt nicht alles

Verfasst: 23. Mai 2015, 20:02
von arme Sau
Ist das nicht die Geschichte mit den Festbeiträgen für Medikamente ?

Zitat aus:
http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/ ... ittel.html

Festbeträge sind Höchstbeträge für die Erstattung von Arzneimittelpreisen durch die gesetzlichen Krankenkassen. Das bedeutet: Die Krankenkassen zahlen nicht automatisch jeden Preis, sondern nur Festbeträge: Diese werden für Gruppen vergleichbarer Arzneimittel festgesetzt. So hat der Arzt, der ein Medikament verschreiben will, die Wahl zwischen mehreren therapeutisch gleichwertigen Präparaten, die er dem Patienten auf Kosten der Krankenkasse verschreiben kann.

Hatten wir das Thema nicht schon mal ???

Mir ist so, als ob sich auch die Beihilfestellen nach dieser Festbeitragsregelung richten müssen!

Von daher gebe ich
Bertus recht
Bertus hat geschrieben: ... ich habe mir vom Hausarzt jetzt ein Medikament mit den gleichen Wirkstoffen verschreiben lassen und das kostet statt 115€ nur noch 26,07€!!!
... Das wird die Beihilfe jetzt wohl bezahlen,
...
Gruß
Bertus