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trotz Gutachten tut sich nichts

Verfasst: 21. Jul 2014, 09:54
von stdst
Hallo,

nach längerer Krankschreibung wurde ich seitens der Dienststelle zum Amtsarzt geschickt, um meine weitere Dienstfähigkeit zu prüfen.

Der Amtsarzt hat in seinem Gutachten von Anfang Juni nun eine begrenzte Dienstfähigkeit festgestellt und eine Verkürzung der Arbeitszeit befürwortet.

Das Gutachten liegt nun der Dienstleitung vor, und nun wurde mir mitgeteilt, dass die gewünschte Teilzeit im Schichtdienst nicht realisierbar ist.

Meine Frage jetzt: Darf die Dienststelle die amtsärztliche Einschätzung dergestalt ablehnen und mir stattdessen einen Wechsel auf einen Tagdienst-Posten anbieten? Ich habe bereits mitgeteilt, dass dieser in meiner derzeitigen Situation nichts bringt, da ich dann noch immer eine 40 Stunden-Woche habe, die verkürzte Arbeitszeit aber - zumindest für einen Zeitraum von 6 Monaten - benötige, um meine völlige Dienstfähigkeit wieder herzustellen?

Bis wann muss denn auf das Gutachten reagiert werden? Ich gehe hier weiter in Vollzeit und bin eigentlich schon wieder am Ende? Darf ich nicht eine raschere Personalentscheidung erwarten?

Kurz zum Krankheitsbild: Psychische Probleme aufgrund der Personalsituation, Überlastungssymptome, psychische Dekompensation... ist auch so im Gutachten festgestellt.

Re: trotz Gutachten tut sich nichts

Verfasst: 21. Jul 2014, 10:18
von Torquemada
stdst hat geschrieben:
Der Amtsarzt hat in seinem Gutachten von Anfang Juni nun eine begrenzte Dienstfähigkeit festgestellt und eine Verkürzung der Arbeitszeit befürwortet.

Das Gutachten liegt nun der Dienstleitung vor, und nun wurde mir mitgeteilt, dass die gewünschte Teilzeit im Schichtdienst nicht realisierbar ist.
Offenkundig möchte man auf das amtsärztliche Gutachten nicht angemessen reagieren und verschanzt sich hinter einem "das geht nicht". Ich würde bereits in der jetzigen Phase empfehlen, einen Rechtsbeistand hinzu zuziehen, der deine Interessen gegenüber dem Dienstherrn (wichtig: nicht gegenüber der Dienstleitung) vertritt und gegebenenfalls rechtlich durchsetzt. Ich vermute jetzt einfach mal, dass dich deine "Dienstleitung" unter den vom Arzt bescheinigten Voraussetzungen nicht beschäftigen will. Da stehst du alleine (was sagt eigentlich der Personalrat dazu ?) als psychisch Angeschlagener hilflos herum und weisst nicht, was du machen sollst.
Überlege dir, was dein Ziel ist. Teildienstfähigkeit realisieren und arbeiten oder aber primär eine drohende Zurruhesetzung wegen Dienstunfähigkeit abwenden (weil ja im Schichtdienst nichts läuft...). Die Sache mit dem Tagesdienstposten ist interessant. Du schreibst nicht, ob der Amtsarzt bei einem Tagesdienstposten volle Dienstfähigkeit annimmt oder ob auch hier nur eine begrenze Dienstfähigkeit vorliegt.

Re: trotz Gutachten tut sich nichts

Verfasst: 21. Jul 2014, 10:26
von Mikesch
stdst hat geschrieben:Meine Frage jetzt: Darf die Dienststelle die amtsärztliche Einschätzung dergestalt ablehnen und mir stattdessen einen Wechsel auf einen Tagdienst-Posten anbieten?
Was hat sie abgelehnt? Dies kann ich nicht erkennen, abgesehen davon, dass Du von einer Empfehlung sprichst.
Sie bietet Dir einen Dienstposten an, wo eine Teilzeit möglich ist. Wenn Du diesen Posten nicht willst, ist das Dein Prob!
Die rechtlichen Grundlagen dazu findest Du bestimmt in den Beamtenvorschriften Deines Landes.

Re: trotz Gutachten tut sich nichts

Verfasst: 21. Jul 2014, 11:00
von stdst
Möglicherweise habe ich mich doch zu undeutlich ausgedrückt.

Die Dienststelle kann mir einen Tagdienstposten ermöglichen, allerdings auch diesen nicht in Teilzeit und steckt darin die Erwartung, dass meine Dienstfähigkeit wieder gänzlich hergestellt werden kann.

Ich möchte allerdings zunächst verkürzt arbeiten, da eine 40 Stunden-Woche momentan schlichtweg nicht drin ist, dafür bin ich zu kaputt.

Wo ich verkürzt arbeite ist mir völlig egal...

Re: trotz Gutachten tut sich nichts

Verfasst: 21. Jul 2014, 11:49
von Mikesch
Ah so...
Da schließe ich mich Torquemada an...