Wäre die sinnvollere Variante gewesen. Allerdings scheint Zyperns Wirtschaftsmodell gerade darin zu bestehen Kapital aus aller Welt anzuziehen und anzulegen. Sein Geschäftsmodell macht man sich nicht selbst kaputt. Deutschland exportiert Güter, die USA exportieren Green Backs und Zypern saugt eben Geld an. Ein
Jörges-Kommentar heute im Radio sprach von steuerfreien Zinsen und Dividenden für dortige Kapitalanlagen dazu noch mit Zinsen bis 5%.
Der sog. Plan B – das Anzapfen der Rentenkassen und der Kirchenvermögen – wird hoffentlich durch die EU abgelehnt. Denn das ist keine Schuldentilgung. Es sollen für diese Sicherheiten Anleinen ausgegeben werden. Sprich neue Schulden statt vorhandenes Geld. Das war ja eben der Grund für die EU auf einen Anlegerbeitrag zu bestehen. Schuldentilgung durch Guthabenlöschung.
Ich denke die reichen ausländischen Anleger sind demnächst sowieso weg. Denn wenn ich als Einleger auch nur einen Euro durch staatlich sanktionierten Raub weggenommen bekäme, wäre ich mit dem Rest der Kohle weg, so bald es geht. Und auch so, wenn die Anlegerbeteiligung vorerst ausfällt, wäre ich weg mit dem Geld. Wer weiß, wie die nächste Woche ticken. Wird bestimmt lustig, wenn die Banken wieder öffnen.
Ist Zypern womöglich ein Versuchsballon? Will man herausbekommen, wie weit man mit dem “Zehnten” gehen kann, um eine Anleitung für die Eurozone insgesamt zu erhalten? Hat man schon von vornherein im Hinterkopf, sich so aus der Affäre zu ziehen und zudem zu prüfen, wie weit sich die einzelnen Staaten erpressen lassen? Wer das für undenkbar hält, möge überlegen, was die Regierungen seit dem Platzen der Subprime-Blase in den USA und Europa bereits jetzt getrieben haben, wie oft schon bis jetzt Versprechen und geltendes Recht frech gebrochen wurden, alles angeblich aufgrund zwingender Notwendigkeiten. Und ich möchte hierzu ein Zitat vom gerade abgetretenen Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker anführen:
“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt“
Wer noch Zweifel hatte, dass die selbst ernannten “Euroretter” gefährlich sind, Finanzminister ohnehin, der sollte sich den 16. März 2013 gut merken. Er wird als Tag des staatlich legitimierten Überfalls auf Sparguthaben in die Geschichtsbücher eingehen. Auch wenn es das ferne Zypern betrifft – es ist ein Akt der Enteignung, wenn auch ein notwendiger – mitten in Europa.
Zypern zeigt, zu welchen Mitteln die Politik greift, wenn es um Banken geht, es finanziell ernst wird oder der Euro, das Lieblingsspielzeug der Eurokraten Schaden nehmen könnte.
Bundesfinanzminister Schäuble gab in dieser Hinsicht eine Kostprobe seines Denkens, die auch für deutsche Sparer keine Fragen offen lässt: „Bankeinlagen sind eine sensible Sache, da muss man schnell handeln, daher macht man es am Wochenende.“
Wohin sind wir geraten? Inzwischen ist die europäische Politik offen zum Diebstahl über gegangen – zur Missachtung von Eigentum. Was für ein Hohn, den Diebstahl als legitim zu verkaufen. Mit wie vielen Rechtsbrüchen darf man noch rechnen? Bis diese zur Normalität geworden sind? Seltsames Verständnis von Demokratie.
Nein, nicht mal die deutschen Konten sind jetzt vor dem Zugriff des Staates noch sicher. Es braucht bloß einen Anlass. Der Begriff „Sündenfall“ trifft die Sachverhalte um die Dauerreanimation des Euro mittlerweile nicht mehr. Der Rechtsbruch ist zur Routine geworden. Die neue Qualität besteht lediglich darin, dass nun noch frecher in fremdes Eigentum eingegriffen wird, weil man um keinen Preis vom „toten Pferd“ absteigen will. Das sind düstere Aussichten für Vermögensbesitzer und Steuerzahler.
Was am Wochenende in Zypern geschah, war eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Euro-Zone seit den griechischen Wahlen im vergangenen Sommer. Die geplante Enteignung war eine Nachricht an die gesamten globalen Investoren. Dieser Schritt wird nicht ohne Folgen bleiben. Es ist ein Nuklearanschlag auf den Besitz. Wenn die europäischen Regierungen heimlich Bürger nach Geschäftsschluss an einem Freitagabend um 7 bis 10 Prozent enteignen können, wozu sind sie dann sonst noch in der Lage?