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Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 5. Feb 2013, 15:40
von Jenny27
Ich steh irgendwie ratlos vor einer sehr großen Entscheidung. Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie fachlichen Rat geben oder eine Alternative aufzeigen.
Ich bin durch Umstände relativ spät (32) in die Ausbildung zum mittleren Dienst gerutscht. Einerseits froh den Fuß in den öffentlichen Dienst zu bekommen, anderseits jetzt irgendwie gefangen als Beamte auf Probe im mittlerer Dienst.
Die Arbeit die ich zurzeit erledige macht mir sehr viel Spaß, ist abwechslungsreich und ein nettes Arbeitsumfeld. Aber ich habe einen sehr langen Anfahrtsweg, verbunden mit hohen Spritkosten. Natürlich füllt mich die Arbeit nicht aus und ich würde sehr gern mehr machen, d.h. Richtung gehobenen Dienst auch gern hier in dem Amt.
Meine Planstelle ist mit A6 weiterhin bewertet, d.h. dort keine Aufstiegsmöglichkeiten in Zukunft ersichtlich. Deswegen wird mir auch der Angestelltenlehrgang als Fortbildungsmaßnahme untersagt.
Wenn ich es jetzt reell betrachte, kann ich im Beamtenstatus nur den g.D. erreichen, wenn ich auf einer A8-Stelle bin, bis A8 „befördert“ wurde und der Bedarf im g.D. vorhanden ist, dass dann der Lehrgang unterstützt wird. Bedeutet in etlichen Jah-ren?! Kann ich das umgehen indem ich nebenberuflich studiere? Wenn ich das Verwaltungsdiplom an einer Verwaltungsakademie erlange, bzw. einen anderen Studiengang an einer Richtigen Uni? Wenn ja welche Studiengänge sind möglich?
Das Ministerium schlug mir vor die Ausbildung g.D. neu zu machen, was für mich erstens finanziell nicht vertretbar ist und auch da hab ich keine Garantie eine an-schließende Stelle zu bekommen, da wieder Beamte auf Widerruf.
Anderseits wurde mir unterbreitet den Status abzulegen und als Angestellte den Angestelltenlehrgang zu absolvieren. Was sie natürlich als solches auch nicht garantieren können. Desweiteren würde ich dann jetzt knapp 250,- € im Monat weniger bekommen. Ist der Ausstieg aus dem Beamtentum überhaupt realistisch gesehen vertretbar und möglich?
Andere Behörden, würden den Arbeitsweg auch nicht verkürzen, d.h. ist damit keine Verbesserung in Sicht. Es sei denn, ich wähle den Weg in die Kommune.
Ist dieser Wechsel als Beamter möglich? Oder auch nur den Angestellten vorbehalten?
Jetzt steh ich vor einen Haufen Fragen und hoffe ihr könnt mir eventuell ein paar beantworten?

Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 5. Feb 2013, 23:18
von Mikesch
Nun, helfen kann man Dir weniger, Entscheidungen musst Du selber treffen...
Hier nur meine Meinung...
Mit > 30 gehört man heute ja fast schon zum "Alteisen", zunächst solltest Du froh sein, noch einen sicheren Arbeitsplatz gefunden zu haben.
Ob Beamtin oder Angestellte, hierzu finden sich im Forum auch Diskussionen, die Frage ist nicht ohne weiteres zu beantworten. Fortkommensmöglichkeiten muss man langfristig sehen, welche Entscheidung die Richtige ist, erfährt man eher jahrzehnte später.
Aus den geschilderten Unwägbarkeiten heraus, würde ich Beamtin bleiben-
Dir macht die Arbeit Spaß, nur die Anfahrt...
...auch hier kann man dran arbeiten um die zu verkürzen.
Du bist nicht ausgefüllt? War ich noch nie, ich finde meine Erfüllung bei den Tätigkeiten in meiner Freizeit, nicht im Job. Der Job ist für mich ein Ort der Erholung...
Wie gesagt, nur meine Gedanken, vielleicht eine Anregung...
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 6. Feb 2013, 01:56
von Mad Max
Jenny27 hat geschrieben:
Anderseits wurde mir unterbreitet den Status abzulegen und als Angestellte den Angestelltenlehrgang zu absolvieren. Was sie natürlich als solches auch nicht garantieren können. Desweiteren würde ich dann jetzt knapp 250,- € im Monat weniger bekommen. Ist der Ausstieg aus dem Beamtentum überhaupt realistisch gesehen vertretbar und möglich?
Was doch wieder einmal beweist, wie attraktiv der Beamtenstatus ist.
Mikesch hat geschrieben:
Du bist nicht ausgefüllt? War ich noch nie, ich finde meine Erfüllung bei den Tätigkeiten in meiner Freizeit, nicht im Job. Der Job ist für mich ein Ort der Erholung...
Lol, bei solchen Aussagen braucht es nicht mal wirtschaft_frei oder mich

Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 6. Feb 2013, 08:17
von schäferhund
Jenny27 hat geschrieben:Das Ministerium schlug mir vor die Ausbildung g.D. neu zu machen, was für mich erstens finanziell nicht vertretbar ist und auch da hab ich keine Garantie eine an-schließende Stelle zu bekommen, da wieder Beamte auf Widerruf.
Trotzdem, versuche in den gD zu kommen - der mD hat keine Zukunftsperspektiven mehr. In keiner Laufbahn wurden so viele Stellen gestrichen wie im mittl. Dienst. Bei uns im öffentl. Dienst setzt sich immer mehr der Trend durch, dass man selbst für die Bearbeitung relativ einfacher Aufgaben zwischenzeitig schon Abi + Studium benötigt. Da kann es dann schon vorkommen, dass der gD-Beamte nahezu in Arbeit ertrinkt und einen Berg von Überstunden anhäuft, während sein mD-Kollege eine Bürotür weiter sehnsüchtig auf eine vernünftige Aufgabe wartet (helfen darf er ihm ja nicht - ist ja "zu dumm" dazu). So lässt sich meiner Ansicht nach auch teilweise erklären, weshalb Angehörige dieser Laufbahn sich unausgefüllt fühlen und ihre Erfüllung mehr bei Tätigkeiten zu Hause im Privatbereich finden.
Zitat eines Amtsleiters gegenüber einem mD-Beamten:
Wir können Sie zu nichts gebrauchen. Für einfache Tätigkeiten sind Sie einfach zu überqualifiziert und für anspruchvollere Aufgaben haben sie die Ausbildung nicht. Wir wissen nicht, was wir mit Ihnen noch anfangen sollen.
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 6. Feb 2013, 21:21
von Anstaltszauber
Jenny27 hat geschrieben:Wenn ich es jetzt reell betrachte, kann ich im Beamtenstatus nur den g.D. erreichen, wenn ich auf einer A8-Stelle bin, bis A8 „befördert“ wurde und der Bedarf im g.D. vorhanden ist, dass dann der Lehrgang unterstützt wird. Bedeutet in etlichen Jah-ren?! Kann ich das umgehen indem ich nebenberuflich studiere? Wenn ich das Verwaltungsdiplom an einer Verwaltungsakademie erlange, bzw. einen anderen Studiengang an einer Richtigen Uni? Wenn ja welche Studiengänge sind möglich?
Das Ministerium schlug mir vor die Ausbildung g.D. neu zu machen, was für mich erstens finanziell nicht vertretbar ist und auch da hab ich keine Garantie eine an-schließende Stelle zu bekommen, da wieder Beamte auf Widerruf.
Anderseits wurde mir unterbreitet den Status abzulegen und als Angestellte den Angestelltenlehrgang zu absolvieren. Was sie natürlich als solches auch nicht garantieren können. Desweiteren würde ich dann jetzt knapp 250,- € im Monat weniger bekommen. Ist der Ausstieg aus dem Beamtentum überhaupt realistisch gesehen vertretbar und möglich?
Ja, so isses - und zwar im gesamten öffentlichen Dienst!
Ein Studium bringt Dir wenig, insbesondere wenn Du Beamtin bleiben willst, weil der Bedarf im gehobenen Dienst entweder durch echte Absolventen der einschlägigen Vollzeitstudiengänge oder durch Quereinsteiger insbesondere im technischen Bereich gedeckt wird. Mit einer fachspezifischen Ausbildung für den mittleren Dienst bleibst Du da drin. Es gibt ja mittlerweile sogar Behörden, die Volljuristen als Tarifbeschäftigte mit E9 einstellen.
Wenn Du es warm und trocken haben willst und Deine Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, dann lege Dir eine freizeitorientierte Schonhaltung zu. Wenn Du wirklich was reißen willst - quasi als Spätberufene - dann mach nebenbei ein Studium, daß Dich für die freie Wirtschaft befähigt.
Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung.
Gruß aus der Anstalt.
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 7. Feb 2013, 13:57
von arti67
Habe auch in dieser Hinsicht leidvolle Erfahrungen gemacht. Jahrelang hat man uns erzählt, ein Aufstieg in den g. D. sei in unserem Bundesland nicht möglich, was sich im Nachhinein als glatte Lüge entpuppt hat. Mangels einer eigenen Landesregelung galt die Bundesregelung und da war dann sehr wohl der Aufstieg möglich.
Rückblickend betrachtet hätte ich damals ganz neu als Anwärter im g. D. anfangen sollen, das hätte die ganze Sache ernorm beschleunigt. Zehn Jahre nachdem ich den Aufstiegslehrgang begonnen hatte, bin ich heute A10, also auch nicht die Mörder-karriere. Wenn ich noch mal die Wahl hätte, dann würde ich mich wahrscheinlich komplett gegen den ö. D. entscheiden.
Persönlich kann ich Dir garnichts raten. Jedes Bundesland und jede Behörde ist anders. Bei uns habe ich den Eindruck, das Aufsteiger g.D.-Beamte 2. Klasse sind. Man weiß im ö. D. insbesondere nie, was die Zukunft bringt. Das kann sich alles ganz schnell wieder ändern und man muss persönlich auch manchmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ich weiß nur, dass ich im m. D. angesichts der oft anspruchslosen Tätigkeiten nie glücklich geworden wäre auf Dauer. Kann da Schäferhund nur zustimmen.
Eines kann ich Dir nur raten: sei flexibel und werde selbst tätig. Es macht niemand etwas für Dich.
Erkundige Dich mal nach einem Verwendungsaufstieg oder generell nach dem Aufstieg aus dem m. D. Du kannst aber nicht darauf hoffen, dass alles rasend schnell geht. Dafür bist Du vermutlich noch nicht lange genug dabei.
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 12. Feb 2013, 16:46
von Jenny27
Vielen Dank schon einmal für die Antworten und euer Bemühen.
Eine Ergänzung wäre eventuell noch, dass mein Dienstherr das Land M-V ist.
Leider wird sich am Fahrtweg selbst nichts ändern, da mein Mann einen eigenen landwirtschaftlichen Hof betreibt. Sind also schon ortsgebunden. Einzige Alternative wäre einen Wechsel nach Schleswig Holstein, was auch nicht so einfach ist.
Dass dieser weitere Weg der "Beförderung" auf keinen Fall von heut auf morgen funktioniert, war mir auch von Anfang an klar. Deswegen hab ich ja auch von Perspektiven gesprochen

.
Das einen aber so viel Steine in den Weg gelegt werden, ist mir einfach unverständlich...
Sicher könnte ich auch in Ruhe meine Arbeit erledigen und in meinen Hobby aufgehen. Aber ich erledige schon jetzt nach dem ersten Jahr Aufgaben meiner Sachbearbeiter. Und irgendwann stellt man sich schon die Frage, warum mach ich das, wenn die anderen dafür mehr Geld bekommen? Und auch, ob das jetzt wirklich alles sein soll...hab ja nicht umsonst Abi gemacht

.
Wie steht es denn mit dem Studium an einer Wirtschaftsakademie zum Verwaltungsdiplom oder Verwaltungsbetriebswirt. Kann das als Befähigung für den gD angerechnet bzw. ausgelegt werden?
Uns wurde in der Ausbildung immer gesagt, dass der mD sehr dringend benötigt wird. In M-V wurde 3 Jahre kein mD ausgebildet!!!
Wer erteilt eigentlich die Zusage für die Teilnahme zum AngestelltenlehrgangII in einer nachgeordneten Behörde? Die Personalabteilung? Oder darf die nur über die finanziellen Mittel entscheiden?
Werde wohl noch weiter forschen! Danke für eure Unterstützung!!!
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 14. Feb 2013, 14:34
von friendoftaxes
Hallo Jenny27,
ich habe mit sehr großem Interesse Deinen Beitrag gelesen. Ich denke, das Thema Zukunftsperspektiven sollte man im öffentlichen Dienst sehr viel Bedeutung zumessen. Ich selber beschäftige mich seit einigen Monaten ebenfalls mit dem Thema. Die anderen Kommentare haben sicherlich eine Menge zu Deinem Thema beigetragen. Ob es Dich weitergebracht hat, vermag ich nicht zu sagen. Deswegen möchte ich mal meine Meinung dazu mitteilen. Also ich bin im gehobenen Dienst in der Finanzverwaltung. Bin Mitte 40 und in der Beförderungsstufe A11 (mit Aussicht auf keine weitere Beförderung). Ich ware jahrelang im Aussendienst. Das war kein Zuckerschlecken, aber man hat eine Menge interessanter Leute kennengelernt und vor allem was ich wichtig fand, Menschen kennengelernt die viel gearbeitet und ehrlich ihr Geld verdient haben und aus Ihrem Leben etwas gemacht haben. So jetzt sitze ich seit ca. 13 Monaten wieder im Innendienst als normaler Sachbearbeiter. Ich habe sehr viel Arbeit und bin zu einem großen Teil von sehr demotivierten Kollegen umgeben, die nur damit beschäftigt sind irgendwie den Tag rumzukriegen. Das finde ich ganz schlimm und ich kann die Situation nicht akzeptieren. Deswegen werde ich ab dem 01.04. ein Weiterbildungsstudium zum Master of Businessadministration beginnen.
Ich möchte Dir vielleicht den Rat geben, Dir irgendwie eine Alternative zu verschaffen. In der freien Wirtschaft ist zwar auch nicht alles Gold was glänzt, aber der Tüchtige kommt eher weiter als im öffentlichen Dienst. Ausserdem solltest Du bedenken, dass mittlerweile viele Beamte das Pensionsalter nicht erreichen. Die Frühpensionierungsquote steigt in den letzten Jahren beständig an. Und das Schlimmste was einen passieren kann, ist zwischen 40 und 50 dienstunfähig zu werden. Ein kluger Mensch hat mal zu mir gesagt, die beste Arbeitslosenversicherung ist ein Job, der einem Spass und Freude bereitet.
In diesem Sinn, good luck!
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 15. Feb 2013, 08:50
von Florek
Tja, zum Thema Zukunftsperspektiven für den m. D. ich würde auch sagen, da gibts nicht wirklich welche! Ich habe das Gefühl, daß der m. D. mittlerweile genauso sterben wird, wie vor 30 Jahren der e. D. Wenn man sich Stellenausschreibungen anschaut, dann wird für so gut wie alles, was nur halbwegs interessant ist ein Studium verlangt. Die Ausbildung im m. D. ist (kenne beides) wesentlich anspruchsvoller als eine IHK-Ausbildung (im kfm. Bereich, andere Bereiche kenne ich nicht). Trotzdem ist diese Ausbildung mittlerweile selbst innerhalb der Verwaltung oft weniger angesehen, so habe ich das Gefühl. Hier in Bayern ist bei kleineren Gemeinden noch hin und wieder eine Stelle in einem etwas interessanteren Gebiet wie dem Standesamt ausgeschrieben, ansonsten ist man leider mit einer Ausbildung im m. D. oft gerade noch gut genug für die Registratur. Nicht, daß ich diesen Bereich jetzt abwerten wollte, er ist in größeren Behörden sehr wichtig, aber unbedingt die Kenntnisse in Beamten-, Verwaltungs- und x anderen Rechtsgebieten, die man hier in Bayern in der Ausbildung für den m. D. vermittelt (eingebleut) bekommt brauche ich dafür nicht! In Baden-Württemberg scheint der m. D. zwischenzeitlich schon gar nicht mehr zu existieren, wenn man sich die Stellenausschreibungen im Staatsanzeiger so anschaut! Also, wenn ich nochmals die Wahl hätte, würde ich mich nie wieder für eine Ausbildung im m. D. entscheiden, wenn schon ö. D. dann g. D. Zwar ist man auch dort oft gefrustet, weil man jetzt halt Stellen macht, die früher oft ein m. Dler gemacht hat und man sich unterfordert fühlt, mit seinem (auch recht anspruchsvollen) Studium, aber immerhin hat man doch wesentlich mehr und breitere Einsatzmöglichkeiten! Auf den Aufstieg braucht auch keiner hoffen, viele Behörden bei uns verteilen grundsätzlich keine Aufstiegsvermerke und der neue modulare Aufstieg in Bayern wird zwar schon genutzt, allerdings muß man dafür im Normalfall auch erstmal A9+Z sein (sehen die Konzepte der meisten Behörden so vor). Als modularer hat man aber nicht die uneingeschränkte Qualifikation für den g. D., man kann zwar immerhin bis A11 kommen, aber auf andere Stellen im g. D. sich zu bewerben, könnte schwierig werden, folglich sind die Perspektiven dann auch wieder recht begrenzt! Jemandem, der intelligent ist und einigermaßen ehrgeizig, sowie Wert auf eine einigermaßen interessante Tätigkeit legt, dem kann man den m. D. nicht wirklich empfehlen!
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 19. Jun 2014, 07:09
von Kerstin21
Es gibt für den mD keine Perspektiven, weil er von Akademikern verdrängt wird immer öfter:
aktuelles Beispiel:
Gerichtsvollzieher
http://www.welt.de/regionales/stuttgart ... ieher.html
ein Beispiel von vielen. So mehr akademisiert wird, desto weniger erträgliche Stellen bleiben für den mD.
Ich hab die Angestelltenausbildung und kann mit dem Beruf nichts mehr anfangen. Es gibt in meinem Bundesland kaum Stellen dafür ausgeschrieben und wenn, dann nur schlecht bezahlte Einfachsachbearbeitung wie Vorzimmertätigkeiten. Ich bin von dem Beruf bereits gesundheitlich stark angegriffen, weil es keine beruflichen Perspektiven gibt für mich. Ich überlege aktuell Multijobber zu machen, also einen geistreicheren Minijob und dann nur noch wenige Stunden Verwaltung, weil ich ja eh keine guten Stellen finde.
Re: Zukunftsperspektiven????
Verfasst: 19. Jun 2014, 09:28
von tiefenseer
Hallo Jenny27,
Dein grundsätzliches Dilemma scheint wohl darin zu bestehen, dass Du in Deiner jetzigen Dienststelle keine Beförderungsperspektive und dazu noch einen weiten täglichen Anfahrtsweg hast.
Hast Du schon einmal in Deine Überlegungen einbezogen, dass ein Laufbahnwechsel auch ein Standortwechsel Deiner Beschäftigung nach sich ziehen würde? Dieser dann noch weiter von zu Hause sein könnte?
Ich glaube die Zufriedenheit ist doch ein wesentliches Kriterium, wenn es um die eigene Arbeit geht.
Hier im Forum habe ich insbesondere durch die Beiträge von Leuten bei der Telecom und Bahn lesen müssen, wie sie als Beamte versklavt werden und nur sehr geringe Möglichkeiten haben Berufszufriedenheit zu finden.
Schäferhund hat etwas sehr bemerkenswertes geschrieben:
Da kann es dann schon vorkommen, dass der gD-Beamte nahezu in Arbeit ertrinkt und einen Berg von Überstunden anhäuft, während sein mD-Kollege eine Bürotür weiter sehnsüchtig auf eine vernünftige Aufgabe wartet (helfen darf er ihm ja nicht - ist ja "zu dumm" dazu).
Vielleicht solltest Du Deine Prioritäten anders verteilen. Stell Dir vor, so wie Schäferhund geschrieben hat, dass Du täglich vor Arbeit nicht über den Aktenberg schauen kannst. Kommst geschafft, nach langer Heimfahrt, nach Hause und bist zu frieden von niemanden genervt zu werden bzw. die häuslichen Pflichten erfüllt werden müssen und Du lieber die Beine hoch machen würdest.
Niemand möchte in Deiner Haut stecken, wenn es um so wichtige Fragen geht, wie Du sie hier gestellt hast.
Wäge für Dich das Für und Wider ab und höre auf Deine innere Stimme...
Ich wünsche Dir alles gute bei Deinem Vorhaben
Gruß Tiefenseer