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bekommt man als Beamter eigenltich Schuldgefühle
Verfasst: 24. Dez 2010, 03:22
von porki
Hallo,
eins vorneweg, ich bin kein Beamter.
Was ich schon immer wissen wollte, bekommt man als Beamter eigenltich Schuldgefühle? Sei es wegen Pesionen, unkündbar, viele Vorteile im Finanzberreich, lockere Arbeit usw.
Ich bin mir bewußt dass es auch Beamte gibt die hart arbeiten.
Verfasst: 24. Dez 2010, 09:29
von schäferhund
Hallo,
das Problem liegt darin, dass ein großer Teil der Bevölkerung einfach zu wenig über den Beamtenberuf weiß.
Nehmen wir mal die Beamtenpensionen:
ja, sie sehen auf den ersten Blick nicht übel aus, aber:
1. Beamtenpensionen sind grundsätzlich zu versteuern.
2. Es sind noch Krankenversicherungsbeiträge zu leisten.
3. Die so genannte "Betriebsrente" ist in d. Pesnion schon mit eingrechnet, dadurch erscheint Pension als auffallend hoch.
Wenn ich mir da die Renten + Zusatzversorgungen (Betriebsrente) meiner Eltern ansehe die keine Beamten waren, kommen bei mir keine Schuldgefühle auf.
Vergessen wird auch häufig, dass rund 60% der Landesbeamten dem gehobenen oder höheren Dienst angehören (Richter, Lehrer, Staatsanwälte usw.) Diese Beamten haben meist Abitur und Universitäts- bzw. Fachhochschulstudium. Es ist nachvollziehbar, dass solche Leute auch eine höhere Pension erhalten als Nicht-Akademiker. Das Argument, Beamte zahlen keine Beiträge in die Rentenversicherung kann so auch nicht stehengelassen werden, da dieser Umstand bereits bei der Festlegung der Höhe der Beamtengehälter berücksichtigt worden ist.
Was die Vorteile im Finanzbereich angeht, weiß ich nicht so ganz, was Du genau meinst. Zwar ist die KFZ-Haftpflichtversicherung für diese Berufsgruppe etwas günstiger, davon profitieren aber auch Landwirte, Geistliche, Ärzte usw. Offenbar gibt es Berufsgruppen, die im Straßenverkehr kaum unangenehm auffallen. Die Vergünstigungen in der Privatwirtschaft (Jahreswägen, verbilligter Personaleinkauf usw.) muss ich nicht unbedingt ansprechen - dies ist allgemein bekannt.
Was die "lockere Arbeit" anbetrifft, so müsstest Du einen Beamten ca. 10 - 14 Tage an seinenem Arbeitsplatz je 8 Stunden begleiten, um dann ein Urteil bilden zu können. Ich gebe allerdings zu, dass in manchen Dienststellen Arbeit manchmal ungleichmäßig verteilt wird. Sollte dieser Zustand länger so anhalten, müssen irgendwann die Vorgesetzten eingreifen. Auch in der Privatwirtschaft gibt es hier und da einen gewissen "Leerlauf", wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Und nun noch zum Thema "sicherer Arbeitsplatz":
Die Erfahrungen mit Telekom, Bahn und Post haben gezeigt, dass die Arbeitsplatzsicherheit im öffentlichen Dienst Risse bekommen hat. Mir sind auch aus anderen Bereichen Fälle bekannt, in denen Beamte regelrecht aus dem Dienst gemobbt worden sind und die gegen ihren Willen mit 45 oder 50 Jahren mit deutlicher Pensionskürzung in den Ruhestand versetzt wurden. Diese Leute finden mit ihrem Alter und ihren Fachkenntissen in der Privatwirtschaft normalerweise kaum noch Arbeit.
Frohes Weihnachtsfest !
Neid
Verfasst: 24. Dez 2010, 16:27
von Staatssklave
Warum sollte ich als Beamter Schuldgefühle haben? Jeder Beruf hat seine Vor- und Nachteile Schaun wir mal
1. Neidfaktor private Krankenvericherung
Ja, Beamte sind alle privatversichert. Aber es bleibt Ihnen auch nichts anderes übrig, da der bei freiwilliger gesetzlicher Versicherung des Beamten keine 50 % übernimmt. Viele Kollegen, gerade in den unteren Besoldungsgruppen des mD wären gerne in der gesetzlichen Versicherung, da dann nur ein Beitrag für den Versicherten anfallen würden und nicht auch noch in gewissen Prozentsätzen für Frau und Kinder.
2. Hohe Rente/Pension
Statistisch ist die Pension auf den ersten Blick um einiges höher als in der freien Wirtschaft. Allerdings sind die Zahlen so nicht vergleichbar.
es gibt bei Beamten keine Beitragsbemessungsgrenze, daher zählt hier der Staatssekretär mit bei der Durchnittsberechnung, Herr Ackermann aber nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.
Ich habe 5 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, hierfür bekomme ich von der RV ca. 59 Euro. Diese laufen mit in die statistische Durchschnittszahl, da muss ein anderer schon sehr viel bekommen um das wieder auszugleichen
Bei Beamten zählt die Pension auch als "Betriebsrente", lt Bundesverfassungsgericht, so dass nur die gesetzliche Rente im Vergleich mit den Pensionen zu Fehlergebnissen führ.
Mitte der fünfziger Jahre wurden die Bruttolöhne der Beamten um ich glaube 9 % gesenkt, dem damiligen Satz des 50 % AG Anteils der gesetzlichen RV, so dass die Aussage Beamte zahlen nichts, leider ein Märchen ist.
3. Unkündbarkeit
Richtig ist gerade in der heutigen Zeit ein hohes Gut, wird aber mit dem Streikrechtsverzicht erkauft. Der Beamte bleibt so ein Spielball der Politik.
4. Günstigere Versicherungen/Kredite
Das ist so, gerade bei Kreditien können aufgrund der Unkündbarkeit geringere Zinsen bei raus kommen. Günstigere Versicherungen gibt es auch für andere Berufsgruppen
5. Sonstiges
Meine Kollegen die Weihnachten an den Grenzen Dienst verrichten tun dies für eine lächerlich geringen Zusatzlohn (genaue Zahl weiß ich jetzt nicht). Ein Blick in Tarifverträge zeigt uns, dass andere Berufsgruppen bei Arbeit an Feiertagen bis zu 200 % als Zuschlag bekommen.
Achja, als es der Wirtschaft gut ging, wurden am Jahresende Boni in teilweise hoher vierstelliger Summe ausgeschüttet und bombastische Weihnachtsfeiern gefeiert, auf Kosten des AG. Gibt es bei Beamten leider nicht.
Nur ein paar Gedanken zum Vergleich Äpfel und Birnen. Leider ist es so, dass immer die Privilegien der Beamten herausgehoben werden, die Nachtteile dabei aber schön unter dem Tisch bleiben. Deshalb nein ich habe kein schlechtes Gewissen.
So jetzt wird Weihnachten gefeiert, deshalb lese ich mir den Text nicht mehr durch, Rechtsschreib/Tipfehler könnt ihr behalten. Allen die dies lesen schöne Feiertage
Verfasst: 5. Jan 2011, 01:25
von Sie nannten ihn Hombre
Wieso sollte hier irgendwer Schuldgefühle haben?
@porki: Bei entsprechender Eignung steht es doch jedem frei, vom Jungbrunnen der ewigen Glückseligkeit zu naschen, den das Berufsbeamtentum in den Augen mancher offenbar immer noch darstellt. Meistens allerdings in den Augen derer, die aus irgendwelchen Gründen eben nicht geeignet sind...

Verfasst: 5. Jan 2011, 09:45
von SPM
Ich versteh überhaupt nicht, warum solch eine polemische Frage von den Administratoren nicht direkt gelöscht wird!?
Das Sie nicht Beamter sind, hätten Sie übrigens nicht erwähnen müssen, das kann sich hier jeder denken. Ihre Wahrnehmung geht im Übrigen voll an der Realität vorbei! Viele Vorteile im Finanzbereich - wenn ich das schon höre. Diese vermeintlichen Vorteile machen Sie mit ihrem satten Urlaubs- und Weihnachtsgeld (Bekommen Sie auch satte Boni?) in der Privatwirtschaft weg. Lockere Arbeit? Unglaublich... Was verbirgt sich Ihrer Meinung nach denn noch hinter "usw."? Wäre ja interessant, ob da noch etwas profundes bei Ihnen zu finden ist.
Ich bewundere die Kollegen, die auf solch einen Unsinn so ausgiebig und sachlich antworten können. Sofern der Verfasser in der Lage gewesen wäre, die Frage anders zu stellen, z.B., was die Beamten über die Vorteile ihres Berufes denken und ob dies auch tatsächlich so ist, sähe das ganze anders aus. Dann würde ich gerne an solch einer Diskussion teilnehmen. Aber nicht bei so etwas dummen.
Re: bekommt man als Beamter eigenltich Schuldgefühle
Verfasst: 5. Jan 2011, 13:22
von Ossikind
porki hat geschrieben:
bekommt man als Beamter eigenltich Schuldgefühle? Sei es wegen Pesionen, unkündbar, viele Vorteile im Finanzberreich, lockere Arbeit usw.
Wie sagte mal jemand treffend obwohl sehr polemisch:
"Hättest Du damals in der Schule besser aufgepasst, dann hättest du auch Beamter werden können".

Verfasst: 8. Jan 2011, 10:05
von arme Sau
SPM hat geschrieben:
Ich versteh überhaupt nicht, warum solch eine polemische Frage von den Administratoren nicht direkt gelöscht wird!?
Weil wir ein freies Forum für Beamte sind! Wir wollen hier keine Zensur (soweit rechtliche dinge nicht entgegenstehen).
Ich denke das auch Neider zu Wort kommen sollen.
Verfasst: 9. Jan 2011, 10:38
von DeBeVau
hm. ich verstehe solch eine Frage nicht:
Es gibt soviele Berufe wo man sich fragen müsste, bestehen Schuldgefühle aber doch nicht bei einem Beamten.
Ein Beamter ist ein "armer Diener" seiner Behörde, deren Weisungen er folgen muß.
der Begriff Schuldgefühle .... hm würde eher auf unsere Politiker passen.