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Beamter mittlerer Dienst oder Jobsuche als Betriebswirt
Verfasst: 9. Dez 2010, 21:20
von snirsna
Hallo,
kurz zur meiner Situation, ich war 8 Jahre Zeitsoldat momentan mache ich eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt die ich 2011 abschliesse
Jetzt hab ich ein Jobangebot für die Beamtenausbildung im mittleren Dienst bei einer Komune bekommen, start wäre im Sommer 2011
Nun kann ich mich nicht entscheiden den Beamtenjob annehmen und ein sicheres Gehalt haben oder als Betriebswirt ohne Berufserfahrung bewerben und auf einen Job hoffen.
Wie ist eure Meinung dazu?
Wie schaut es so mit der Berufszufriedenheit der Beamten aus?
Vielen Dank schonmal
Verfasst: 10. Dez 2010, 08:41
von dove
Die Erde ist ne Scheibe und
Atomkraftwerke sind sicher !
Was nutzen dir unsere Ansichten? Es geht um deine Zukunft, dein weiteres Leben!
Das solltest du doch eher allein entscheiden !
Verfasst: 10. Dez 2010, 09:05
von snirsna
Entscheiden werde ich es auch alleine.
Mich interresiert dennoch seit ihr mit eurer Tätigkeit als Beamter zufrieden oder würdet ihr euch heut anders entscheiden?
Beamter oder Betriebswirt
Verfasst: 10. Dez 2010, 09:10
von gaussel68
Hallo
Habe so ca. die gleiche Situation gehabt. SAZ12 --dann Fachabi + Betriebswirt--geh.Dienst als Bundesbeamter.
Mein Ziel damals (1997) war in den öD zu kommen. Der Betríebswirt war nur die Absicherung nach hinten wenn dieses nicht klappen würde.
Die Frage die du dir stellen musst, ist: Komme ich mit der Bezahlung klar. Und dies dann auch bitte mal ein paar Jahre hochrechnen mit Kind und Kegel. Und sieh zu das du eine gute KV abschließt und denke dabei auch an später (Kur usw.).
Bereut habe ich es nicht, da ich die sichere Berufssituation sehr schätze. Nur die goldenen Zeiten im öD sind vorbei. Seit wir die Banken und den € retten müssen wird allerorts gespart...und bei den zb Bundesbeamten geht dies sehr einfach.
Wenn du mehr Fragen hast..gerne auch PN
Gruß
Verfasst: 27. Feb 2011, 20:35
von Night
Hallo,
ich habe zurzeit eine ähnliche Entscheidung zu fällen und bin mir nicht ganz schlüssig.
Habe eine Ausbildung absolviert, und einen Fachwirt dran gehängt, fühle mich aber nicht sehr wohl in meinem Job und möchte deshalb, etwas anderes machen. Finanziell wäre der Job den ich zur Zeit mache auf lange Sicht zwar etwas besser, aber ich glaube nicht das ich darin glücklich werden würde.
Habe mich deshalb auf zuraten eines Bekannten, welcher selbst Beamter im m.D. ist, die Prüfung mitgemacht und auch kurze Zeit später eine Stelle im m.D angeboten bekommen.
Weis nun aber nicht ob ich sie annehmen soll, da die Vergütung und Aufstiegschancen mir nicht besonders rosig erscheinen und ich laufend von Nullrunden für Beamte etc. höre.
Wobei es meinem Bekannten und seiner Familie immer gut ging und er scheinbar finanziell gut zurecht gekommen ist.
Ich wüsste gerne wie Ihr die Situation seht, ob Ihr euch nochmal für diese Laufbahn entscheiden würdet und wie Ihr die Perspektiven einschätzt, da ich sonst leider keinen kenne der in diesem Bereich Erfahrung hat.
Verfasst: 28. Feb 2011, 10:03
von Bundesfreiwild
Ich habe damals auch mit Industriekaufmannsabschluss und Fachabi die (falsche) Entscheidung getroffen, in den mittleren Dienst zu gehen (weil im gehobenen noch Einstellungsstopp war). Ich habe mich lebenslang geärgert, nicht noch paar Semester dran gehängt und in den gehobenen Dienst eingestieben zu sein.
Aus gesundheitlichen Gründen war es mir später nicht mehr möglich, ein Studium ins Auge zu fassen.
Die finanzielle Situation im mD erscheint mir nicht rosig. Bei der Telekom hat man sogar schon eine Sondergehaltstabelle mit dem Bund ausgehandelt (gegen die derzeit vor dem BVerfGericht die Klage läuft). Da Bund, Land und Kommunen drastische Finanzprobleme haben, die sich die nächste Zeit nicht verbessern werden, sehe ich da ähnliche Absenkungspotentiale auf die Beamten zu kommen.
Man sieht mit Anfang 20 das Gehalt vor sich, das einem recht großzügig erscheint - im Verhältnis zum "Taschengeld", das man gerade hat, aber in Tatsache tut sich da dann auch 30 Jahre lang nicht so wahnsinnig viel.
Und wenn ich sehe, dass der gehobene Dienst bei Telekom mit A12 einen Pensionsanspruch mit 55 hat, der höher ist, als mein derzeit aktives Beamtengehalt im öD, dann wäre ich ganz sicher darauf bedacht, lieber noch 2 Jahre in meine Ausbildung zu investieren, statt in den mittleren Dienst einzusteigen. Ich habe auch meinem Ex-Mann damals nach seinem Z12 geraten, sich für den gehobenen Dienst zu qualifizieren, was er auch erfolgreich getan hat. Ich habe ihm gesagt, du ärgerst dich tot, wenn du das nicht machst.
Ich würde nicht mehr in den mittleren Dienst einsteigen. Ganz klar nicht!
Verfasst: 28. Feb 2011, 12:38
von schäferhund
Also ich kann da Bundesfreiwild hier zu 100 % zustimmen. Der mittlere Dienst ist in einigen Ressorts zum Auslaufmodell degradiert worden und hat oft keine Zukunftsperspektiven mehr. Mir sind Fälle bekannt, in denen Beamte dieser Laufbahngruppe regelrecht aus dem Dienst gedrängt (gemobbt) worden sind. Wenn man dann noch über 50 Jahre alt ist, hat man auf dem Arbeitsmarkt nirgendwo mehr eine vernünftige Chance.
Die Zukunft wird wahrscheinlich so aussehen:
- einfache /mittelschwere Aufgaben = Angestellte (Niedriglohnbereich)
- restliche Aufgaben & Führungspositionen = gehobener Dienst
- Behördenleitung = höherer Dienst.
Ein Eintritt in die Laufbahn des mittleren Dienstes sollte meiner Meinung nach wirklich gründlich überdacht werden.