Beamtentalk.de

Hallo in die Runde,

ich hab folgendes Problem. Bei mir steht eine Untersuchung beim AA an. Zeitgleich hab ich BEM auch am Hals.

Ich habe eine Schwerbehinderung von 40 % (Körper und Psyche). Ich habe vermutlich 2018 eine Retraumatisierung gehabt.

Am aktuellen Einsatzort habe ich Probleme. Die Probleme sind so, dass mir Dinge gespiegelt werden, die sich woanders nicht finden. Zeitgleich möchte man mich aber nicht gehen lassen. Ich sitze da von morgens bis abends und versuche alles auszublenden und mich einfach seit Jahren nur mit meiner Arbeit zu beschäftigen. Da bekommt man natürlich viel Arbeit weg.

Ich hab versucht mich zu bewerben, man versucht das Verhaltensoriginell zu unterbinden.

Ich hab die Personalwirtschaft um Versetzung gebeten. Bislang nichts.

Ich habe mir psychatrische Hilfe geholt. Ich bin nicht das Problem.

Das ganze Verfahren strengt mich unheimlich an und ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiss und mich das destabilisiert und ich getriggert werde.

Ich hatte 2018 mit der Retraumatisierung keine Hilfe. Ich möchte arbeiten, ich kann Arbeiten, nur das Verfahren eben kann ich nicht und ich kann nicht mehr da arbeiten.
Meine Vorgesetzten sagen, es liegt an mir.

Ich überlege teilweise, mich entlassen zu lassen.

Hat jemand irgendwelche Tipps beim AA für mich? Ich möchte eigentlich nur endlich nach Jahren dort gehen und einen Job machen.

Die Person vom BEM wird mir auch keine Hilfe sein. Da kamen vorschläge zur REha. Ich kann aber Arbeiten, nur nicht da. Ausserdem heisst das wieder, dass ich das Problem bin. Ich möchte nur einen anderen Job.

Hey,

Ich habe leider keinen Tipp für dich, möchte dir aber sagen, dass ich den Stress, den die anstehenden Termine bei dir auslösen sehr gut nachempfinden kann. Das geht vermutlich Vielen hier so. Das ganze Verfahren und die Unsicherheit ist belastend und macht die Lage noch schlimmer.

Du bist vermutlich krankgeschrieben, richtig?

Nur als Hinweis, du kannst das BEM auch ablehnen, du bist nicht verpflichtet, das zu machen.

BEM würde ich nicht machen, da ja sowieso der Amtsarzt eingeschaltet ist und dann im Gutachten steht, was evtl. helfen könnte.
Bestens wäre natürlich, wenn der AA einen Arbeitsplatzwechsel dringend empfiehlt. Daher würde ich genau dieses Problem umfassend beim AA ansprechen und auch die Lösung aus deiner Sicht. Mehr kann man da nicht machen. Hilfreich wären natürlich evtl. entsprechende Stellungnahmen deiner behandelnden Arztes. Diese würde ich zur Untersuchung mitbringen.

Die Option des eigenen Antrags auf Entlassung ist mit erheblichen Nachteilen verbunden.
Kontakt mit der Personal- und mit der Schwerbehindertenvertretung könnte hilfreich sein.
Bei der Frage der Bereitschaft zur Teilnahme am BEM-Gespräch würde ich mich erstmal zurückhaltend äußern, nicht ablehnen, sondern Bereitschaft nach Gesundung ausdrücken (verpflichtet dich nicht zu späterer Teilnahme). Auch dazu können dich PR und SchwBV ggf. beraten.

Danke für die Antworten.

Ich habe Horror vor dem AA-Termin.

Das mit der Entlassung ist "Flucht". Ich weiss das. Ich habe kein Vertrauen in die Funktionen. Schon mal auf die Nase gefallen.

Ich weiss gar nicht, was ich richtig sagen soll. Im Grunde fühle ich mich abgestempelt.

Aktuell krank, bin aber zwischendurch im Job gewesen.

Ich weiss nicht richtig, was ich beim AA sagen soll.

Kann ich auch Bereitschaft nach AA ausdrücken? Ist ja bald?

Davon rate ich ab. Auch wenn's vielleicht für dich unangenehm ist, die melden sich schon.
Nur wenn man reaktiviert werden möchte, weil es vom Gesundheitszustand wieder besser ist, dann " fragt man selbst mach einem Termin".

Also kann ich BEM nicht nach AA verschieben und Bereitschaft signalisieren?

Man kann schreiben, dass man "dazu derzeit nicht in der Lage ist"....damit bleibt alles offen.
Der Amtsarzt wird, falls er von einer baldigen Dienstfähigkeit ausgeht, im Gutachten wohl etwas zum Tätigkeitsfeld und ggf Reduzierung von Anforderungen etc. schreiben und einen Wiedereingliederungsplan vorschlagen. Üblich ist zudem der Vorschlag zu einer vorherigen verpflichtenden Reha in der Stellungnahme des Amtsarztes. Da gibt es dann noch einen Reha-Bericht mit Empfehlungen..... maßgeblich ist in der Reha gewöhnlich dein Wohl und was du dir zur Genesung vorstellst. Das kann helfen.

Letztlich musst du aber entscheiden. Sprich vielleicht mal mit jemandem vom Personalrat darüber, wenn du da jemandem vertraust.

Zur Angst vor dem Amtsarzt und dass du nicht weißt, was du wie sagen kannst, kann ich dir vorschlagen, dass du ChatGPT zum "üben" nutzen könntest. Natürlich keinen faktischen Infos von KI vertrauen, ohne nachprüfen. Aber du kannst dort deine Situation beschreiben und dir dazu "typische" Fragen vom Amtsarzt stellen lassen und üben, darauf zu antworten und dir bessere Formulierungen für deine Ziele vorschlagen lassen. Wenn du die Fragen oft genug gehört und geübt hast, legt sich vielleicht ein Teil deiner Unsicherheit deswegen.

Mainstream1 hat geschrieben: 18. Nov 2025, 20:55 Man kann schreiben, dass man "dazu derzeit nicht in der Lage ist"....damit bleibt alles offen.
Der Amtsarzt wird, falls er von einer baldigen Dienstfähigkeit ausgeht, im Gutachten wohl etwas zum Tätigkeitsfeld und ggf Reduzierung von Anforderungen etc. schreiben und einen Wiedereingliederungsplan vorschlagen. Üblich ist zudem der Vorschlag zu einer vorherigen verpflichtenden Reha in der Stellungnahme des Amtsarztes. Da gibt es dann noch einen Reha-Bericht mit Empfehlungen..... maßgeblich ist in der Reha gewöhnlich dein Wohl und was du dir zur Genesung vorstellst. Das kann helfen.

Letztlich musst du aber entscheiden. Sprich vielleicht mal mit jemandem vom Personalrat darüber, wenn du da jemandem vertraust.

ja das lief bei mir auch so, der AA hat deutlich auf die Reha gepocht und das hab ich auch dann so mitgemacht, die Reha hat mein ganzes Leben positiv verändert, auch wenn ich dennoch nicht wieder dienstfähig wurde und weiter in DDU bin würde ich immer zur Reha raten.