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Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 2. Mai 2016, 11:09
von Herm
Prognose der Besoldungstabellen für 2016 und 2017:

http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/tr/2016/

Rechner für die aktiven Beamten ist auf der Seite.
Die Versorgungsempfänger müssen sich das selber ausrechnen.

Besoldungsgruppe + Amts- (Zulage 39,49 ?) mal 0,99010
Die Summe durch 100 teilen mal Ruhegehaltssatz (71,75 )
Davon 1,175 Prozent abziehen für den Plegebeitrag §50.
Ergebnis = Bruttobezüge

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 2. Mai 2016, 11:34
von Andi12
Danke !

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 2. Mai 2016, 23:27
von linker Demonstrant
Bananen-Willi hat geschrieben:[quote="linker Demonstrant" Ich kann an 2,4% im ersten und 2,35% im zweiten Jahr nichts Gutes erkennen.

Was meiner Meinung nach aber gar nicht geht, ist, dass jetzt schon die ersten Gedankenspiele der Arbeitgeber im öffentlichen Dienst laufen, diesen Abschluss durch Kürzungen bei der Jahressonderzahlung - zumindest teilweise - "rezufinanzieren". :x
Ich bin Bundesbeamter, eine "Jahressonderzahlung" kenne ich schon lange nicht mehr ( das sog. Weihnachtsgeld für Bundesbeamte wurde ca. 1993 abgeschafft, ebenso das Urlaubsgeld. Dies ging einher mit der Erhöhung der Arbeitszeit von 38,5 Std. auf 40 Std. ohne Lohnausgleich, ein Jahr später auf 41 Std. - wieder ohne Lohnausgleich. Gleichzeitig wurden die halbjählichen AZV-Tage gestrichen .... in diesen Jahren bewies der Staat sehr viel Humor, uns selbigen zu nehmen ....... Ich bleibe dabei, der erzielte Tarifabschluss weckt in mir keine Jubelstürme. Was hier immer unter den Teppich gekehrt wird, ist das nicht jeder Bundesbeamter oder Landesbeamter A12 oder mehr ist ...(ich dachte, das glaubten nur BILD-Zeitung Leser)....... Klar, je höher die Besoldungsstufe ist desto mehr ergeben auch die erzielten 2,4% und 2,35% (und das erklärt auch die hier geäusserte Zufriedenheit) aber im mittleren oder gar einfachen Dienst sind diese "Zuwächse" kaum im Portemonnaie spürbar ........ Auf Lehrgängen/Seminaren muss ich mir das Gejammer anhören, wann denn endlich nach A13 befördert wird, als jemand der 15 Jahre auf die Beförderung zu A8 wartet (und darauf hinarbeitet :) ) ist das wirklich sehr erquickend.

Warum werden die Tarifabschlüsse nicht sozial gestaffelt? Dann würde ich auch wieder die Arbeit eines Hrn. Bsirske & Co. gut bewerten. Das eigentliche Problem ist doch, dass sich die Spitzen der Gewerkschaften von den Beschäftigten so sehr entfernt haben, dass sie die tatsächlichen Nöten derer nicht mehr kennen. Hr. Bsirkse ist da nicht viel anders als ein höherer Beschäftigter/Beamter der Arbeitgeberseite bzw. des BMI.

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 2. Mai 2016, 23:36
von Torquemada
linker Demonstrant hat geschrieben:
Ich bin Bundesbeamter, eine "Jahressonderzahlung" kenne ich schon lange nicht mehr
Wenn du nicht zu den Bundesbeamten der "2.Klasse" gehörst (Telekom z.B.) ist deine Sonderzuwendung schon längst ordentlich in die Besoldungstabelle eingearbeitet.

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 3. Mai 2016, 01:26
von Mikesch
linker Demonstrant hat geschrieben:Ich bin Bundesbeamter, eine "Jahressonderzahlung" kenne ich schon lange nicht mehr ( das sog. Weihnachtsgeld für Bundesbeamte wurde ca. 1993 abgeschafft, ebenso das Urlaubsgeld. Dies ging einher mit der Erhöhung der Arbeitszeit von 38,5 Std. auf 40 Std. ohne Lohnausgleich, ein Jahr später auf 41 Std. - wieder ohne Lohnausgleich. Gleichzeitig wurden die halbjählichen AZV-Tage gestrichen .... in diesen Jahren bewies der Staat sehr viel Humor, uns selbigen zu nehmen ....... Ich bleibe dabei, der erzielte Tarifabschluss weckt in mir keine Jubelstürme.
Recht ich Dir geb...
Die Erhöhung ist ok, aber das drum herum, das interessiert keine Gewerkschaft, haben sie wohl alles vergessen...
Dies gehört rückgängig gemacht...

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 5. Mai 2016, 00:56
von Isabelle B!
Torquemada hat geschrieben:
linker Demonstrant hat geschrieben:
Ich bin Bundesbeamter, eine "Jahressonderzahlung" kenne ich schon lange nicht mehr
Wenn du nicht zu den Bundesbeamten der "2.Klasse" gehörst (Telekom z.B.) ist deine Sonderzuwendung schon längst ordentlich in die Besoldungstabelle eingearbeitet.

Naja, wir alle wissen, dass diese Sonderzuwendung nur zu einem Bruchteil (etwas über 60%) in die Besoldungstabelle eingearbeitet wurde, da kann selbst ich nicht von ordentlich sprechen.

Sehr mal her:
http://www.n-tv.de/politik/Steuerschaet ... 24306.html

War das nicht vor dem erzielten Tarifabschluss ersichtlich? Hätten die öffentlichen Arbeitgeber nicht noch eine Schippe drauf legen können? Ich sehe den Abschluss 2,4% 2016 und 2,35% auch kritisch. Wir werden sehen, daß andere Branchen an uns vorbei ziehen. Klar, wir haben einen sicheren Arbeitsplatz - aber auch die gleichen Kosten/Mieten wie andere Arbeitnehmer, deren Interessenvertreter bessere Tarifabschlüsse erzielen werden. Wie da der öffentliche Dienst bei den von meinen Vorrednern hier dargestellten Nachteilen attraktiv für Berufsanfänger bleiben/werden möchte, ist mir schleierhaft.

Trotzdem: Nicht den Kopf hängen lassen und allen Männern/Vätern heute viel Spaß ;)
Gued Nacht
Isabelle

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 14. Mai 2016, 07:58
von Bananen-Willi
linker Demonstrant hat geschrieben:Wir werden bald beobachten, dass andere Gewerkschaften für ihre Mitglieder bessere Ergebnisse erzielen werden.
Hier scheinen Sie falsch zu liegen, in Anbetracht dessen, dass die allzeit so hochgelobte mächtige IG Metall jetzt auch nur einen Abschluss mit 2,8% im ersten und 2% im zweiten Jahr ausgehandelt hat. Die Einmalzahlung fiel mit 150,- Euro auch nicht gerade üppig aus, so dass der Abschluss in der Gesamtschau nur marginal besser ist als das Ergebnis von Verdi.

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 18. Mai 2016, 23:22
von linker Demonstrant
Bananen-Willi hat geschrieben: Hier scheinen Sie falsch zu liegen ...,
Ich will nicht kein Erbsenzähler sein, die Einigung der IG Metall liegt tatsächlich nur geringfügig über der Einigung der öffentlichen Arbeitgeber mit unseren "Interessenvertretern" :| . In der Tat bin ich davon ausgegangen, dass die IG Metall mehr raus holen wird. Dass dies nur marginal gelungen ist, sollte nicht zu dem Fehlschluss führen dass unser Ergebnis besonders gut gelungen ist. Vergessen wir nicht, dass von jeder prozentualen Erhöhung bei uns Bundesbeamten 0,2% (wo bleiben die eigentlich? In welchem Haushaltstitel des Bundes tauchen die unter - oder auf???) für die Pensionsversorgung einbehalten wird. So werden aus 2,4% für 2016 2,2% und aus 2,35% für 2017 tatsächlich 2,15% (haben die Kollegen in diesem Thread ja schon vor mir so richtig benannt).

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 19. Mai 2016, 17:54
von Baumschubser
Und nicht nur das Geld absolut sehen, das haben wir dieser Tage festgestellt. Mein Junior hat mehrere Zusagen von der Polizei. So zahlt zwar Bundesland A vielleicht 50 oder 100€ weniger als Bundesland B, hat dafür aber freie Heilfürsorge statt Beihilfe. So hat man langfristig gesehen hier mehr Geld in der Tasche.

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 19. Mai 2016, 19:18
von Bananen-Willi
Auch die Baubranche hat mittlerweile nahezu identisch abgeschlossen. Ich gebe linker Demonstrant recht, dass ein wenig mehr schon dringewesen wäre, sowohl im öffentlichen Dienst wie auch im Bau- und Metallgewerbe. Aber die fast spiegelbildlichen Abschlüsse zeigen, dass wir zumindest nicht gegenüber den anderen Branchen benachteiligt wären...allenfalls, dass alle Arbeitnehmer mit großem Arbeitgeberkatzenjammer übern Tisch gezogen werden.

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 19. Mai 2016, 23:13
von linker Demonstrant
Baumschubser hat geschrieben:Und nicht nur das Geld absolut sehen, das haben wir dieser Tage festgestellt. Mein Junior hat mehrere Zusagen von der Polizei. So zahlt zwar Bundesland A vielleicht 50 oder 100€ weniger als Bundesland B, hat dafür aber freie Heilfürsorge statt Beihilfe. So hat man langfristig gesehen hier mehr Geld in der Tasche.
@ Baumschubser: Sie wissen aber schon, dass ich immer von Bundesbeamten gesprochen habe ;) ??? Polizisten sind Landesbeamte .......(es gibt enorme Unterschiede zwischen Landes- u. Bundesbeamte, da könnte man ein eigenes Forum für eröffnen um diese dar zu stellen) .....Ich würde mich über freie Heimfürsorge sehr freuen (und sie meinen Kolegen auch wünschen ;) ), muss mich aber zu 50% privat krankenversichern ... Gleichzeitig hat mein Arbeitgeber/Dienstherr zumindest theorietisch Einblick in meine Krankenakten, wünschen Sie sich so etwas?! Und bevor hier weiter Äpfel mit Birnen verglichen werden, werfen Sie einmal bitte hier einen Blick in die verschiedenen Beamtenforen, die in meinen Augen enormen Nachteile des Berufsbeamtentums sind da gründlich von verschiedenen Kollegen und mir geschildert worden. Um es kurz zu machen, gebt mir das Streikrecht und nehmt die unselige Unkündbarkeit, dann wird die Beamtenwelt (und nicht nur meine :) ) bald anders (besser) aussehen ....... da wären wir nicht nur bei 2,4%/2,35% sondern wären auch wieder zur 38,5 Std. Woche zurück gekehrt (selbstverständlich ohne Gehaltseinbußen, denn diese haben meine Vorgängergeneration schon für die damalige Einführung der 38,5 Std. Woche geleistet....... dass diese dann vom BUND ohne Gehaltskompensation in die 40 und 1 Jahr später in die 41 Std. Woche wieder einkassiert wurde ist eine Chuzpe sondergleichen) um wieder zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen :)

Bananen-Willi hat geschrieben:..., dass alle Arbeitnehmer mit großem Arbeitgeberkatzenjammer übern Tisch gezogen werden.
Ich gebe Ihnen da völlig Recht, so wird ein Schuh drauß :) Es ist jedes Jahr dasselbe, die Wirtschaftszweige feiern Wachstumsschübe, Dividenden werden ausgeschüttet, es wird expandiert, Manager werden auch bei Täuschung, Steuerbetrug oder verbotswidrigen Absprachen (Bsp. VW, HSH Nordbank oder auch die großen Bierhersteller, die vor kurzem wg. Preisabsprachen zu Geldbußen verdonnert wurden) Millionenfach vergütet .......... aber wenn es um die Tarifrunden für die kleinen Arbeitnehmer geht, werden auf einmal die Risiken der Globalisierung beschworen ....

Ich bin ja der Meinung, der Großteil der Abschlüsse 2016 hätte angesichts des Wirtschaftswachstums und der immer weiter steigenden Steuern für Bund und Kommunen besser für die Arbeitnehmer/Beschäftigten/Angehörigen des Öffentlichen Dienstes und Beamten (habe ich irgendjemanden vergessen ;) ?) ausfallen können ....Wo bleibt die soziale Staffelung, da es auch in den einzelnen Beschäftigungsgruppen enorme Unterschiede gibt? insgesamt sind die Abschlüsse etwas schwach auf der Brust.

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 20. Mai 2016, 01:24
von Isabelle B!
Aus einem anderen Beitrag aber deswegen nicht minder aktuell:
Mikesch hat geschrieben:Gerade wird eingestellt wie Hulle, es sind aber deutlich mehr Bewerber vorhanden, als eingestellt werden...
Man nenne mir einen Grund, warum unser Arbeitgeber die Stundenzahl herunter setzen soll.

Die Gewerkschaftsfuzzis können fordern was sie wollen, sie haben aber keinerlei Druckmittel in der Hand, um irgendwelche Forderungen durchsetzen zu können.
Also wird es bleiben wie es ist und man muss seine damals mit Einkommensreduzierung erkaufte Stundenreduzierung anders wieder rein holen :wink:
Quelle: Forum Bundesbeamte, Abschaffung der 41 Stunden Woche

Noch Fragen, linker Demonstrant ;) ?

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 7. Jun 2016, 23:56
von Herm
http://www.dpvkom.de/fileadmin/dpvkom/p ... oehung.pdf

<zum 1. Februar 2017 um 2,35 % erhöhen

2017 kein Abschlag von 0,2 % zur Bildung einer Versorgungsrücklage

<Der Gesetzentwurf soll noch in diesem Monat das Bundeskabinett passieren, so
<dass zum 1. Juli bereits Abschlagszahlungen ermöglicht werden könnten!

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 8. Jun 2016, 10:06
von sdh1807
das würde mich doch sehr wundern, wenn der Dienstherr auf seine 0,2% Versorgungsrücklage in 2017 verzichten sollte

Re: Einkommensrunde 2016

Verfasst: 8. Jun 2016, 12:35
von Herm
http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/tr/2016/

03.06.2016
Der Referentenentwurf des Besoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 2016/2017 sieht eine Verminderung der Besoldungserhöhung um 0,2 Prozentpunkte nur für den ersten der beiden Erhöhungsschritte vor. Demnach beträgt die lineare Besoldungserhöhung zum 01.02.2017 nicht wie angenommen 2,15% sondern 2,35%.
Die Tabelle dazu auf öffentlicher-dienst.info wird im Laufe dieser Woche angepaßt.

<wenn der Dienstherr auf seine 0,2% Versorgungsrücklage in 2017 verzichten sollte

Im Moment sieht es also danach aus...

Allerdings steigt 2017 der Beitrag für die Plegepflichtversicherung und bei den
Versorgungsempfängern wird auch noch laut §50 mehr abgezogen.
Die 0,2 % sind dann mehr als weg .. :evil: