Seite 3 von 5
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 16:02
von Factional
Mr. Green hat geschrieben:
Aber es ist gut möglich, dass uns allen diese Wahl nach der nächsten Bundestagswahl abgenommen wird. Wenn die Bürgerversicherung eingeführt wird, wird der der Staat wohl für alle Beamten den AG-Anteil übernehmen.

Ja.. das würde mir die Entscheidung dann abnehmen, dann wäre PKV für mich kein Thema mehr.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 18:19
von Steinbock
Mr. Green hat geschrieben:Aber es ist gut möglich, dass uns allen diese Wahl nach der nächsten Bundestagswahl abgenommen wird. Wenn die Bürgerversicherung eingeführt wird, wird der der Staat wohl für alle Beamten den AG-Anteil übernehmen.

Und wie soll der Staat dies finanzieren ?
hm ... vielleicht mit einer Beitragserhöhung auf 25 %
Gruß vom Steinbock
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 18:24
von Factional
Wäre ja kontraproduktiv.. dann müsste der Staat ja noch mehr zahlen.. eher müssten sie den Beitrag dann senken.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für unseren Staat so schwer wäre den AG-Anteil zu tragen..
Dass es wohl mal fällig wäre ist für mich keine Frage so wie ich das im Moment sehe..
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 18:50
von Mr. Green
Steinbock hat geschrieben:Und wie soll der Staat dies finanzieren ?
hm ... vielleicht mit einer Beitragserhöhung auf 25 %
Gruß vom Steinbock
Das musst Du die Rot-Grünen Träumer fragen, die eine Bürgerversicherung wollen.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 21:00
von Klaus
Wer, bitteschön, ist denn der "Staat"?
16 Bundesländer und der Bund. Jeder sieht das anders.
Herr Gabriel hat es ja angekündigt:
Wer will, kann in die GKV wechseln (er meinte die Beamten), wer nicht, bleibt eben da. Für Neumitglieder bleibt es geschlossen. Keiner darf mehr rein. Es wird ausgeblutet und dafür sollen die Altersrücklagen herhalten.
Ob der "Staat" dann die Arbeitgeberbeiträge übernimmt, lies er offen.
Bürgerversicherung hört sich soooooo schön an, da ja auch 70 Millionen da versichert sind und viele sich gegenüber Privatpatienten benachteiligt fühlen.
Solln sie machen. Die PKV geht pleite. Passt in das Szenario, das uns in den nächsten fünf Jahren bevorstehen wird.
Tote Banken werden am Leben erhalten. Tote Staaten auch.
Dafür werden funktionierende Systeme zerschlagen, um bei den Wählern zu punkten.
Was solls'. Es bricht sowieso alles zusammen.
Schade.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 21:14
von Mr. Green
Mit "Staat" waren natürlich die jeweiligen Dienstherren gemeint.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 23. Jun 2012, 21:26
von Mr. Green
Klaus hat geschrieben:
Ob der "Staat" dann die Arbeitgeberbeiträge übernimmt, lies er offen.
Wie soll die Finanzierung für die Beamten erfolgen? Hat der Vollblutpolitiker dazu auch was gesagt? Das Prinzip der GKV ist nun mal eine annähernde paritätische Finanzierung. Wenn der Dienstherr keinen Arbeitgeberanteil bezahlt, wie will er sich dann an den Gesundheitskosten seiner Beamten beteiligen? Weiterhin über die Beihilfe, die den meisten Politikern aus dem linken Lager ein Dorn im Auge ist?
Und hoffentlich vergessen die dann auch nicht, die Bruttobezüge entsprechend anzupassen
Ein spannendes Thema, mal sehen was dabei rauskommt.

Re: Krankenversicherung
Verfasst: 24. Jun 2012, 08:14
von Blue Ice Ultra
Steinbock hat geschrieben:Mr. Green hat geschrieben:Aber es ist gut möglich, dass uns allen diese Wahl nach der nächsten Bundestagswahl abgenommen wird. Wenn die Bürgerversicherung eingeführt wird, wird der der Staat wohl für alle Beamten den AG-Anteil übernehmen.

Und wie soll der Staat dies finanzieren ?
hm ... vielleicht mit einer Beitragserhöhung auf 25 %
Gruß vom Steinbock
Offensichtlich hast Du das Prinzip hinter der Bürgerversicherung nicht verstanden. Das Gegenteil wäre vermutlich eher der Fall. Es gibt zwar mehr Anspruchsberechtigte, aber auch mehr Beitragszahler. Nach dem Konzept der SPD/Grünen/Die Linken wäre es sogar so das die Beitragsbemessungsgrenze wegfallen würde, so dass die GKV dann erheblich besser finanziert wäre.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 24. Jun 2012, 10:53
von Leasingbeamter
...da wird wohl eine Erhöhung der Beiträge um 100% auf uns zukommen
Das Modell Bürgerversicherung gibt es bereits in der Schweiz.
Habe im Urlaub einen Schweizer getroffen. Wie schaut die Bürgerversicherung da aus
Beitrag: ca. 700,00 Euro im Monat für sich und seine Frau für die Grundversicherung

Extras sind da nicht dabei
Zahnarztbehandlungen sind von der Leistung komplett ausgeschlossen
Wer sowas möchte, der soll bei der nächsten Wahl sein Kreuz an der richtigen Stelle auf dem Wahlschein anbringen

Re: Krankenversicherung
Verfasst: 24. Jun 2012, 11:28
von Factional
Ein Modell der Bürgerversicherung, nicht Das Modell

In der Schweiz steht man doch vor ganz anderen Tatsachen als in der BRD was Bevölkerungsgröße (und besonders Bürgerschaft) und finanzielle Möglichkeiten der Einwohner angeht.
Die meisten Schweizer die ich kenne sind privatversichert.. das scheint da so eher die Regel zu sein..
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 24. Jun 2012, 11:48
von Leasingbeamter
...Bürgerversicherung bedeutet Kopfpauschale = Ende der kostenlosen Familienversicherung = 100% Beitagserhöhung
Was mit dem Leistungskatalog passiert, steht noch in den Sternen

Re: Krankenversicherung
Verfasst: 24. Jun 2012, 19:29
von bigpoint
Mr. Green hat geschrieben:
Als Privatkunde kommen irgendwann die Rechnungen und du musst diese bei der PKV sowie bei der Beihilfe einreichen. Beim Bund liegt der Mindestbetrag der Rechnungen bei 200 Euro. Bis die nicht erreicht sind, brauchst Du gar nix einreichen. Da heißt, Du musst u.U. erstmal in Vorleistung treten. Nach einem Jahr sind die Rechnungen verjährt. Was dann nicht eingereicht wurde, verfällt. Früher gab es in den Beihilfevorschriften mal eine Bagatellgrenze ( wenn in 10 Monaten 30 Euro angefallen sind, konnte man die Rechnung einreichen). Die wurde scheinbar irgendwann gestrichen.
Dies ist so nicht richtig.
BBhV § 51 (7): Beihilfe wird nur gewährt, wenn die mit dem Antrag geltend gemachten Aufwendungen insgesamt mehr als 200 Euro betragen. Die Festsetzungsstelle kann bei drohender Verjährung oder zur Vermeidung anderer unbilliger Härten Ausnahmen zulassen.
Man könnte natürlich, wenn man Böses denkt, auf die "Kann-Bestimmung" hinweisen. Mir ist aber noch kein solcher Fall bekannt. Die Beihilfe wurde bei drohender Verjährung immer gewährt, obwohl die 200 € nicht erreicht wurden.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 24. Jun 2012, 19:35
von Mr. Green
bigpoint hat geschrieben:BBhV § 51 (7): Beihilfe wird nur gewährt, wenn die mit dem Antrag geltend gemachten Aufwendungen insgesamt mehr als 200 Euro betragen.
Habe ich das nicht geschrieben?
bigpoint hat geschrieben: Man könnte natürlich, wenn man Böses denkt, auf die "Kann-Bestimmung" hinweisen. Mir ist aber noch kein solcher Fall bekannt. Die Beihilfe wurde bei drohender Verjährung immer gewährt, obwohl die 200 € nicht erreicht wurden.
Fakt ist, dass der entsprechende Passus mit den Bagatellrechnungen nicht mehr in der BBhV steht.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 25. Jun 2012, 09:54
von bigpoint
@Mr. Green
Um nichts aus dem Zusammenhang zu reißen, habe ich BBhV § 51(7) komplett zitiert und nicht die 200 € - Regelung in Frage gestellt.
Es geht natürlich nicht um den 1. Satz in der BBhV, sondern um "Die Festsetzungsstelle kann bei drohender Verjährung oder zur Vermeidung anderer unbilliger Härten Ausnahmen zulassen". Dies gehört noch zum § 51 (7) und regelt (natürlich etwas schwammig formuliert) z.B. Fälle, in denen im Jahr die 200 € nicht erreicht werden.
Es ist völlig richtig, dass die Regelung geändert wurde, aber wie ich schon schrieb, die BBhV beschäftigt sich schon mit diesem Sachverhalt und ich habe noch keinen Fall erlebt, in dem die Beihilfe unter den o.g. Umständen nicht doch gezahlt wurde.
Re: Krankenversicherung
Verfasst: 25. Jun 2012, 17:50
von Blue Ice Ultra
Leasingbeamter hat geschrieben:...da wird wohl eine Erhöhung der Beiträge um 100% auf uns zukommen
Das Modell Bürgerversicherung gibt es bereits in der Schweiz.
Habe im Urlaub einen Schweizer getroffen. Wie schaut die Bürgerversicherung da aus
Beitrag: ca. 700,00 Euro im Monat für sich und seine Frau für die Grundversicherung

Extras sind da nicht dabei
Zahnarztbehandlungen sind von der Leistung komplett ausgeschlossen
Wer sowas möchte, der soll bei der nächsten Wahl sein Kreuz an der richtigen Stelle auf dem Wahlschein anbringen

Das System in der Schweiz funktioniert aber grundsätzlich anders (
http://de.wikipedia.org/wiki/Krankenver ... er_Schweiz ) als das was für Deutschland angedacht ist. In Deutschland würde die Bürgerversicherung auf Basis der GKV ins Leben gerufen, Beitragssteigerungen sind zwar (demographisch bedingt) nicht auszuschließen, aber bei dem Modell von SPD/Grünen/Die Linken eher unwahrscheinlich. Gründe s.o.
In der Schweiz ist das System auf Basis der privaten Krankenversicherung aufgebaut worden (
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit ... er_Schweiz). Dort gibt es keine gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Probleme die Dir der Schweizer mitgeteilt hat, hat die PKV bzw. haben in der PKV vollversicherte auch in Deutschland (
http://www.manager-magazin.de/finanzen/ ... 04,00.html).
Und ja, ich wäre sogar dafür die PKV und das Beihilferecht generell abzuschaffen, wenn sich der Dienstherr an den Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung für Beamte im Rahmen einer Pflichtversicherung beteiligt.