DeiMudder hat geschrieben:
Empfindest du dich tatsächlich in der Position zu entscheiden, "meine Argumente" (die nicht meine sind - eben deswegen poste ich auch immer wieder Belege in Form von wissenschaftlicher Erhebungen) gelten zu lassen oder nicht? Immerhin habe ich dich selbst keinerlei wissenschaftliche valide Erhebungen posten sehen, die aktueller sind und Gegenteiliges zu "meinen" Argumenten behaupten. Persönlich empfinde ich es eher an der Zeit, dass du mich überzeugst, mit welchen Argumenten du deine Opposition aufrecht erhältst.
Du postest
eine Studie, die dir das Deckmäntelchen der "Wissenschaftlichkeit" überziehen soll, bist darüber hinaus aber nicht in der Lage (oder willens?) tatsächlich auf dieser Basis zu argumentieren und beschränkst dich stattdessen darauf dein Gegenüber ad personam anzugehen.
Es sind schon "deine" Argumente, da du die Studie entweder nicht wirklich gelesen, oder schlicht nicht verstanden hast, was dort geschrieben stand. Darüber hinaus gehört schon eine gehörige Portion Selbstüberschätzung dazu mit einem Link "im Rücken" den eigenen Vortrag als "wissenschaftlich valide" darzustellen, egal was man sich selbst dazu noch aus den Fingern saugt (siehe z.B. die Behauptung die Studie berücksichtige sonstige Privilegien der Beamten).
Du bist hier in dieses Thema eingestiegen mit dem Ansatz, man müsse für einen "vernünftigen" Gehalts-Vergleich zwischen Beamten und Angestellten auch die sonstigen Privilegien monetarisieren (Pension, Beihilfe, Familienzuschlag etc.). Als Beleg für die Auswirkungen auf die Entlohnung hast du besagte Studie gepostet, die sich allerdings gar nicht mit diesen Privilegien befasst und im Übrigen für einen
generellen Vergleich zwischen "Freier Wirtschaft" und "Beamtentum" kaum geeignet scheint.
Untersucht wurden die Bildungsrendite von Lehrkräften (die auch nicht immer verbeamtet sind) einerseits (wobei die dort bestverdienenden Gymnasiallehrer als Referenz dienten) und die Absolventen typischer Lehramtsfächer ohne Lehrbefähigung andererseits. Konkret sind das: Mathematik, Informatik, Physik, Chemie, Biologie, Geschichte, Germanistik, Anglistik, Geographie, Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Zusätzlich hat man noch Rechtswissenschaften und Humanmedizin mit ins Boot genommen.
Das (nicht wirklich) überraschende Ergebnis: Mit Ausnahme von Informatik, Chemie, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Humanmedizin erwirtschaften die übrigen Fächer im Vergleich mit Lehrern eine schlechtere Rendite. Zugegeben, bei Mathematik war ich selbst ein wenig überrascht, aber guckt man sich die Ergebnisse mal genauer an, stellt man fest, dass Mathematik nur deshalb insgesamt eine leicht schlechtere "Bildungsrendite" von -1,02% einbringt, weil dort der Teilzeitwert die ansich positive Vollzeit-Rendite mit runterzieht.
Die verbleibenden Fächer Anglistik, Germanistik, Geschichte, Geographie und Politikwissenschaften bezeichnet die Studie selbst (nach Bordieu) als solche, die eher "kulturelles Kapital" akkumulieren (böse Zungen würden wohl "Laberfächer" dazu sagen). Für mein Empfinden gehören auch die Sozialwissenschaften insgesamt eher dieser Sammlung an, aber vielleicht hatten die Autoren da eher die "Marketing-Leute" im Auge. Verbleiben die Absolventen der übrigen 2 naturwissenschaftlichen Fächer Biologie und Physik, die ohne Promotion wohl tatsächlich ein schweres Los in der Arbeitswelt haben. Soweit doch alles nichts Neues. Man nimmt Fächer, die überwiegend mit dem Ziel Lehramt studiert werden, schaut anschließend, was passiert, wenn die Leute doch keine Lehrer werden und reibt sich erstaunt die Augen, dass sich das am Ende im Mittel (!) nicht gelohnt hat.
Übrigens: Der Begriff "Bildungsrendite" bezeichnet bloß den (finanziellen) Gewinn durch den Aufwand der Ausbildung. Für 100 "investierte" Euro (ob direkt z.B. in Studiengebühren, oder indirekt durch Opportunitätskosten) erhält der Gymnasiallehrer einen Betrag von, sagen wir 150,- Euro. Dieser Wert wurde normalisiert und als Basis genommen, um anschließend die übrigen Absolventen ins Verhältnis zu setzen. So gesehen verdient dann der Geschichtswissenschaftler pro 100 Euro Investition "nur" 140,87 (-6,09% im Vergleich zum Gymnasiallehrer). Das heißt doch aber bloß, dass es sich eher lohnt diese Fächer mit dem Berufsziel Lehrer zu studieren, als es nicht zu tun. Das hat aber nun nichts mit "Beamten" oder auch nur "verbeamteten Lehrern" (am Mikrozensus nehmen ja nicht bloß Beamte teil) zu tun und lässt erst recht keine generelle Rückschlüsse auf die Gehaltsunterschiede von Beamten und Nicht-Beamten zu.
Du verdrehst hier die Aussagen, bzw. leitest dir Argumente aus Teilaspekten ab, die das im Grunde gar nicht erlauben.
Oh, stop, Pause: Du brauchst hier keinen Konjunktiv. Die Erhöhung seit 2012 betrug in Bayern im Schnitt etwa 2,68%
Wow. Du greifst dir die Anpassung aus einem beliebigen Zeitraum aus einer von 17 Besoldungsordnungen (zufällig die, mit den höchsten Anpassungen), die ja noch dazu in jeder x-beliebigen Höhe immer noch kein Alleinstellungsmerkmal der Beamten ist und ignorierst ansonsten den Rest meines Einwandes bzgl. deiner unwahren Behauptungen.