Steinbock hat geschrieben:
Wir unterhalten uns doch hier über Beamte ? oder ?
Ja. Und hier speziell von der beitragsfreien Mitversicherung von Kinder in der GKV, wenn ein Partner dort bereits versichert ist. Da wir hier auch keine in der Blutslinie vererbbare Ämter haben, ist es möglich, dass heute privat versicherte Beamte "Kinder" der GKV sind.
Nehmen wir doch mal einen mit einem mtl. Brutto-Einkommen von 3.000 € + 2 Kindern.
Beitrag in der GKV: 447,00 € für die Krankenversicherung + 30,75 € für die Pflegeversicherung = 447,75 € mtl. Beitrag
Beitrag für die PKV: noch keine 300 € - für vergleichbare Leistungen wie in der GKV.
Für den Beamten, bei den der Gesetzgeber keine Möglichkeit geschaffen hat, sich als normales Mitglied in der GKV versichern zu lassen. Der Dienstherr drückt sich hier vor jeder sozialen Verpflichtung. Eigentlich eine Sauerei.
Rechnen wir die "keine" 300 Euro für nen 50%igen Verischerungsschutz rückwärts, liegen wir bei dem o.g. Bruttoeinkommen bei einem Beitragssatz von 20%.
Und hier rechnest du auch mit einem "Musterfall": Junges Eintrittsalter in die PKV, ohne irgendwelche zuschlagspflichtigen Vorerkrankungen. Ich würde schon mit deinem Beispiel bei über 400 Euro liegen.
Würde der Dienstherr sich aber sozial an den 447 Euro beteiligen, müsste der Staat von 447 Euro 47,1 % tragen. Der Beamte müsste dann lediglich etwas über 210 Euro zzgl. Pflegeversicherung zahlen.
Und Du bist der Meinung - die GKV benötigt keine Gewinne ?
Warum werden dann ständig Leistungen verringert ? Bzw. gestrichen ?
Zusatzbeiträge erhoben ?
Die Versicherungspflichtgrenze jedes Jahr angehoben, damit mehr Beiträge eingehen ?
Die GKV braucht keine Gewinne, da sie nicht profitorientiert arbeite muss. Anders als Versicherungen der Privatwirtschaft. Sie braucht Rückstellungen, die bereits übervoll sind. Wer bei einer Kasse ist, die Zusatzbeiträge erhebt, der kann wechseln. Die Versicherungspflichtgrenze wird angehoben, weil es in unserem Wirtschaftssystem sowas wie Teuerung gibt und auch Löhne deswegen erhöht werden. Die PKV verteuert sich auch deshalb.
Seit wann ist die PKV für den Beamten eine Pflichtversicherung ?
Er hat jederzeit die Möglichkeit in der GKV zu bleiben.
Die PKV ist oftmals die einzig wirtschaftlich sinnvolle Alternative. Beamte haben die Krankenversicherungspflicht, jedoch die Wahl, ob privat mit Beihilfeanspruch oder freiwillig gesetzlich ohne regelmäßige finanzielle Beteiligung des Dienstherren. Würde hier eine wirkliche Wahlalternative bestehen, so wie sie MdB haben, bin ich mir sicher, dass die große Masse (Beamte des mD mit geringem Einkommen) das Spiel mit der PKV sein lassen würden.
Abschließend stellt sich mir nur die Frage - warum gehen gerade die Beamten auf die Barrikaden in punkto Bürgerversicherung.
Beamte sind keine einkommenshomogene Gruppe. Man kann also keine Aussage darüber machen, wenn man nicht weiss, welche Besoldungsgruppen deshalb auf die Barrikaden gehen.