Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

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Slazenger
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Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

Beitrag von Slazenger »

Hallo,

ich bin Landesbeamter in NRW und seit einiger Zeit krank geschrieben. Aufgrund dessen wurde eine amtsärztliche Untersuchung angeordnet, den Termin hatte ich bereits Ende Februar, also vor 3 Monaten. Leider habe ich bis zum heutigen Tage keinerlei Nachricht darüber erhalten, wie mein Arbeitgeber nun vorgeht.

Offensichtlich wird der Empfehlung des AA entsprochen - dieser war der Meinung, dass ich zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht dienstfähig war, die Dienstfähigkeit aber innerhalb der folgenden 6 Monate wiederhergestellt werden könnte.
Ich hätte hier aber gern mehr Gewissheit; außerdem hätte mein behandelnder Psychiater gerne eine Abschrift des amtsärztlichen Berichtes.

Aufgrund meiner Erkrankung fällt es mir schwer, den Kontakt zu meinem Arbeitgeber aufzunehmen, u.a. auch aus dem Grund, dass das Arbeitsverhältnis ein Auslöser meiner Erkrankung war. Ein angebotenes BEM-Gespräch habe ich im vergangenem Herbst angenommen; da ich seitens des AG aber auf wenig Verständnis stieß, habe ich alle darauf folgenden Angebote eines solches Gespräches abgelehnt.

Der AA erzählte mir bei der Untersuchung, dass er die Empfehlung wie oben beschrieben aussprechen würde (Wiederherstellung der Dienstfähigkeit innerhalb der folgenden 6 Monate, damit ich nicht in die Pension falle). Er sagte außerdem, dass meine AUs/Krankschreibungen nach dem 6. Monat nicht mehr gültig sein würden und ich dann trotz Krankschreibung wieder zur Arbeit müsse. Aber eigentlich müsste es doch so sein, dass zunächst mal eine weitere Untersuchung beim Amtsarzt angeordnet wird, sobald sich dieses Datum nähert, oder liege ich da falsch?

LG
Torquemada
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Re: Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

Beitrag von Torquemada »

Slazenger hat geschrieben: 29. Mai 2018, 10:44 Er sagte außerdem, dass meine AUs/Krankschreibungen nach dem 6. Monat nicht mehr gültig sein würden und ich dann trotz Krankschreibung wieder zur Arbeit müsse.
Klingt etwas vermessen....Das ist eine mündliche Aussage. Dein Dienstherr entscheidet, wie er weiterhin vorgeht, WENN du weiterhin Krankmeldungen deines Arztes vorlegt. Sprich dich mit deinem Arzt ab, wie es weitergeht.
Slazenger
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Re: Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

Beitrag von Slazenger »

Meine Ärzte sind ebenso der Meinung, dass ich eigentlich eine schriftliche Rückmeldung vom AG erhalten müsse.
Ich habe mir nun überlegt, diese bei dem Einwurf meiner nächsten AU in einem gesonderten Anschreiben zu beantragen. Bespreche das aber nochmals mit meinem Psychologen, dort habe ich morgen einen Termin. Ich danke dir für deinen Beitrag.

Mal eine andere Frage: Darf der Dienstherr eigentlich auch bestimmen, dass ich eine stationäre Maßnahme durchführen muss? Beim erwähnten BEM-Gespräch hat man schon ziemlich darauf gepocht, jedoch haben alle behandelnden Ärzte (ich werde bei drei Ärzten regelmäßig vorstellig) davon abgeraten, da für mich mein gewohntes Umfeld von größter Wichtigkeit ist und eine große seelische Stütze darstellt. Der Amtsarzt empfand diese Gründe als nachvollziehbar. Ich möchte dies auch deshalb in Erfahrung bringen, weil es vermutlich auf eine Dienstunfähigkeit und somit Pension hinauslaufen wird, zumal eine Genesung derzeit nicht in Aussicht ist.
Torquemada
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Re: Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

Beitrag von Torquemada »

Slazenger hat geschrieben: 29. Mai 2018, 17:41
Mal eine andere Frage: Darf der Dienstherr eigentlich auch bestimmen, dass ich eine stationäre Maßnahme durchführen muss? Beim erwähnten BEM-Gespräch hat man schon ziemlich darauf gepocht, jedoch haben alle behandelnden Ärzte (ich werde bei drei Ärzten regelmäßig vorstellig) davon abgeraten, da für mich mein gewohntes Umfeld von größter Wichtigkeit ist und eine große seelische Stütze darstellt. Der Amtsarzt empfand diese Gründe als nachvollziehbar.
Dann stellt sich die Frage doch eigentlich gar nicht.
Slazenger
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Re: Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

Beitrag von Slazenger »

@ dibedupp: Die Vermutung hatte ich auch, aber auf Anfrage beim AA wurde mir mitgeteilt, dass das Gutachten bereits eine Wochte später fertig war und anschließend direkt losgeschickt wurde.
Torquemada hat geschrieben: 29. Mai 2018, 20:15
Slazenger hat geschrieben: 29. Mai 2018, 17:41
Mal eine andere Frage: Darf der Dienstherr eigentlich auch bestimmen, dass ich eine stationäre Maßnahme durchführen muss? Beim erwähnten BEM-Gespräch hat man schon ziemlich darauf gepocht, jedoch haben alle behandelnden Ärzte (ich werde bei drei Ärzten regelmäßig vorstellig) davon abgeraten, da für mich mein gewohntes Umfeld von größter Wichtigkeit ist und eine große seelische Stütze darstellt. Der Amtsarzt empfand diese Gründe als nachvollziehbar.
Dann stellt sich die Frage doch eigentlich gar nicht.
Eigentlich nicht, da hast du Recht. Ich habe eigentlich nur deshalb Bedenken, da das BEM Gespräch ein wenig seltsam verlief. Wie bereits erwähnt, hatte man im BEM-Gespräch nur wenig Verständnis für meine Situation . Mein Vorgesetzter, mit dem ich dieses Gespräch geführt habe, verglich meine psychische Erkrankung mit den Erkrankungen anderer Kollegen, die er in seiner Laufbahn kennengelernt hatte; das ganze hatte definitiv einen herablassenden Charakter. Er erwähnte immer wieder, wie sinnvoll eine stationäre Reha-Maßnahme für mich wäre, da er stets gutes von einer bestimmten Einrichtung gehört habe; ich denke ich brauche nicht zu erwähnen, dass er meine Gründe, ein solches Angebot nicht in Anspruch zu nehmen, nicht wirklich ernst nahm.
Mir ist bewusst, dass auch er nicht unbedingt darüber entscheidet, ob eine solche Maßnahme erfolgen muss, aber ein seltsames Gefühl habe ich seit dem.

Ich danke Euch beiden für Eure Antworten!
Torquemada
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Re: Keine Stellungnahme des AG nach amtsärztlicher Untersuchung [Landesbeamter NRW]

Beitrag von Torquemada »

Da ist aber bei diesem Gespräch einiges falsch gelaufen. Das Gespräch ist nicht nur mit deinem Vorgesetzten zu führen, der zudem keinerlei medizinische Fachkenntnisse hat.
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