Bundesbeamter / Krebs / Schwerbehinderung 60/ Teilzeit

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Mario24071976
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Behörde: Bundesbeamter

Bundesbeamter / Krebs / Schwerbehinderung 60/ Teilzeit

Beitrag von Mario24071976 »

Werte Foristinnen und Foristen,

ich darf mich kurz vorstellen:

Bundesbeamter, Polizei im operativen Wechselschichtdienst, 42 Jahre alt, an Krebs erkrankt und aufgrund der Krebserkrankung mit dem Grad 60 schwerbehindert.

Dienstlich herrscht momentan Personalmangel vor (politisch korrekt kein Mangel, nur Knappheit), so dass ich die Dienstausübung aufgrund der mit dem Personalmangel einhergehenden zusätzlichen Belastung momentan als sehr bedrückend empfinde. Der Tumor ist raus, wie es weiter geht muss man jetzt sehen....

Jedenfalls stehe ich wegen der Krankengeschichte unter enormen Druck und würde gerne zumindest den Dienststress etwas reduzieren. Dazu würde ich gerne einen Teilzeitantrag stellen mit dem Wunsch, 30 Stunden zu arbeiten.

Die Dienststelle stellt sich quer und lehnt alles ab, das weiß ich jetzt schon, vor Antragsstellung.

Nun ist die Frage, wie ich meine Teilzeit dennoch genehmigt bekomme.

Momentan wusel ich mich durch aber ich merke, psychisch geht es kontinuierlich bergab.

Kennt sich jemand mit dieser für mich neuen und undurchsichtigen Materie aus?

Vielleicht hat diesbezüglich schon jemand Erfahrungswerte und kann mir ein paar Kniffe mit auf den Weg geben. Gehaltseinbußen wg. Teilzeit etc. nehme ich in Kauf, mir geht es jetzt um die Gesundheit.

Nochmals in aller schärfe: der Dienststellenleitung ist meine Gesundheit egal, diesbezüglich habe ich bereits Erfahrungen sammeln "dürfen".
Ich muss also mit erheblichem Widerstand rechnen.

Herzlichen Dank für fachkundige Hilfe!
AndyO
Beiträge: 1188
Registriert: 17. Jan 2017, 09:50
Behörde: DTAG

Re: Bundesbeamter / Krebs / Schwerbehinderung 60/ Teilzeit

Beitrag von AndyO »

Mario24071976 hat geschrieben: 17. Jan 2018, 05:03 Nochmals in aller schärfe: der Dienststellenleitung ist meine Gesundheit egal, diesbezüglich habe ich bereits Erfahrungen sammeln "dürfen".
Ich muss also mit erheblichem Widerstand rechnen.
Das gibt dir deine Dienststellenleitung nicht schriftlich. Ansonsten wäre das Mobbing und Körperverletzung. Ich würde deine Dienststellenleitung erst mal über die Schwerbehindertenvertretung an ihre Fürsorgepflicht erinnern lassen. Ferner wäre zu klären, wie mit dem Thema Teildienstunfähigkeit in deiner Behörde umgegangen wird, was für dich vermutlich finanziell langfristig die schlechtere Lösung ist. Aber mit Krebs ist "langfristig" ja ohnehin relativ. Ansonsten Verwendungseinschränkung "keine Schichtdiensttauglichkeit". Das ist bei solch schweren Erkrankungen, selbst bei der Telekom, einforderbar. Und damit müsste es überall möglich sein.
herr b
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Re: Bundesbeamter / Krebs / Schwerbehinderung 60/ Teilzeit

Beitrag von herr b »

Ich würde zum Doc gehen. Krank schreiben lassen. Ich mache sowas auch nicht mehr mit, bzw bin pensioniert worden mit 35 Jahren. Die können nicht und wollen nicht. Aber das kann nicht auf der Gesundheit der Kollegen ausgesessen werden. Krank!!!!!!!!! Und das stellt der Arzt fest, danach der Amtsarzt. Ich jedenfalls bin raus, hab zwar Panik dieses Jahr da wieder da hin zu müssen, aber ich sage mir "entweder oder"!!! Mich hat das Beamtentum völlig platt gemacht. Für mich gibt es kein zurück, davon ab sind meine Tage sowieso gezählt
gruß der herr b
Ich bin befördert worden...
Aus dem Dienst!
Andrea55
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Re: Bundesbeamter / Krebs / Schwerbehinderung 60/ Teilzeit

Beitrag von Andrea55 »

Hallo Mario,

ich kann herrb da nur zustimmen.
Positiver Nebeneffekt: wenn der Amtsarzt dich teildienstfähig schreibt, gibt's einen Zuschlag zum Gehalt.

LG
Mario24071976
Beiträge: 2
Registriert: 17. Jan 2018, 04:35
Behörde: Bundesbeamter

Re: Bundesbeamter / Krebs / Schwerbehinderung 60/ Teilzeit

Beitrag von Mario24071976 »

Vorab, danke für die flotten Antworten!

Interessant, eigentlich arbeite ich ja gerne, auch die Schichten würde ich gerne weiter beibehalten. Alles halt nur vom Stundensatz reduziert, damit ich mich mit der Erkrankung entsprechend "arrangieren" kann; sprich, die Psyche in den Griff bekomme.

Momentan bin ich wegen der Personalknappheit wieder in einer Abordnung (freiwillig gemeldet), wo es mir, ehrlich gesagt, auch ganz gut gefällt.

Der Schritt Amtsarzt ist schon angelaufen, zumindest habe ich um einen Untersuchungstermin gebeten. Den Schwerbehindertenvertreter habe ich in Kenntnis gesetzt, aber noch nicht konkret mit dem Ziel Teilzeit, steuer ich zeitnah nach.

Also, Strategie: Amtsarzt und Schwerbehindertenvertretung in Kenntnis setzten. Bis dahin werde ich mich noch durchwuseln.

@Herr b: Eine Frühpensionierung wäre für mich eher schlecht....Stichwort Hungertuch
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