PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

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Snowflake
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PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Snowflake »

Guten Abend Zusammen.

Auf die Gefahr hin, dass es schon einen ähnlichen Thread gibt (den ich dann aber leider nicht gefunden habe) möchte ich folgende Situation kurz schildern.

Ich fange dieses Jahr im September meinen Vorbereitdungsdienst in der 2. QE an. Da habe ich mich natürlich auch früh genug mit dem Thema PKV beschäftigt, da ich aber kein Fachmann auf dem Gebiet bin (und ich mir keinen Quatsch aufgrund eigener Unwissenheit aufhalsen wollte) habe ich mit einem unabhängigen Makler Kontakt aufgenommen und mit ihm Tarife verglichen. Ging alles recht fix, der richtige Tarif war gefunden. Dann ging es an die Vorerkrankungen. Ich bin nicht schwerst krank, aber mehrere 'kleine' (das kann jetzt wohl jeder anders sehen) Leiden liegen vor. Die, die dann laut dem Makler aber bei einer anonymen Risikoabfrage zur Ablehnung geführt haben, sind zum Einen nur noch 'auf dem Papier' in meiner Krankenakte existent (heißt ich habe sie überwunden, keine Rückschläge gehabt und auch seitdem nie mehr Probleme damit gehabt) und den Tinnitus habe ich seit meiner Kindheit, habe nie ernsthafte Beschwerden damit gehabt und musste auch nie deswegen Therapien machen bzw. Medikamente nehmen. Ich wurde schlichtweg in keinem nennenswerten Grad davon eingeschränkt - nur war er eben da. Nun habe ich mich damit abgefunden, dass ich mich erst einmal ein Jahr gesetzlich versichere, warte bis der nur noch auf dem Papier existente Punkt 'verjährt' ist und dann noch einmal direkt bei einer PKV vorspreche - so ist es mir zumindest geraten worden. Jetzt habe ich von einem Bekannten, der selbst Beamter ist gesagt bekommen, und daraufhin auch öfter im Inet gelesen, dass Ablehnungen nicht möglich sind, sondern nur bis zu einem gewissen Satz Risikozuschläge verteilt werden, man aber trotzdem genommen wird, bei der PKV.

Was stimmt nun und würde es sich eher lohnen mit mehreren 'kleinen' Leiden bei der PKV zu versichern und die Risikozuschläge (die sich evtl. nie mehr verändern), oder sich gesetzlich versichern und warten bis ein oder mehrere Krankheiten verjährt sind?

Ich weiß, das ist jetzt alles sehr allgemein gehalten, meine ganze Lebensgeschichte braucht es ja aber auch nicht. ;-) Sollte aber wegen der Allgemeinheit der o. g. Fakten keine Beantwortung der 2. Frage möglich sein, dann ist das auch nicht schlimm. Vorrangig gehts mir erstmal um die Frage, OB ich denn überhaupt, trotz der angeblichen Ablehnung, in die PKV kommen würde.

Viele Grüße,
Snowflake
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Mikesch
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Re: PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Mikesch »

Du kannst m.E. gar nicht in die GKV. Ging vor etlichen Jahren mal, jetzt nicht mehr, Du musst in die PKV, es denn, Du bist vor dem Vorbereitungsdienst bereits GKV versichert gewesen. Wäre aber auch ein teures Unterfangen ;-)
Letzter Satz des großen Absatzes ist IMHO deshalb richtig.
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Snowflake
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Re: PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Snowflake »

Guten Morgen.

Ja, ich bin momentan gesetzlich versichert (und war es such schon immer) und würde jetzt als Beamtin a. W. in die PKV gehen. Also könnte ich jetzt noch 'kurzfristig' bei einer PKV vorsprechen (den Tarif, der am Besten war, habe ich ja schon im Auge) und müsste keine Angst haben dort abgelehnt zu werden? Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass selbst die PKV mit 30% Risikozuschlag günstiger ist als die 'normale' GKV wie bisher (nur nun auch den AG-Anteil) zu bezahlen - oder täusche ich mich da?

Viele Grüße
Torquemada
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Re: PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Torquemada »

Du täuscht dich nicht.
Varetek
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Re: PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Varetek »

Das ist so allgemein nicht korrekt. Das, wovon dein Kollege gesprochen hat, nennt sich "Öffnungsaktion" und erlaubt dir tatsächlich bei der PKV mit maximal 30% Risikozuschlag unterzukommen. Allerdings macht nicht jede Gesellschaft dabei mit, du müsstest also gucken, ob die von dir präferierte Gesellschaft bei der Öffnungsaktion mitmacht.

Und nur als Hinweis: Es mag sein, dass die PKV trotz Risikozuschlag aktuell günstiger kommt, als freiwillig in der GKV zu bleiben. Bedenke allerdings, dass du diesen Risikozuschlag dein Leben lang zahlst, während die höheren GKV-Beiträge nur temporär zu zahlen wären.

Du solltest dich diesbezüglich aber nochmal von einem anderen (guten) Makler beraten lassen, bevor du die "Verjährung" abwartest, dann aber dennoch nicht aufgrund des fortbestehenden Tinnitus genommen wirst (ist für die Versicherer übrigens immer eine furchtbare "Erkrankung", da sie durchaus psychische Probleme verursachen kann und das mögen die gar nicht).
Dienstunfall_L
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Re: PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Dienstunfall_L »

Hallo

Zitat Varetek:
Und nur als Hinweis: Es mag sein, dass die PKV trotz Risikozuschlag aktuell günstiger kommt, als freiwillig in der GKV zu bleiben. Bedenke allerdings, dass du diesen Risikozuschlag dein Leben lang zahlst, während die höheren GKV-Beiträge nur temporär zu zahlen wären.
Wieso wären höhere GKV-Beiträge nur temporär zu zahlen?

Als Beamter und auch als Pensionär in der GKV zahlt man immer den Beitrag der freiwilligen gesetzlichen Versicherten
(etwa Arbeitgeber plus Arbeitnehmeranteil, auch wenn es das 50/50-Modell so nicht mehr gibt),
daran ist nichts temporär.

LG
Varetek
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Re: PKV - Ablehnung aufgrund Vorerkrankungen möglich oder nicht?

Beitrag von Varetek »

Ich bezog mich dabei auf den Plan die unangenehmen Gesundheitsfragen "auszusitzen", indem man den erfragten Zeitraum überschreitet.

Nehmen wir an die TE wäre 2007 wegen XY in Behandlung gewesen, keine Folgeschäden. Die Versicherung fragt einen 10-Jahreszeitraum ab.
Würde sie heute in 2016 einen Antrag stellen, müsste sie diese Behandlung angeben. Würde sie damit bis 2017/2018 warten, müsste sie das nicht mehr angeben und könnte ohne Risikozuschlag genommen werden. Der (höhere) GKV-Beitrag wäre also nur für 1-2 Jahre zu zahlen.

Der Plan setzt natürlich voraus, dass man ansonsten gesund ist, weil die Möglichkeit von der Öffnungsaktion Gebrauch zu machen zeitlich begrenzt ist (6 Monate ab Verbeamtung) und man somit in 1-2 Jahren nur noch auf dem regulären Weg in die PKV kommt.
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