Motivation?

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baldimbüro
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Motivation?

Beitrag von baldimbüro »

Warum habt ihr euch eigentlich für den Staatsdienst entschieden? Viele Bekannte und ich sind ab Herbst bei verschiedenen Behörden untergekommen, Als Argumente höre ich eigentlich meist nur die Studienvergütung und den voraussichtlich sicheren Arbeitsplatz. Vielleicht hat hier jemand noch bessere Argumente? ;)
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Mikesch
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Re: Motivation?

Beitrag von Mikesch »

Habe den Rat meiner Mutter befolgt... ;-)
Ganz klar Sicherheit und ein geregeltes Leben!

Meine Talente hätte ich auch in der freien Wirtschaft ausleben können, wahrscheinlich mit einer deutlich besseren Entlohnung.
Bedeutet aber auch dauernder Kampf, Stress, Unsicherheit und Einschränkungen in der Freizeit. Garantiert hätte auf Grund des Müssens meine Kreativität gelitten und somit auch die Qualität der Arbeit.
LEBEN hatte immer Vorrang!
Gute Leute verdienen in der Freien anfangs eher mehr als Beamte, werden aber ab einem gewissen Alter schnell abgeschossen und stehen vor dem Nichts. Beamte verdienen anfangs kaum was, aber je älter sie werden, kommt mehr rum und die Sicherheit, ab ca. fuffich nicht auf der Straße zu stehen.

So bin ich in der Lage, mich in meiner Freizeit druck- und risikolos ausleben zu können, Talente sogar vermarkten zu können.
Bin jetzt sogar in der glücklichen Lage, innerhalb der Verwaltung einen ausfüllenden Job gefunden zu haben.
Habe heute ein Einkommen, selbst im mD, was im Bereich eines Betriebsleiters liegt, mit "Talentvermarktung" im Bereich eines Arztes, Ings oder kleinen Managers und gegenüber denen noch dazu mit viel Freizeit.
Besser geht es eigentlich nicht...

Ist ne Philosophiefrage, ich gehöre nicht zu den Leuten, die bis zum Sarg nur Powern wollen....
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Schaaf2012
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Re: Motivation?

Beitrag von Schaaf2012 »

hallo,

ob mans glaubt oder nicht:
ich wollte unbedingt diese Tätigkeit ausüben, in diesem speziellen Bereich arbeiten und habe mich SEHR angestrengt, um das anspruchsvolle AUswahlverfahren zu bestehen (Quote in meinem Jahrgang: 1:17).

Und erst am Tag, als der Anwärterdienst begann, verstand ich und wurde mir klar, dass ich - um diesen Job machen zu können - Beamter werden muß. Ich hatte das vorher überhaupt nicht gerafft, hatte mich über das Beamtendasein nicht informiert und es war mir total fremd (komme aus einer Selbständigenfamilie). So wurde ich an dem Tag also vereidigt und weil ich dass alles gar nicht einordnen konnte, dass ich jetzt Beamter war, war ich auch ca. zwei Monate nicht krankenversichert.

Ich wäre NIE Beamter geworden um BEAMTERN ZU SEIN. Das wäre mir als junger Mensch echt nie in den Kopf gekommen.

Schaaf2012
baldimbüro
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Re: Motivation?

Beitrag von baldimbüro »

Hallo Schaaf,
was macht du denn genau?
Schaaf2012
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Re: Motivation?

Beitrag von Schaaf2012 »

hallo bald im büro:
das möchte ich hier nicht schreiben.
Gruß
Schaaf2012
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Bundesfreiwild
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Re: Motivation?

Beitrag von Bundesfreiwild »

Geburtenstarke Jahrgänge, wenig Ausbildungs-/Arbeitsplätze Mitte/Ende der 70er.
Die Wahl, nach Ausbildung und Fachabi der verwitweteten Mutter weiter auf der Tasche zu liegen. (Falsche) Entscheidung, nicht weiter zu studieren und als Notlösung im öffentlichen Dienst anzufangen.
4 Jahre später fiel meine Entscheidung, diese Entscheidung zu revidieren, da nicht wirklich berufliche Perspektiven auszumachen waren (Laufbahnverdammung, Vitamin-B, kein Bedarf an kreativen Ideen und Menschen). Leider war ich nicht schnell genug und das dreckige Umfeld (den Teppichboden hättet ihr erleben müssen) hatte mir schwere Allergie aufgehalst und der Kampf ums Überleben mit schwerem Asthma vertrieb jeden Gedanken, in Köln, Mainz zu studieren und evtl. nebenbei noch fürs Studium Geld verdienen zu müsse.

Ich hatte auch versucht, an der Verbeamtung vorbei zu kommen, weil ich Beamtentum, der undurchlässigen Laufbahnquatsch und das ganze bornierte Drumherum nicht mochte. Dann gabs 4-Augen-Gespräche mit der Personalleitung und Androhung der Kündigung, falls man den Beamtenstatus nicht annehmen will. Gründe hätten sich bestimmt gefunden. Als junger Mensch lässt man sich beeindrucken. Schwarz-Schilling-Ära damals.
Also Entscheidung für Spatz in der Hand, statt Adler über den Gipfeln.
Sprich: Die Sicherheit des Arbeitsplatzes und die Sicherheit, spätestens nach 5 Beamtenjahren (falls es ganz schlimm gekommen wäre), mit der Mindestpension in DDU gehen zu können.
Durch meine Mutter bei der Deutschen BP wusste ich allerdings, dass ich fürs Beamtentum nicht "gemacht" war. Schon gar nicht für Klappe halten und Faust in der Tasche machen und Vitamin-B-Schleimen. Hat sich dann auch bewahrheitet.

Der eigentliche Fehler in der Entscheidung war, nicht gewartet zu haben, bis der Einstellungsstop für den gehobenen Dienst aufgehoben worden war. In den zwei-drei Jahren hätte ich noch schön einen Dipl. machen können und wäre jetzt statt mit A8 mal mindestens mit A11 auf der Abschussliste der T.

Und deshalb sage ich auch allen: Nur mit mindestens Abi und gehobenem Dienst in den öffentlichen Dienst, dann stimmt wenigstens später die Kasse einigermassen.
Carrington
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Re: Motivation?

Beitrag von Carrington »

Naja ich hatte keinen Anspruch auf Bafög und nach einigen Semestern Studium auf Kredit ist mir beim Anblick des Kontostands klar geworden, dass das nicht der richtige Weg für mich ist (Nebenjobs waren aufgrund des fordernden Faches leider nicht möglich). Danach bei verschiedenen Behörden beworben und unter den Zusagen die ausgewählt, die mir einen Umzug erspart, später selbständiges Arbeiten garantiert (Heimbüro und Prüfungen vor Ort) und die Option für einen Wechsel in die Privatwirtschaft offen hält. Mal schauen, wie lange ich es beim Staat aushalte. :wink: Wenigstens muss ich nicht jeden Morgen im Büro dieselben Nasen sehen. Das wäre überhaupt nichts für mich.
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