Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

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vrishabba
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Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von vrishabba »

ich bin 54, frühpensioniert und plane in ca. 5 Jahren nach Spanien auszuwandern. Wie verhält es sich mit der Beihilfe wenn ich meinen Wohnisitz ganz offiziell nach Spanien verlege?
Zahlt die Beihilfe weiter nach den Regeln der Gebührenordnung? Kann ich die 30% PKV Kündigen, die dann eh nicht mehr zahlt (habe ja hier keinen Wohnsitz mehr)? Würde die Beihilfe dann auch zahlen wenn ich mich in Deutschland behandeln lasse? (bin ja dann hier abgemeldet und in Spanien gemeldet)
Silencium
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Silencium »

Nahezu alle Beihilfeverordnungen erkennen Aufwendungen die innerhalb der EU entstehen in vollem Umfang als beihilfefähig an. Auf eine Vergleichsberechnung wird in der Regel verzichtet.
Eine Behandlung in Deutschland wäre natürlich ebenso möglich, auf den Wohnsitz kommt es beihilferechtlich nicht an.
"Ungerechtigkeit ist relativ leicht zu ertragen, Gerechtigkeit tut weh." (Henry Louis Mencken)
vrishabba
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von vrishabba »

und könnte ich die 30% PKV einfach kündigen? Interessiert das die Beihilfe?
Torquemada
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Torquemada »

Meines Wissens gilt die Freizügigkeit für EU-Bürger innerhalb der EU nur, wenn sie bei längeren Aufenthalten (also Auswandern sowieso) nachweisen können, dass sie für sich sorgen können und im Krankheitsfall abgesichert sind.
Das wäre doch bei nur 70 Prozent der Krankheitskosten nicht der Fall, oder?
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Hauseltr
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Hauseltr »

Kündigung ist ein zweiseitiges Schwert.

Wenn Du, warum auch immer, wieder nach Deutschland zurück kehrst, kann das eine sehr teure Falle werden.

Hier wird etwas auf dein Thema eingegangen:

http://www.mallorcazeitung.es/gesundhei ... 49185.html
Torquemada
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Torquemada »

Die beste Lösung ist immer die türkische/yugo(jetzt serbisch etc.) Lösung.
Immer eine Meldeadresse bei Kinder/Verwandten in Deutschland. Kontrolliert wird das nie und in einigen Kommunen fallen nur höhere Müllgebühren an.
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Baumschubser
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Baumschubser »

Das mit dem Wohnsitz würde ich ebenfalls dringend empfehlen. Dürfte so manchen Behördengang einfacher machen, auch wenn dafür ggf. mal nach D fliegen muss. Neben der Beihilfe sollte man auch ganz profane Dinge vorher abfragen, wie z.B. wo muss das Auto angemeldet und versichert sein. Hier bei uns darf ein ständig hier genutztes Auto z.B. nicht ewig mit ausländischen Kennzeichen rumfahren, das ist Steuerhinterziehung.
Rubi Arrieta
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Rubi Arrieta »

Hallo, wir leben seit 10 Jahren auf den Kanaren. Wir sind nach wie vor in Deutschland gemeldet, zumal wir hier gern Urlaub machen und noch eine kleine Wohnung behalten haben. Ohne Wohnsitz in Deutschland könnte ich nicht mal mein Auto anmelden. Und alle wichtigen größeren Operationen ( z.B. Prostata beim Mann) werden in Deutschland vorgenommen und von Beihilfe und PKV bezahlt. Stell dir doch nur mal vor, du bekämst Krebs, was wir alle nicht hoffen. Du wärst ruiniert. Außerdem kommt es immerhin darauf an, wo du wohnst. Bei uns würde ich mich nicht gern in die Behandlung spanischer Ärzte begeben. Kannst du fließend spanisch? Wie unterhälst du dich mit dem dortigen Arzt? Versuch mal das Formular S1 zu bekommen, mit dem du in das spanische Behandlungssystem kommst. Wie sieht deine Beihilfeverordnung aus wenn du deutsche Ärzte in Spanien aufsuchst.? Zahlt sie auch die 70 % oder gibts den Passus, das sie nur das zahlt, was du in Deutschland bezahlen würdest? siehe Hamburger VO. sonnige Grüße Rubi
Torquemada
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Torquemada »

Das sind wichtige Hinweise. Ich sage auch immer, dass man eine Meldeadresse in Deutschand haben sollte.
Das ist zwar melderechtlich nicht in Ordnung, aber die Technik wird seit vielen Jahren von Senioren, die früher als Gastarbeiter nach Deutschland kamen.
Hanswurst I.
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Hanswurst I. »

Wenn man 70% Beihilfe erhält, warum sollte man dann seine 30%-PKV kündigen nur weil man in Spanien leben will? Selbst wenn die Behandlungen dort günstiger sind als hier fehlen doch immer noch 30% der Rechnungssumme. Das mag bei einer Erkältung noch tragbar sein, aber im Alter ist durchaus mit weitaus höheren Rechnungen zu rechnen.
Rubi Arrieta
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Rubi Arrieta »

Eigentlich suche ich immer noch einen Hamburger Kollegen, der in Spanien wohnt, sich von einem deutschen Arzt behandelt läßt und seine Rechnungen bei der Beihilfe einreicht. 10 Jahre gab es keine Probleme und nun habe ich einen neuen Sachbearbeiter der das anders sieht. Von einer Rechnung von 955.- erhielt ich 167.- weil er meint nur das bezahlen zu müssen, was ein deutscher Arzt nehmen würde. Etwas später reicht mein Kollege (andere Sachbearbeiter) unter den gleichen Bedingungen seine Beihilfe ein und erhält ohne Probleme seine 70 %. Mein von der GdP gestellte Anwalt vom DGB tut eigentlich....nichts. Seit Monaten.
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Hauseltr
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Hauseltr »

Keine Ahnung, wie die Rechnungen aufgebaut sind. Wenn sie alle Posten aufführt, kann man an Hand der GOÄ in etwa nachrechnen, was erstattet werden müßte.

Sonst werden die Posten von der Beihilfe nach deutschen Sätzen aufgedröselt, danach erfolgt die Abrechnung.

http://www.e-bis.de/goae/defaultFrame.htm
Rubi Arrieta
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Re: Auswandern Spanien Beihilfe/PKV

Beitrag von Rubi Arrieta »

Darum geht es ja gerade, bisher wurden die Rechnungen zu 70 % bezahlt, egal was der Arzt genommen hat. Anhand der GOÄ hat der neue Sachbearbeiter ausgerechnet, daß ich ca. 15 % bekomme. Frage ist, warum habe ich 9 Jahre lang 70 % trotz überhöhter Rechnungen erhalten und mein Mann immer noch. Er hat allerdings einen anderen Sachbearbeiter.
Ich werde versuchen, den Anwalt zu wechseln. Mal sehn ob's klappt.

Schönes Wochenende euch allen.
Rubi
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