Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

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Tecis
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Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

Beitrag von Tecis »

Liebes Forum,

nicht genug, dass man mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat (incl. 3 OPs in den letzten 4,5 Jahren), sondern dann wird einem auch noch klar, dass für einen aktiven Beamten eine Reha so gut wie unmöglich ist.
Nach den Erkundigungen, die ich bis jetzt eingezogen habe, bleibe ich auf einem Eigenanteil von 1.600 bis 2.000 Euro sitzen, um dann noch auf der Seite der Klinikbewertungen zu lesen, dass jemand in unserer Konstellation "Beihilfe/PKV" auch nur sehr wenig Anwendungen erhalten hat. Dann soll man sich -laut Beihilfestelle- auch noch möglichst eine Einrichtung suchen, die pauschal abrechnet. Muss ja nur auch noch aufs Krankheitsbild passen....
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Ich finde es ziemlich traurig, dass einem das so schwer gemacht wird. Ein Mitglied der GKV bzw. bei Reha über Rentenversicherung legen mal ihre 10 Euro pro Tag auf den Tisch und alles ist gut.
Würde mich über einen Austausch oder Tipps freuen.
Liebe Grüße
Dienstunfall_L
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Re: Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

Beitrag von Dienstunfall_L »

Tecis hat geschrieben: 18. Feb 2020, 16:46Ein Mitglied der GKV ... legen mal ihre 10 Euro pro Tag auf den Tisch und alles ist gut.
Ein verbeamtetes Mitglied der GKV (freiwillig gesetzlich versichert) zahlt monatlich locker das Doppelte eines in PKV versicherten verbeamteten Mitglieds.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
tommek
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Re: Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

Beitrag von tommek »

Niemand hat geschrieben: 18. Feb 2020, 18:32 Also ich habe nach Herzinfarkt eine ambulante Reha über 3 Wochen gemacht und musst nichts selber zahlen. Ich habe aber auch bei der Beihilfe Ergänzungstarife von ein paar Euro. Beim vorgelagerten Krankenhausaufenthalt habe ich sogar noch ein bißchen gezahlt bekommen.
Denke, der Vorposter wollte auf die Problematik einer stationären REHA hinweisen. Dies ist in der Tat für Beamte eine ziemlich verfahrene Kiste. Die Beihilfen zahlen unterschiedlich (Bund /Land / Post / BAhn etc.) und je nach PKV Wahl (welcher junge Anwärter denkt schon über REHA nach) kommt es zu erheblichen, kaum finanzierbaren Zuzahlungen.

Eine Alternative könnten Kliniken sein, die diverse Schmerztherapien oder Psychosomatische Behandlungen als stationärere Klinikaufenthalt anbieten. Dies aber unbedingt mit der Beihilfe und PKV abstimmen..

Ansonsten machen ambulante Heilkuren bei relativ selbstständigen "Kurenden" seit einiger ZEit wieder Sinn.. zumindest in NRW gibt es 60 Euro pro Tag für Unterkunft und Verpflegung dazu. Dies mindert den Eigentanteil schon.
tommek
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Re: Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

Beitrag von tommek »

Dienstunfall_L hat geschrieben: 18. Feb 2020, 21:08
Tecis hat geschrieben: 18. Feb 2020, 16:46Ein Mitglied der GKV ... legen mal ihre 10 Euro pro Tag auf den Tisch und alles ist gut.
Ein verbeamtetes Mitglied der GKV (freiwillig gesetzlich versichert) zahlt monatlich locker das Doppelte eines in PKV versicherten verbeamteten Mitglieds.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Denke, der Vorposter wollte einfach nur auf die Unterschiede GKV und Beamtenversicherung hinweisen.

Wenigstens kommen nun einige Bundesländer mit finanzierbaren Wahlmöglichkeiten der Beamte ob GKV oder PKV aus der Höhle.. Bin gespannt, ob es sich auch durchsetzt. Ich denke gerade junge Beamte werden durch die Angebote der PKV, die in jungen Jahren ja auch deutlich vorteilhafter als die der GKV sind, verführt und denken nicht an eine ZEit im Alter mit Kindern und chronischen Erkrankungen und eben auch sowas wie REHA etc.
Tecis
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Re: Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

Beitrag von Tecis »

Ja, ich meinte damit nicht Beamte, die in der GKV versichert sind.
Ebenfalls wollte ich hinweisen darauf, dass man es in der gerade bestehenden gesundheitlichen Situation nicht gebrauchen kann, sich mit so vielen Stellen auseinanderzusetzen. Einige Reha-einrichtungen sind da auch wenig auskunftsfreudig und weisen schon drauf hin, dass es mit solchen Fällen wie unseren schwierig ist.
Ich will mich nicht beschweren, Beamter zu sein, aber beim Bettnachbarn erscheint der Sozialdienst am Krankenbett und es wird alles in die Wege geleitet.
Dienstunfall_L
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Re: Reha - unmöglich hoher Eigenanteil

Beitrag von Dienstunfall_L »

tommek hat geschrieben: 19. Feb 2020, 08:22 Wenigstens kommen nun einige Bundesländer mit finanzierbaren Wahlmöglichkeiten der Beamte ob GKV oder PKV aus der Höhle.. Bin gespannt, ob es sich auch durchsetzt. Ich denke gerade junge Beamte werden durch die Angebote der PKV, die in jungen Jahren ja auch deutlich vorteilhafter als die der GKV sind, verführt und denken nicht an eine ZEit im Alter mit Kindern und chronischen Erkrankungen und eben auch sowas wie REHA etc.
Mit „finanzierbaren Wahlmöglichkeiten“ meinst du das Modell der Pauschalen Beihilfe.
Ob diese ein so tolles Angebot ist, sollte man gründlich prüfen, denn
- der Wechsel zur PB ist endgültig,
- bei einem Wechsel in ein Bundesland ohne PB könnte die Rechnung nach hinten losgehen.
- Zu beachten ist, dass bei der PB 50% des Basisbeitrags der KV rückgezahlt wird. Der eigentliche Beitrag ist meist höher als der Basisbeitrag, dies sollte genau studiert werden. Zudem werden auf alle zusätzlichen Einkünfte wie z.B. Mieteinnahmen oder Witwenpension bei der freiwillig gesetzlichen KV auch Beiträge erhoben, die der GKV-Versicherte auch bei PB zu 100% trägt.
- Bei der PB gibt es keine Steigerung der Beihilfeberechtigung z.B. bei Ruhestand. Während in vielen Bundesländern bei Pensionierung die Beihilfeberechtigung von 50% auf 70% steigt (und der PKV-Anteil ensprechend sinkt), bleibt die Zahlung der PB bei 50% auf den Basisbeitrag.

Hier im Thema ist eine Diskussion zur Pauschalen Beihilfe off topic, aber da sie angesprochen wurde, möchte ich nicht versäumen auf die Fallstricke der PB hinzuweisen.
Zuletzt geändert von Dienstunfall_L am 19. Feb 2020, 10:33, insgesamt 3-mal geändert.
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