Mindestwartezeit bei Beförderungen

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vossloch
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Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von vossloch »

Einführung der zweijährigen Mindestwartezeit bei Beförderungen:

Um eine größere Gerechtigkeit für die Beamtinnen und Beamten im Beförderungsverfahren zu erreichen, ist in den Beförderungsrichtlinien für die bei der Deutschen Telekom AG beschäftigten Beamtinnen und Beamten festgelegt worden, dass eine Beförderung vor Ablauf von zwei Jahren seit der letzten Beförderung ausgeschlossen ist. Diese Beamtinnen und Beamten werden nicht auf der Beförderungsliste geführt.
Telekommi
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Telekommi »

Mensch, ob ich das verkrafte......
Zwei Jahre warten auf die nächste Beförderung :o

Jetzt mal im Ernst: auf meine letzte Beförderung habe ich 16 Jahre gewartet, eigentlich wären es "nur" 14 gewesen, wenn man nicht alles gestoppt und neu aufgesetzt hätte.

Ich denke mal, zwei Jahre lässt sich verschmerzen :)
vossloch
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von vossloch »

Einige wenige "Überflieger" wurden in der Vergangenheit bei jeder Beförderung berücksichtigt (nach 12 Monaten bis zu 3 mal).
Salvator
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Salvator »

"Wieder so ein Schildbürgerstreich aus Absurdistan" mag man zuächst denken.
Wie realitätsfern muss man sein, um zu glauben, dass damit die Beförderungsgerechtigkeit steigt.

Der KBR der Telekom hat jüngst festgestellt, dass in 2016 die Beförderungsquote von 5% auf 3% gesunken ist. Angeblich orientiert sich dabei der Telekom- Dienstherr an den Beförderungsqouten der Post AG, bei der jedoch 80% der Beamten als Zusteller im einfachen Dienst sind und somit (aufgrund ihrer Tätigkeit) viel schlechtere Beförderungvoraussetzungen gegeben sind.

Wo es dem Dienstherr in den Kram passt, sucht man sich den schlechtesten Benchmark aus, anstatt einen fairen Befördungsschlüssel aufzustellen.
Wie würde eine Orientierung der Quoten angelehnt an die Beförderungspraxis des Bundesinnenministeruiums wohl aussehen?

Wie verarscht muss man sich wohl vorkommen, wenn man rein statistisch 33 Jahre auf die nächste Beförderung warten muss? In meinen Fall wären es lt. Konkurrentenmitteilung sogar 38 Jahre. Bis dahin dürfte ich dann schon verschimmelt sein...
Salve!
Siggi09
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Siggi09 »

Bruddler hat geschrieben: 20. Jul 2017, 17:57 Der KBR stellt das nicht nur fest, der KBR macht da widerspruchslos mit.
Siehe auch:
viewtopic.php?f=22&t=8080&p=51246#p51246
Wenn nicht leistungsgerecht bezahlt wird, wird eben bezahlungsgerecht geleistet ... ;)

Wobei: Die Argumente des KBR sind so ganz falsch nicht. Der Vorruhestand, also 10-12 Jahre früher aussteigen und die Differenz anderweitig und mit weniger Zeitaufwand verdienen zu können (falls nötig) ist schon ein Privileg - zumindest für viele. Und es sind natürlich Kosten ohne Gegenwert für die AG.

Auf der anderen Seite wurden wir schon vereimert, als die Leistungszulagen mit in das variable Endgeld einflossen und letztendlich pro Leistungspunkt null EURO ausgezahlt wurden. So wird einem eben vermittelt, dass man unerwünscht ist ...
derpostler
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von derpostler »

ach Mensch.... :(

meine letzte Beförderung (nach A8 ) war 1993...

seitdem wird ständig die Organisationseinheit geändert....ausgelagert zu neu gegründeten Töchtern....die dann wieder
in andere überführt werden...
man muss in UOB gehen...(aber im Hintergrund ,heisst es, läuft selbstverständlich die Beamten"karriere" weiter....)

und nun haben wir 2019....und ich bin immer noch A8...seit nun über 25 jahren...

...und keine chanche jemals A9 zu werden.....und da sollste mal motiviert sein bei so einer gigantischen Wertschätzung deines Jobs und deiner Person...
Manitu
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Manitu »

derpostler hat geschrieben: 2. Jan 2019, 20:44 ach Mensch.... :(

meine letzte Beförderung (nach A8 ) war 1993...

seitdem wird ständig die Organisationseinheit geändert....ausgelagert zu neu gegründeten Töchtern....die dann wieder
in andere überführt werden...
man muss in UOB gehen...(aber im Hintergrund ,heisst es, läuft selbstverständlich die Beamten"karriere" weiter....)

und nun haben wir 2019....und ich bin immer noch A8...seit nun über 25 jahren...

...und keine chanche jemals A9 zu werden.....und da sollste mal motiviert sein bei so einer gigantischen Wertschätzung deines Jobs und deiner Person...
Ging mir genauso. Nach 15 Jahren habe ich dann meine Leistung der Beurteilung angepasst - als ich merkte - dass sich die Beurteilung auch in Zukunft nie meiner Leistung anpassen wird.
Die letzten 6 Jahre (also nach den 15 Jahren) habe ich dann eine ganz ganz "ruhige Kugel" geschoben, bevor ich dann 2018 in Vorruhestand ging.
Das waren mit Abstand die 6 schönsten und entspanntesten Jahre, die ich je auf der Arbeit erlebt habe !!!
Siggi09
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Siggi09 »

Telekom-Beamter hat geschrieben: 4. Jan 2019, 12:36 wer sich so verhält, gibt den Chefs die Möglichkeit, den Leistungsträgern die verdienten "Mehr"-Punkte zu geben, also sehr sozial von Dir, deine Chefs waren sicher froh, die Punkte anderen geben zu können
Womit wir bei der nächsten Ungerechtigkeit wären: Nehmen wir an ein Teamleiter hat wirklich 80% top Leute, ein anderer nur 20%, wobei diese 20% immer noch schlechter sind, als die 80% des anderen Teams. Beide müssen aber die Gauß'sche Kurve beachten und schon werden schlechtere Leute des zweiten Teams eher befördert als die Besseren des ersten Teams. Unter den Blinden ist der Einäugige der König während die richtig Sehenden in die Röhre schauen ... . Soweit zum Thema gerechte Beurteilungen.

Ja, das ist konstruiert, aber durchaus nicht irreal. Vielleicht nicht so extrem, aber in der Tendenz richtig - und auch schon so beobachtet. Aber nett, dass Du - Telekom-Beamter - aus freien Stücken und ohne Not diese Praxis der "Punktevergabe" öffentlich bestätigst. Danke!
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Ruheständler
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Ruheständler »

Siggi09 hat geschrieben: 4. Jan 2019, 16:17 ...Beide müssen aber die Gauß'sche Kurve beachten und schon werden schlechtere Leute des zweiten Teams eher befördert als die Besseren des ersten Teams. Unter den Blinden ist der Einäugige der König während die richtig Sehenden in die Röhre schauen ... . Soweit zum Thema gerechte Beurteilungen.
...immer da wo Beamte in einem Dienstverhältnis stehen,egal ob Post,Telekom,Kommune,Land oder eben wie bei mir damals beim Bund,es kann nicht sein das es nur sehr gute oder gute Beamte gibt,nein es müssen nach Quote auch schlechte bis sehr schlechte dabei sein, so fordert es das System der Dienstherrn Dynastie und wie kann es anders sein,das da wieder der bekannte Nasenfaktor ins Spiel kommt.Diese Vorgehensweise hat mir damals zu meiner aktiven Zeit als Bundesbeamter bei der damaligen Wehrbereichsverwaltung II in Hannover ein Mitarbeiter aus der oberen Personalbehörde gesteckt,das trifft jeden der sich redlich die Jahre über abgerackert hat ( soweit man das als Beamter kann ) :mrgreen: sehr hart,wenn dann doch die Überholer auf der Schleimspur nach oben an einem vorbeiziehen :cry:
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Gruß vom Ruheständler
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
AndyO
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von AndyO »

Ruheständler hat geschrieben: 4. Jan 2019, 20:33 immer da wo Beamte in einem Dienstverhältnis stehen,egal ob Post,Telekom,Kommune,Land oder eben wie bei mir damals beim Bund,es kann nicht sein das es nur sehr gute oder gute Beamte gibt,nein es müssen nach Quote auch schlechte bis sehr schlechte dabei sein, so fordert es das System der Dienstherrn Dynastie und wie kann es anders sein,das da wieder der bekannte Nasenfaktor ins Spiel kommt
Das Problem ist halt, dass die Beförderung fast ausschließlich von der Schreibgewandheit des Dienstvorgesetzten bei der Beurteilung abhängen. Früher war auch Bartlänge ein Faktor. Ich bin derzeit in Abordnung beim Land und sehe, wie da rechtzeitig vor der Pension ins Endamt durchbefördert wird. Wer sich nichts zu Schulden kommen gelassen hat und fröhlich mitlächelt, geht ins Endamt. Da das jeder weiß, ist da auch keiner neidisch.
Bei uns sind die Dinge jedoch völlig subjektiv. Wer dass wie Manitu halbwegs frühzeitig erkennt und den Mittelfinger auspackt, ist dabei der Gewinner.
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Bananen-Willi
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Bananen-Willi »

AndyO hat geschrieben: 6. Jan 2019, 12:44 Ich bin derzeit in Abordnung beim Land und sehe, wie da rechtzeitig vor der Pension ins Endamt durchbefördert wird. Wer sich nichts zu Schulden kommen gelassen hat und fröhlich mitlächelt, geht ins Endamt.
Falsche, mindestens jedoch subjektive Sichtweise. Vll kennst du nur unbescholtene Leute, die immer fröhlich mitgelächelt haben. Auch Länder haben Haushalte..und die geben es definitiv nicht her, dass jeder durchbefördert werden kann. Es werden nur Leute durchbefördert, die dauerhaft mehr leisten, als sie müssten, sei es nun in ihrer Tätigkeit selbst oder im Nosefactoring beim Beurteiler.

Ich bin Landesbeamter bei einer recht großen Behörde, war dort langjährig im Personalrat und könnte dir jetzt eine ellenlange Liste mit Geschichten von Leuten präsentieren, die bei Eingangsamt A6 mit A7 oder bei A9 mit A10 in Pension gegangen wurden. In den wenigsten Fällen wurden hier goldene Löffel geklaut, sondern das waren einfach Durchschnittsleute, die niemandem niemals aufgefallen sind, einfach ihre Arbeit durchschnittlich erledigt haben und mit der grauen Masse mitgetrieben wurden. Auch diese Leute haben auf den Mythos der "Gnadenbeförderung vor der Pension" gehofft...umsonst, wie sich herausgestellt hat.

Wenn ich hier so manche Threads im Post- und Telekom-Forum lese, habe ich immer den Eindruck, als ob ich in der Vergangenheit wäre. Möglicherweise bekommen die Beamtenkollegen dort auch gar nicht wirklich mit (wie denn auch), dass sich die Beamtenrealität drastisch geändert hat. Es ist heute normal, im mittleren Dienst mit A8 pensioniert zu werden (Endamt erreichen vll. 50%) und die Kollegen von den PNUs verfallen ständig in Hysterie, wenn es nix mit dem Z wird. Zeiten ändern sich eben, und früher war eh alles besser, als die Gummistiefel noch aus Holz waren.
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von AndyO »

Bananen-Willi hat geschrieben: 6. Jan 2019, 22:32 Falsche, mindestens jedoch subjektive Sichtweise. Vll kennst du nur unbescholtene Leute, die immer fröhlich mitgelächelt haben. Auch Länder haben Haushalte..und die geben es definitiv nicht her, dass jeder durchbefördert werden kann. Es werden nur Leute durchbefördert, die dauerhaft mehr leisten, als sie müssten, sei es nun in ihrer Tätigkeit selbst oder im Nosefactoring beim Beurteiler.

Ich bin Landesbeamter bei einer recht großen Behörde, war dort langjährig im Personalrat und könnte dir jetzt eine ellenlange Liste mit Geschichten von Leuten präsentieren, die bei Eingangsamt A6 mit A7 oder bei A9 mit A10 in Pension gegangen wurden. In den wenigsten Fällen wurden hier goldene Löffel geklaut, sondern das waren einfach Durchschnittsleute, die niemandem niemals aufgefallen sind, einfach ihre Arbeit durchschnittlich erledigt haben und mit der grauen Masse mitgetrieben wurden. Auch diese Leute haben auf den Mythos der "Gnadenbeförderung vor der Pension" gehofft...umsonst, wie sich herausgestellt hat.
a) Wie willst du eine "durchschnittliche" Leistung ohne Bemessung objektiv beurteilen? Geht nämlich gar nicht!

b) Ich bin derzeit bei einer oberen Landesbehörde. Mag sein, das der Stellenkegel dort besonders üppig ist. Wenn ich die Karrieren dort sehe, auch Laufbahnsprünge, dann stockt einem im Vergleich zur DTAG der Atem...

c) Braucht man in den meisten Bereichen bei der DTAG noch nicht mal zu hoffen. Da läuft man JAHRZEHNTE wie der Esel der Karotte hinterher, um nachher Bedauern zu erfahren, doch nicht der Eine von Hundert gewesen zu sein. Es gilt: Wenige Großgewinner und viele Verlierer. Manitus sind dabei am Ende auch Gewinner. Die haben sich das "Geld" für die Lotterie gleich gespart!
Siggi09
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Siggi09 »

Telekom-Beamter hat geschrieben: 7. Jan 2019, 12:17 bin gespannt, auf die Reaktionen hier
Warum? Nur weil es überall schlechter und ungerechter geworden ist, ist es ja nicht gleich richtig. Darüber hinaus darf bezweifelt werden, dass es überhaupt 50% bei den PNU ins Endamt schaffen, wenn sie dem Status entsprechend eingesetzt werden. Ganz abgesehen davon, dass kaum jemand das Regelpensionsalter überhaupt erreichen dürfte.
Torquemada
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Torquemada »

Telekom-Beamter hat geschrieben: 7. Jan 2019, 14:40 Die Vivento hat häufig Vereinbarungen mit diesen Behörden getroffen, dass Telekombewerber bei gleicher Qualifikation vorrangig eingestellt/übernommen werden (Ist in den Haushaltsplänen vereinbart). Also, nicht meckern, Chancen nutzen
Vivento gibt es nicht mehr...
Siggi09
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Re: Mindestwartezeit bei Beförderungen

Beitrag von Siggi09 »

Telekom-Beamter hat geschrieben: 7. Jan 2019, 14:40 Wer freiwillig auf eigenen Wunsch früher geht, z.B, mit 55 in den engagierten Ruhestand, muss halt in Kauf nehmen, dass die Warscheinlichkeit vorher noch nach A9 oder A9 z befördert zu werden, gering ist.
Dein Zynismus ist ungebrochen. Kaum jemand geht wirklich freiwillig auf eigenen Wunsch. Weder in den vorzeitigen Ruhestand noch zu einer anderen Behörde. Die Freiwilligkeit wird hergestellt, indem der Alltag unerträglich gemacht wird. Das Thema Chancen hatten wir schon. Fehlt nur noch, dass Du uns gleich erzählst, dass jeder jeden Morgen freiwillig aufsteht und zur Arbeit geht.
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