Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

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Salvator
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Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von Salvator »

"Deutsche Telekom - Haben ältere Mitarbeiter ausgedient?"
Heute sendete der DLF einen Beitrag zur Vorruhestands- und Versetzungspraxis bei der Deutschen Telekom.
Die Sendung kann unter dem nachfolgenden Link als Podcast beim DLF heruntergeladen werden.
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... 8c998b.mp3

Auch wenn ich (als regelmäßiger Leser dieses Forums) die Inhalte der Sendung im Grunde schon kannte, finde ich es gut, dass einer der seriösesten deutschen Rundfunkveranstalter sich dieses Themas angenommen hat und rechne damit, dass die Telekom diese Sendung nicht polemisiert.

Bleibt gesund!
Salve!
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Ruheständler
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von Ruheständler »

...der Podcast ist wirklich sehr informativ für alle die von der Vorgehensweise der Telekom betroffen sind ,da bin ich sehr froh das ich als ehemaliger Bundesbeamter der Bundeswehr ohne Probleme meine letzten Dienstjahre auf meiner alten Dienststelle verbringen konnte / durfte,ich wünsche allen Betroffenen Kollegen der Telekom die Kraft durchzuhalten ohne ernsthaftige psychische und physische Probleme.
Gruß vom Ruheständler
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
HinueumeeZZ
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von HinueumeeZZ »

Es ist schon bemerkenswert wer der schon alles mit macht,
die Verwaltungsgerichte schieben alles vor sich her und machen durch die lange Verfahrensdauer alle Beamte mürbe ; dann leitet man auch noch weiter zum Bundesverfassungsgericht , Dauer ca. 11 Jahre , Beamte sind bis dahin verstorben.
Auch die Gewerkschaft macht das Spiel gegen die Beamte mit , sollte ein Beamter austreten wird er weil ja alle Beurteiler in der Gewerkschaft sind nicht mehr Befördert.
Auch Bezahlt die Telekom nicht ein Ausgleich für die Sterbender Post Beamten Krankenkasse , die somit wird alles teurer .
Auch vom Petitionsausschuss kann man keine Hilfe erwarten, wie ihr sehend , kündig euer Rechtsschutzversicherung
es bringt alles nichts mehr Verfahrensdauer die euch überleben nutzen nichts.
el reflexiu
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von el reflexiu »

vielen Dank für den Hinweis, da ich ja zur Zeit wie sehr viele von uns ja gerade wegen der Corona Krise von zu Hause arbeiten, und viel Zeit haben, habe ich mir mal den Podcast angehört. Eine gute Zusammenfassung der Situation in Brühl, Leipzig und Darmstadt. Beide Seiten, Hr. Peter K. und die Telekom erläutern ihre Standpunkte.
bhopp
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von bhopp »

Während ich den Bericht gelesen habe, kam direkt meine Erfahrung mit der Vivento hoch und wie damals (vor mehr als 10 Jahren) die Telekom mit uns Beamten umgesprungen ist. Erschreckend das sich in diesen Jahren nichts geändert hat außer dem Namen. Ich kann nur sagen das wir in der Vivento den selben psychologischen Druck bekamen wie in dem Bericht beschrieben. Folge bei mir krankheitsbedingter Ruhestand.
Das war und ist mit vielen Abzügen leider verbunden. Damals gab es noch keine Ruhestandsregelungen zum Abfedern.
Das die Telekom das alles bestreitet hat mich nicht überrascht und das der Betriebsrat schweigt auch nicht. Das haben sie damals schon gemacht. Sie hatten damals schon Angst um ihre eigenen Posten. Warum sollte das Heute anders sein.

Noch ein Gedankenanstoß der in dem Artikel leider fehlt.
Eine große Mitschuld tragen auch die Politiker die das damals alles beschlossen haben. Sie wussten was passieren würde und haben es der Telekom überlassen, wie sie den Personalabbau betreiben. Es wäre notwendig gewesen das die Politik wie z.B. bei der Bundeswehr eine verträgliche Ruhestandsregelung für die Beamten beschlossen hätten. Ich weiß noch das einer der Politiker die das zu verantworten hatten, Jahre später in einem Talk zugegeben hat das alle Beteiligten Politiker gewusst hätten, welche Konsequenzen das für uns hatte und hat.
Die Rechnung für diese Versäumnisse zahlen wir betroffenen bis zu unserem Tod.

Schönes reiches Deutschland
bhopp :)
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zeerookah
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von zeerookah »

bhopp hat geschrieben: 20. Mär 2020, 13:32 Während ich den Bericht gelesen habe, kam direkt meine Erfahrung mit der Vivento hoch und wie damals (vor mehr als 10 Jahren) die Telekom mit uns Beamten umgesprungen ist. Erschreckend das sich in diesen Jahren nichts geändert hat außer dem Namen. Ich kann nur sagen das wir in der Vivento den selben psychologischen Druck bekamen wie in dem Bericht beschrieben. Folge bei mir krankheitsbedingter Ruhestand.
Damals gab es noch keine Ruhestandsregelungen zum Abfedern.
Die 55er Vorruhestandsreglung gibt es mit kleinen Unterbrechungen seit 1996
Seit ein paar Jahren ist sie aber etwas verändert worden.
Und zu jeder vorzeitigen Pensionierung gehören immer zwei. Einer der es macht und einer der es mit sich machen lässt.
el reflexiu
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von el reflexiu »

bhopp hat geschrieben: 20. Mär 2020, 13:32 Während ich den Bericht gelesen habe, kam direkt meine Erfahrung mit der Vivento hoch und wie damals (vor mehr als 10 Jahren) die Telekom mit uns Beamten umgesprungen ist. Erschreckend das sich in diesen Jahren nichts geändert hat außer dem Namen. Ich kann nur sagen das wir in der Vivento den selben psychologischen Druck bekamen wie in dem Bericht beschrieben....
Die pauschale negative Kritik der Vivento sehe ich differenzierter. Ich habe persönlich sehr gute Erfahrungen mit der Vivento gemacht. Mit Hilfe der Vivento habe ich immer heimatnahe Jobangebote in anderen Behörden erhalten. Und jeweils, falls die Abordnungsfrist abgelaufen war, auch zum Stichtag einen passenden Folgeeinsatz für eine andere Stelle. Während der Abordnung wurde ich befördert, habe also trotz Viventoeinsatz die Endgruppe der Laufbahn erreicht. Wer flexibel war, so meine Erfahrung, und auch die Erfahrung vieler Kollegen, hat über die Vivento auch interessante Stellenangebote erhalten, und konnte daher selbst entscheiden, wann er die Angebote der ATZ oder des Vorruhestandes in Anspruch nimmt.
Torquemada
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von Torquemada »

Niemand hat geschrieben: 20. Mär 2020, 15:09
bhopp hat geschrieben: 20. Mär 2020, 13:32 Während ich den Bericht gelesen habe,.......
Wo kann man den verlinkten podcast nachlesen? Danke.
https://www.deutschlandfunk.de/deutsche ... _id=472891
bhopp
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von bhopp »

el reflexiu hat geschrieben: 20. Mär 2020, 14:49
bhopp hat geschrieben: 20. Mär 2020, 13:32 Während ich den Bericht gelesen habe, kam direkt meine Erfahrung mit der Vivento hoch und wie damals (vor mehr als 10 Jahren) die Telekom mit uns Beamten umgesprungen ist. Erschreckend das sich in diesen Jahren nichts geändert hat außer dem Namen. Ich kann nur sagen das wir in der Vivento den selben psychologischen Druck bekamen wie in dem Bericht beschrieben....
Die pauschale negative Kritik der Vivento sehe ich differenzierter. Ich habe persönlich sehr gute Erfahrungen mit der Vivento gemacht. Mit Hilfe der Vivento habe ich immer heimatnahe Jobangebote in anderen Behörden erhalten. Und jeweils, falls die Abordnungsfrist abgelaufen war, auch zum Stichtag einen passenden Folgeeinsatz für eine andere Stelle. Während der Abordnung wurde ich befördert, habe also trotz Viventoeinsatz die Endgruppe der Laufbahn erreicht. Wer flexibel war, so meine Erfahrung, und auch die Erfahrung vieler Kollegen, hat über die Vivento auch interessante Stellenangebote erhalten, und konnte daher selbst entscheiden, wann er die Angebote der ATZ oder des Vorruhestandes in Anspruch nimmt.
Schön wenn du später bessere Erfahrungen gemacht hast, aber ich spreche von den Anfangsjahren der Vivento nach 2003. Damals sah es schrecklich aus. Da wurden die versetzten Beamten intern als "Waste" Abfall bezeichnet. Ich persönlich wurde nicht befördert obwohl ich bereits auf einem Endgehalts Posten saß und nur noch auf die Zuordnung wartete. Doch vorher kam das Aus und die Versetzung in die Vivento. Das war und ist übrigens für Beamte Verfassungswidrig. Adäquate Arbeit wo ich auch hätte befördert werden können, bekam ich nicht. Bei einer Nachfrage hieß es nur, sie haben doch einen Posten, was wollen sie eigentlich.
Man versuchte mich in anderen Behörden unterzubringen oder auch bei sonstigen Firmen. Sonstige Firmen kamen für mich als Beamter nicht in Frage und die Behörden wollten keinen quasi A13 er. Alles was sie mir Intern angeboten haben waren nur Aushilfsjobs, die auch jeder Hilfsarbeiter hätte machen können. So wie in dem Beitrag auch geschildert. Übertragung von Daten per Papierschnittstelle von einem Computersystem auf das andere. Das waren alles nur ABMs um die Leute zu frustrieren.
Ach Ja, einmal wollte man mir einen Arbeitsvertrag anbieten, dumm nur das der für einen vergleichbaren Beamten aus dem mittleren Dienst A9 entsprach und für einen Beamten aus dem gehobenen Dienst unmöglich annehmbar war. Zum einen nicht, da mit so einem Vertrag meine letzte Beförderung unmöglich gewesen wäre und zum Zweiten, nach dem Gesetz eine Rückstufung möglich gewesen wäre.

Dies sind meine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen mit der Telekom respektive Vivento. Die meisten meiner Kollegen und auch einige frühere Kollegen haben in der damaligen Zeit vergleichbare Erfahrungen gemacht. Die Geschichte in dem Podcast entspricht erschreckend genau meinen Erfahrungen.

Die Bilanz nach 4 Jahren Martyrium und psychologischer Qual in der Vivento: krankheitsbedingte Dienstunfähigkeit.
Das ist keine pauschale negative Kritik, sondern leider echte Erfahrung von mir.
bhopp :)
lorento
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von lorento »

Gut, dass mal jemand über diese menschenverachtende Schönfärberei, die in Wirklichkeit an Mobbing grenzt, berichtet! Ich war zweimal im externen Einsatz bei anderen Behörden und habe mitbekommen, wie man da zwar als kompetente Aushilfe dank guter PC-Kenntnisse gerne gesehen ist, aber trotzdem schlechte Beurteilungen bekommt, weil man ja angeblich "nicht so gut sei kann wie das Stammpersonal". Obwohl das überhaupt keine Auswirkungen auf das Stammpersonal hat, weil das ja nicht von der Telekom bezahlt und befördert wird. Bei meiner Tätigkeit in einer konzerneigenen Auffanggesellschaft habe ich täglich mitbekommen, wie man ständig Stellenangebote aus dem Konzern bekommt, auf die man sich bewerben soll, die aber entweder so speziell "zugeschnitten" sind, dass man als Bewerber keine Chance hat oder bei denen sich im Bewerbergespräch plötzlich "herausstellt", dass man angeblich "wichtige Voraussetzungen", die in der Stellenausschreibung komischerweise nicht aufgeführt waren, "nicht erfüllt". Dazu noch die ewigen leeren Versprechen vor jeder Reform und Umstrukturierung, deren Sinn meist für normale Mitarbeiter überhaupt nicht erkennbar ist, obwohl es gerade für sie meist gravierende Veränderungen und auch massive private Auswirkungen hat. Ich bin mittlerweile dienstunfähig und trotz mauer Pension froh, nicht mehr diesem Wahnsinn ausgesetzt zu sein.
hwalther
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Re: Sendung "Hintergrund" im DLF vom 19.03.2020

Beitrag von hwalther »

HinueumeeZZ hat geschrieben: 20. Mär 2020, 10:24 Es ist schon bemerkenswert ...
die Verwaltungsgerichte schieben alles vor sich her ... , Dauer ca. 11 Jahre , Beamte sind bis dahin verstorben.
Bei elf Jahren Dauer - wenn ich mal das Gericht bemühen muss - bin ich 70 und dann hat sich das Thema autoerledigt. Wenn keine Beamten mehr an Bord sind, wird die Telekom verkauft und wir machen bis Ende des Jahrhunderts was Neues auf.
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