Frage zur PKV und Versorgungslücke

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stkl
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Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von stkl »

Hallo

ich werde ab September Beamter in der QE2 und bin 30 Jahre alt, B a P werde ich dann mit 32 sein.

Nun habe ich von der Versorgungslücke erfahren, die würde bei mir knapp 1200 Euro betragen, und die PKV für Pensionäre soll wohl auch bis zu 1000 kosten??

Da würde es sich für mich ja gar nicht mehr lohnen beamter zu werden, da ich durch die Versorgungslücke eine Pension von knapp 2000€ brutoo bekomme und dann so viel PKv?

Kennt sich da jemand aus??
Varetek
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Varetek »

Wie viel die PKV (oder auch die GKV) in 35 Jahren kosten wird, kann niemand seriös prognostizieren. Sicherlich wird sie mit den Jahren teurer (z.B. durch medizinische Fortschritte), aber als Pensionär erhälst du in den meisten Fällen ja auch 70% Beihilfe (statt 50%), die PKV muss also weniger übernehmen und wird deshalb auch günstiger. Darüber hinaus enthält dein aktueller PKV-Beitrag zum Teil eine Altersrückstellung, die ebenfalls deine Belastung im Alter drücken sollen. Suchst du dir dann noch einen solide kalkulierten Tarif aus sollten es am Ende keine 500 Euro werden. Aber wie gesagt, aufgrund des unüberschaubaren Horizontes kann man diesbezüglich keine verlässliche Aussage treffen.

Je nachdem wie deine persönliche Familienplanung aussieht und welche Besoldung du erhälst, kann sich aber auch die GKV für dich eher rechnen.

Was die "Versorgungslücke" angeht, verstehe ich nicht ganz wovon du sprichst? Geht es um den (Angst-)Begriff aus der Werbung für Altervorsorgeprodukte? Damit ist doch bloß die Differenz zwischen deiner Pension und dem zuvor erhaltenen Netto gemeint, das wird nicht nochmal gesondert abgezogen oder dergleichen. Erhälst du also 2000,- Euro Pension, hast zuvor aber 3200,- netto verdient, spricht man von einer "Versorungslücke" von 1200,- Euro. Die kann, muss man aber nicht schließen, sofern man mit der Pension auskommt.
stkl
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von stkl »

Mir erscheint es halt im Gegensatz zur gesetzlichen wenig..

Hab ein wenig rumgerechnet, da ich ja nicht weiß welche Stufe und Gruppe ich im Pensionsalter haben werden.

Geht von 1500 bis 1900 brutto, das ist schon etwas wenig finde ich :(
Varetek
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Varetek »

Du wirst doch zumindest wissen welche Besoldungsgruppe für dich gelten wird, wenn du mit der Quali durch bist. Nehmen wir mal an, das sei A9 (Bund), dann berechnet sich deine Pension auf Basis der Endstufe 8, also 3345 Euro (brutto). Für jedes Dienstjahr erhälst du 1,79375%, nach dann 37 Dienstjahren also 66,37% von 3345 = 2220,- Euro (Das sind keine exakten Werte, aber nahe dran)

Davon zahlst du dann noch etwa 100 Euro Steuern, womit dir 2100 netto Pension verbleiben. Abzüglich von meinetwegen 600,- Euro PKV, stehst du mit einer Pension von 1500,- deutlich besser dar, als die meisten Rentner, die einzig von ihrer gesetzlichen Rente leben müssen.
stkl
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von stkl »

Ob ich A9 werde, ist ja nicht sicher.

Aber deine Zahlen gefallen mir schon etwas besser. Die Rechner dich verwendet habe, gaben viel niedrigers aus, wollen einem wohl nur Angst machen.
Gesetzlich werde ich wohl nicht viel Rente bekommen ,da ich bis 25 viel "Unsinn" getriebne habe.
Denke es werden so 300 bis 500€ Rente werden. Dann hab ich noch Bausparer, eine kleine Riester, ne Lebnesversicherung und Aktionsfonds.

Ich denke wenn ich da noch ne Private Altersvorsoge mache, komme ich gut über die Runden
Torquemada
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Torquemada »

Jetzt kapiere ich zwar gar nichts mehr, aber man muss nicht alles verstehen.
Varetek
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Varetek »

Die Berechnung mit A9 sollte nur als Beispiel dienen - du musst wissen, welcher Besoldungsgruppe dein (dann) bekleidetes Amt entspricht und auf dieser Basis auch deine Pension berechnen können. QE 2 deckt m.W. A6-A9 ab, irgendwo dort wirst du dich wiederfinden.

Was die gesetzliche Rente angeht, sollte dir doch jährlich die Renteninformation ins Haus flattern. Der kannst du entnehmen was dich im Alter erwartet (Inflation bedenken). Der mittlere Wert in Kasten rechts ist deine Rente, wenn du ab sofort nicht mehr in die GRV einzahlst (was du als Beamter dann ja nicht mehr tust). Über den Daumen kannst du mit 50% dieser Summe als inflationsbereinigte Rente in 37 Jahren rechnen.

Was die PKV angeht: Wenn du jeden Monat die Differenz zwischen deinem PKV-Beitrag und dem fiktiven GKV-Beitrag (den du zahlen würdest, wärst du nicht PKV und damit freiwillig gesetzlich versichert, also ~16% vom Brutto) ansparst und vernünftig anlegst, sollte der Betrag zur Rente mehr als ausreichend sein, um die Mehrkosten im Ruhestand zu kompensieren.

Grundsätzlich würde ich mich wegen dieses Themas aber auch nicht verrückt machen. Es gibt hundertausende Beamte dieser Besoldungsstufen, die allesamt nicht durch Spendenaufrufe oder Dokumentationen über Slums deutscher Großstädte in den Medien aufgefallen wären ;-)

Bezüglich deiner Anlageformen, lass' dich am Besten nochmal professionell beraten. Die Lebensversicherung müsstest du z.B. schon mit 18 abgeschlossen haben, wenn die überhaupt eine vernünftige Rendite einbringen soll (seit 2004 ist der Garantiezins bei 2,75%), Bausparer taugen nicht zur Altersvorsorge, bzw. nur über den "Umweg" ein Haus damit zu finanzieren und dass die meisten Riester-Verträge Mist sind, sollte sich mittlerweile auch rumgesprochen haben. Klingt für mich eher nach dem typischen Fall "Als dummer Azubi aufschwatzen lassen" (nicht bös' gemeint) ;-)
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von sdh1807 »

stkl hat geschrieben: Gesetzlich werde ich wohl nicht viel Rente bekommen ,da ich bis 25 viel "Unsinn" getriebne habe.
Denke es werden so 300 bis 500€ Rente werden.
bei den paar Jahren 300-500 €?
wo sollen die denn herkommen?
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Bananen-Willi
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Bananen-Willi »

sdh1807 hat geschrieben:bei den paar Jahren 300-500 €?
wo sollen die denn herkommen?
Das frag ich mich auch gerade. Das sollte der TE nochmal checken, um hier nicht am Ende ein blaues Wunder zu erleben. Bei mir persönlich steht mit 69 anrechnungsfähigen Monaten eine derzeitige Rente von ca. 105 Euro zu Buche, wobei erwähnenswert wäre, dass in diesen Zeitraum auch meine Ausbildungszeit fällt, in der man ein dementsprechend geringes Einkommen hatte.
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Baumschubser
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Baumschubser »

Varetek hat geschrieben:..... Abzüglich von meinetwegen 600,- Euro PKV, stehst du mit einer Pension von 1500,- deutlich besser dar, als die meisten Rentner, die einzig von ihrer gesetzlichen Rente leben müssen.
Ist das nicht etwas sehr hoch gegriffen? Es gibt zwar heute nur noch Unisextarife, die es für Männer teurer machen als früher, aber 600€ PKV dürfte ein Extrembeispiel sein. Die meisten (sofern keine Risikoaufschläge zu zahlen sind) dürften bei maximal der Hälfte landen, wenn überhaupt.
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Baumschubser
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Baumschubser »

sdh1807 hat geschrieben:
stkl hat geschrieben: Gesetzlich werde ich wohl nicht viel Rente bekommen ,da ich bis 25 viel "Unsinn" getriebne habe.
Denke es werden so 300 bis 500€ Rente werden.
bei den paar Jahren 300-500 €?
wo sollen die denn herkommen?
Manche Leute haben echt utopische Vorstellungen von der gesetzlichen Rente. :lol: :lol: :lol:
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Bananen-Willi
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Bananen-Willi »

Gut...nochmal drüber nachgedacht...könnte aber schon hinkommen mit den 300-500 Euro Rente. Der TE schreibt, er hat bis 25 nur Unsinn getrieben, aber ein bisschen Arbeit und somit Rentenbeiträge werden schon dabei gewesen sein. Weiter kann man aus der Aussage schließen, dass er, seit er 25 wurde, eben keinen Unsinn mehr getrieben und somit 5 Jahre richtig gearbeitet und einbezahlt hat. Also 300+ sollte da schon drin sein - wenn ich das mit meinen persönlichen Daten in Relation setze, was ich bekomme, wie wenig anrechenbare Zeit dem zugrundeliegt und das mit mehr als der Hälfte davon noch als Azubi!
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von linker Demonstrant »

Ich denke, mit dem entsprechenden Einkommen kann man binnen 5 Jahre (im Beispiel als 25jähriger bis zum 30. Lebensjahr) durchaus eine gestzliche Rente von 300,- bis 500,- Euro aufbauen, unmöglich ist das nicht. Bei dieser Steigerung würde ich mir dann aber die Frage stellen, ob ein Wechsel in die Beamtenlaufbahn wirklich sinnvoll ist. Wie gesagt, das entsprechende hier angenommene Einkommen vorausgesetzt, kann die gesetzliche Rente nach dem Erwerbsleben dann ggf. die Pension eines Beamten bei Endamt A9 überschreiten. Aber insgesamt sind die Angaben von stkl zu vage, es bleiben nur Spekulationen und diese sind müßig
P.S. Freut mich (und das meine ich ernst :) ), dass stkl bis zum 25. Lebensjahr "Unsinn getrieben" hat ... Auch daraus kann man fürs Leben lernen ;) . Mir ging es ähnlich, meine `Unsinnphase´ging bis zum 23. Jahr ......... Ok, zugegeben, manchmal glaube ich, sie hält noch an aber dies ist ein anderes Thema ;)
Varetek
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von Varetek »

Grob überschlagen gab es pro 30.000 Euro Jahresbrutto einen Entgeltpunkt zu ~30 Euro. Um binnen 5 Jahren auf 300,- Euro Rente gekommen zu sein, müsste er schon 60.000 Jahresbrutto gehabt haben - das wage ich mal leise zu bezweifeln ;-)

Da halte ich die oben von Bananen-Willi ins Spiel gebrachten 100 Euro über rund 5 Jahre (inkl. Ausbildung) schon für deutlich realistischer. Aber auch wenn er am Ende 250,- auf seiner Renteninfo stehen hat, bleiben ihm davon mit 67 faktisch nur rund 100 Euro netto (inflationsbereinigt und abzgl. Steuern und KV-Beiträgen). Die werden ihn weder vor etwaiger Altersarmut bewahren, noch hineinstürzen.

@Bananen-Willi: Die 600,- PKV habe ich bewusst hoch gegriffen, um durch den Kontrast die dennoch üppige Pension hervorzuheben. Ob es allerdings "maximal 300,-" werden, bezweifle ich ebenso wie die "300-500 Euro Rente". Ein potenter Tarif dürfte ihn heute schon ~250 Euro kosten und selbst wenn dann "nur" die gewöhnliche Teuerung über die Jahre aufgeschlagen wird, landet er trotz höherem Beihilfesatz und Alterrückstellung vermutlich bei über 400,- Euro. Das ist aber natürlich, wie schon geschrieben, alles ein wenig Glaskugellesen :D
stkl
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Re: Frage zur PKV und Versorgungslücke

Beitrag von stkl »

DAs mit den 300€ war natürlich sehr grob geschätzt. Auf meinem Rentenbescheid steht was von 150€.


Also stehe ich selbst mit der Pension von knapp 66% besser da als ein "normaler" Rentner? Ich muss dazu sagen, das es in meinem Job sehr schlecht aussieht, das ich vermutlich wenn ich kein Beamter werde in spät. 5 Jahren arbeitslos wäre, und durch meine schlechte Ausbildung bleibt mir nur Zeitarbeit.

Wie kommt ihr auf die 37 Dienstjahre? Ich trete meinen Dienst zwar mit 30 an, werde aber erst mit 32 Beamter auf Probe, also wären es 35 Jahre.

Aber ich sehe schon, das ich als Beamter wohl besser dran bin. Selbst wenn ich mit A7 in Pension gehe, habe ich ja schon die Endstufe erreicht und nach Abzug der PKV hab ich dann immer noch genug Geld zur Verfügung. Bis dahin erbe ich auch die ETW meiner Eltern..

Ich werde mich aber beraten lassen für eine private Altersvorsorge, dann fühle ich mich sicher.
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