Namibia

Hier wird sich über Urlaubsreisen und Reisetipps unterhalten.

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Mikesch
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Namibia

Beitrag von Mikesch »

Der Alltag hat mich wieder und ich bin noch immer verstört ;-)
Da kommt man aus einem Land der Weite und Freiheit und nun dies hier...
Hier viel zu Schreiben, würde den Rahmen sprengen. Weite, Natur, Freiheit, die Tiewelt inklusive einem Hauch Abenteuer.
Einige wollten ein paar Bildchen sehen, hier der Link:
http://www.deinklick.de/bilder_Namibia.html
Nur ein Abriss, dieses Mal war ich mehr mit der Video-Cam unterwegs.
cu,
Mikesch
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dove
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Beitrag von dove »

Tolle Bilder,

aber warum Vid Cam. Deine Bilder sind doch Supi :lol:

Der
Dove
JEFTA gefährlicher als TTIP

https://www.youtube.com/watch?v=1c9yFM-YnBo
11:15 min
Der EU Grenzen aufzeigen JEFTA STOPPEN
https://www.heise.de/tp/features/JEFTA-EU-Freihandelsabkommen-mit-Japan-als-Hydra-3755360.html
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Merci!

Beides ergänzt sich. Die Portraits, Sonnenuntergänge etc. lassen sich besser in Bilder fassen, Videos wirken da gar nicht.
Aber vieles wirkt nicht auf Fotos, bzw. es kommt nicht herüber.
Der Besuch im Himba-Dorf mit dem Einschmieren der roten Paste der Frauen, das Dorfleben, die Matsch- und Flussdurchfahrten und die übermächtige Weite bekommst Du auf Bilder nicht hin.
Die Löwenbilder sehen halt wie nette Löwenbilder aus, aber die Dramatik ist nicht sichtbar.
Vom Beginn der Jagd mit Vollfressen und anschließendem Faulen.

cu,
Mikesch
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dove
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Beitrag von dove »

Ich würde sagen wir machen in

Ketmanshoop Lüderitz

nen neues ZA auf ;-)

Muß nur etwas renoviert werden :P
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https://www.youtube.com/watch?v=1c9yFM-YnBo
11:15 min
Der EU Grenzen aufzeigen JEFTA STOPPEN
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Petra83
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Beitrag von Petra83 »

Namibia wollten mein Mann und ich auch schon immer hin. Aber leider muss unser Haus neu renoviert werden (Link da ohne Bezug zum Thema gelöscht).
Gibt es in Namibia noch Spuren von Deutschen, die dort ihre Kolonien hatten? Wie leben die Menschen dort? Mit wieviel Kosten muss man rechnen?
Würde mich echt einmal interessieren :)
Gruß Petra
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Namibia ist mancherorts deutscher als Deutschland ;-)
Schwarze Kiddies, die sich in hochdeutsch über die geilsten Typen unterhalten ;-)
Orte wie Lüderitz und Swakopmund sind sehr deutsch. Überall sind Spuren zu finden, eine Bäckerei ist auch dort eine Bäckerei, in großen Supermärkten findet man die gleichen deutschen Produkte wie hier.
Ansonsten herrscht ein großer Mischmasch an Sprachen und Volksgruppen.
Die heutigen Deutschen leben vornehmlich auf Farmen und/oder betreiben Gästehäuser oder haben Läden.
Volksgruppen wie die Herero oder Himba leben mehr als einfach in Dörfern, im Norden in kleinen Städten. Dort sind kaum Weiße anzutreffen.
Kosten: Mit 4X4 mit Dachzelt und Nächtigen in Nationalparks oder Campinplätzen, gut 7.000 km Strecke für 4 Wochen, alles eingerechnet ca. 6.000 Euro.
Die Meisten übernachten in Lodges, abgesehen davon, dass dies nicht meine Welt ist, ist das für Normalsterbliche kaum zu bezahlen. Die Übernachtungen liegen zwischen 150,- - 500,- Euro/Person/Nacht.

Nahezu alles an Infos für einen Namibiaurlaub findest Du hier:
http://www.namibia-forum.ch/

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Petra83
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Beitrag von Petra83 »

Sehr interessant, würde mich echt mal reizen, dort hin zu fahren. Und die Kinder lernen Deutsch als erste Fremdsprache in der Schule? Normalerweise müssten die Deutschen in Namibia ja wohl eher verhasst sein...
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Kommt auf die Gegend drauf an, welche Sprache vorherrscht. Ist ein ziemliches Durcheinander...

Die Deutschen haben sich noch am Besten aufgeführt, scheint so, als geniessen sie so was von Ansehen.
Die Engländer hatten sich wie ein Elefant im Porzellanladen aufgeführt, die kann heute noch keiner leiden ;-)
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Statist
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Re: Namibia

Beitrag von Statist »

Habe letztens einen Bericht über dieses Wildlife Resort in Namibia geschaut. Ein sehr interessanter Fleck Erde, vor allem die Fauna.
Ich hab selten solch buntes Getier gesehen wie in der Namib-Wüste.
Echt klasse...
http://www.wdr.de/tv/wunderschoen/sendu ... amibia.jsp
PhilHarmony
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Re: Namibia

Beitrag von PhilHarmony »

Ja, Namibia muss wunderschön sein. Meine Tochter ist mit ihrem Freund im vergangenen Jahr dorthin gereist. Sie haben sich ein Wohnmobil gemietet und konnten auf ihrer Reise die gesamte Vielfalt des Landes erkunden: Sandwüste, Tierwelt, Küstenstreifen, das Leben der Menschen in seinen unzähligen Facetten.

Ich selbst war nur in Südafrika - war aber auch sehr beeindruckt von den Bildern dort. Ich träume allerdings noch immer mal die Victoria Falls zu bestaunen.

Beste Grüße aus dem Schnee!
Kormi
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Re: Namibia

Beitrag von Kormi »

Die Fotos sind wunderschön. Ich war noch nie in Afrika, aber ich würde dorthin sehr gerne fahren. Ich würde nicht nur Namibia sondern auch in andere Teile der Afrika besuchen, denn auf diesem Kontinent ist überall wunderschön. Alles ist dort so anders als in Europa, z.B. das Klima, die Natur, die Tiervielfalt und die Denk- und Lebensweise der Menschen. Alles ist faszinierend.
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Hauseltr
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Re: Namibia

Beitrag von Hauseltr »

Ich hoffe, mein erster Beitrag hier im Forum gefällt!

Vorweg: a, ö usw. habe ich als ae, oe usw. geschrieben, da ich diesen Reisebericht auch an Bekannte mit englischen Programmen geschickt habe. Dort werden diese deutschen Sonderzeichen meist falsch dargestellt.

Drei Wochen durch Namibia.

23.03.2006
Da stehen wir nun auf dem Hauptbahnhof in Hannover und warten auf den IC, der uns nach Frankfurt bringen soll. Prompt hat der eine Verspaetung von 15 Minunten wegen eines Oberleitungsschaden bei Uelzen. Auch die davor liegenden Zuege haben Verspaetung. Aber wir haben ja Zeit genug eingeplant, dann kommt der Zug und wir verabschieden uns von Sohn und Schwiegertochter, die uns zum Bahnhof gebracht haben. So geht es dann auf der alten Bahnstrecke ueber Kreiensen - Kassel und Marburg in Richtung Frankfurt. Eine schoene gemuetliche Fahrt und nicht diese Tunnelraserei im ICE, so liebe ich das. In Frankfurt steigen wir dann kurz in einen ICE um und fahren bis zum Flughafen. Na danke, der Flughafen von Frankfurt ist ja so was von verbaut, das braucht man ja einen Durchblickerlehrgang, aber dann sind wir endlich am richtigen Schalter bei der Air Namibia. Als wir so in der Schlange stehen, redet uns so ein Typ von der Seite an, unser Neffe Matthias will uns verabschieden. Als wir dann unser Gepaeck aufgegeben haben, gibt es natuerlich noch einiges zu erzaehlen, denn wir haben uns lange nicht gesehen. Dann machen wir uns endlich auf den Weg zum Einstieg. Als wir dann endlich den ellenlangen Weg hinter uns gebracht haben, sind wir die letzten Fluggaeste, die kommen und werden schon erwartet, liegen aber noch gut im Plan.
Die Maschine ist eine MC 11 der Air Namibia, die startet etwas nach Plan um 22.50 Uhr. Ich habe ja immer Probleme damit, im Sitzen zu schlafen, wahrend Ulla das besser wegsteckt. Allerdings gelingt es mir diesmal doch ein wenig zu schlafen.

24.03.2006
Um 9.00 Uhr Ortszeit landen wir nach über 9 Stunden Flug in Windhoek. Es ist wolkig, aber warm. Hier gibt es keine Busse, hier geht man zu Fuss. Aber es ist nur ein kurzer Weg. Dann schlaegt erst mal wieder der Buerokratismus zu. Man muss erst mal fuer die Einreise ein Formular ausfuellen. Prompt wird bemaengelt, dass ich nicht weiss, welches die erste Anlaufadresse von uns in Namibia ist. Schreibe ich also Lodge Niedersachsen. Die gibt es zwar, aber wir sehen sie den ganzen Urlaub nicht. Wahrscheinlich haette ich auch Hottentottenhuttentuttenhausen schreiben koennen. Dann haben wir endlich unser Einreisevisa. Wir sollen ja von unserem Autoverleiher am Flughafen abgeholt werden, aber es ist niemand zu sehen. So stelle ich mich erst mal zu Geldwechsel an. Das dauert so seine Zeit, denn von Jedem werden akribisch die Daten aufgenommen. 1,00 EURO = ca. 7,20 N$. Da werden wir ueber Lautsprecher ausgerufen und Ulla macht sich auf die Spur, unseren Abholer zu finden, was dann erst nach dem zweiten Aufruf klappt. Dann habe ich auch endlich mein Geld gewechselt und wir koennen zum Parkplatz gehen, um uns nach Windhoek bringen zu lassen, der internationale Flughafen liegt gut 40 km ausserhalb. Die Firma African Trucks 4x4 hat ihren Sitz am nationalen Eros – Flughafen, dort koennen wir den Wagen uebernehmen. Wir haben uns fuer einen zweisitzigen Toyota Hilux 4 x 4, 2,5 ltr Benziner, entschieden. Auf dem ist ein abnehmbarer Campingaufbau (Camper Van) montiert. Leider hat er keine Einzelsitze, sondern eine durchgehende Sitzbank. Nach der Uebernahme fahren wir dann erst mal in die Stadt. Zuerst muessen wir tanken, gut 120 ltr Benzin gluckern in den Riesentank. Reichlich muede und dann noch Linksverkehr, da muss ich aber maechtig aufpassen. Wir stellen den Wagen in einem Parkhaus ab und gehen dann in einen Supermarkt zum Einkauf. Wir stellen gleich fest, viele Sachen haben noch deutsche Namen, so gibt es Zwiebelwurst, Leberwurst und Mehrkornbrot. Als Ulla Gemuese kauft, murmelt sie so beim Einpacken vor sich auf tuerkisch „ein Kilo Zwiebeln“ hin. Da spricht sie der Mann, der neben ihr steht an: „Was haben sie da eben gesagt, wie heisst das?“ „Zwiebeln“, sagt Ulla. „Nein“ sagt der Mann, sie haben gesagt „bir kilo sogan! (suan)“ Es ist ein Tuerke, der schonseit Jahren in Namibia wohnt und journalistisch taetig ist. Da muessen wir dann aber doch herzhaft lachen, denn wir leben seit Jahren oft in der Tuerkei. Als wir aus dem Supermarkt kommen, wird uns der Einkaufswagen von einem schwarzen Bediensteten des Marktes abgenommen und zum Parkhaus geschoben, ein paar Namibiadollar Trinkgeld nimmt er gerne entgegen. Dann fahren wir aus der Stadt, natuerlich erst mal mit einem kleinen Umweg, aber dann sind wir auf der Strasse, oder besser dem Pad C 26, wie das in Namibia heisst. Wir haben uns als ersten Platz die Melrose Ranch, ca. 45 km von Windhoek entfernt, ausgesucht. Das ist eine reine Jagdfarm mit Lodge und Campingplatz. Viele Farmen haben in Namibia den Viehzuchtbetrieb eingestellt, weil es sich nicht mehr rentiert und setzten voll auf den Tourismus. Unterwegs haben wir die ersten Affen auf der Strasse gesehen. Sehr schnell habe ich festgestellt, dass mit der Gasflasche für den Gasherd etwas nicht stimmt, Flasche und Adapter sind undicht. Na, das geht ja schon gut los. Abends essen wir auf der Farm, die Koechin kocht super und es gibt das erste Wild, Kudu.
Wir sind ingesamt heute 54 km gefahren, der ueberwiegende Teil der Strassen sind meist gut gefahrbare ungeteerte Strassen, das fast in ganz Namibia so, abgesehen von einigen Hauptstrassen.


25.03.2006
Die erste Nacht schlafen wir gut. Im Aufbau sind in Laengsrichtung zwei getrennte Betten von ca. 60 cm Breite vorhanden, die Matratzen sind einfach gut. Im Aufstelldach haben wir die Seitenfenster geoeffnet, denn dort sind Moskitonetze vorhanden, im hinternen Dachfenster fehlt so etwas allerdings. Spaeter stelle ich fest, das man das Netz herausgeschnitten hat. Wir bleiben noch eine zweite Nacht auf Melrose, morgens gibt es ein gutes Fruehstueck und abends essen wir auch wieder auf der Farm, diesmal Elenantilope. Gleich hinter den Stellplaetzen des etwas abgesonderten Campingplatzes (13 Stellplaetze) ist ein Wasserloch. Das ist allerdings mehr ein kleiner See, denn es hat in Namibia in dieser Regenzeit geregnet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Zwischen den Betten steht hinten im Aufbau eine kleine Kuehltruhe für 12 und 220 Volt, die je nach Betrieb automatisch umschaltet. Die ist vom Einkauf gut gefuellt. Als wir dann das erste Mal etwas aus der Truhe holen, ist der ganze Inhalt tiefgefroren. Wir hatten nicht darauf geachtet, das die Einstellung auf der groessten Kuehlstufe stand. Ulla will sich die Haare foehnen, aber mein internationaler Stecker fuer alle Systeme passt natuerlich in Namibia nicht. Ein bisschen basteln und schon habe ich unsere mitbebrachte Dreifachsteckdose mit an den Stecker der Kuehlstruhe angeschlossen. So kann Ulla dann den Foehn benutzen. Es bleibt dann aber fuer einige Tage der einzige Platz, der ueber Stromanschluesse verfuegt. Spaeter kaufe ich dann einen Stecker und schliesse diesen an die Steckdose an. Mittags liegen die Temperaturen bei 24 ° C. Morgens habe ich noch in Windhoek beim Autovermieter angerufen und das defekte Gassystem moniert. Zwei Stunden spaeter ist jemand von der Firma da mit einer neuen Gasflasche und einem neuen Adapter und er behebt den Schaden.
Kosten: 70,00 N$ p.P./N

26.03.2006/27.03.2006
Wahrend wir morgens fruehstuecken, kommt Max, der Betreiber der Lodge im Landrover mit einem Jagdgast vorbei und wir verabschieden uns, denn heute geht es weiter. Wir fahren weiter auf der C 26 , dann wechseln wir auf die D 1282 – C 24 – 47 über Klein Aub weiter bis zur D 1206 nach Buellsport und dann auf der D 854 bis zum Tsauchab River Camp. Johan und Nicky Steyn sind hier die Gastgeber, die am Tsauchab River einen Platz aufgebaut haben, der seinesgleichen sucht. Die immer Wasser fuehrende Flussquelle liegt auf dem Farmgebiet und dort ist auch ein Stellplatz vorhanden, etwa 10 km vom Farmhaus entfernt
Auch die anderen Plaetze liegen weit auseinander auf dem Farmgelaende am Flussufer verstreut, unser Platz mit dem Namen Korhaan liegt direkt am Ufer des Tauschab, der allerdings schon wieder bis auf einige feuchte Stellen trocken ist. Das Wasser kommt hier schon nicht mehr oberirdisch an. Abends werden Kerzen aufgestellt, denn auf den Plaetzen gibt es keinen Strom und das Wasser für die Dusche in einem Donkey (Esel) erhitzt. Das ist ein Fass, dass entweder auf Beinen steht oder eingemauert ist. Darunter wird Feuer gemacht und das klappt hervorragend. Toilette und Dusche sind vom Feinsten.
Das kann man fast ueberall in Namibia feststellen, was sich die Leute da teilweise einfallen lassen, ist schon bemerkenswert. Johan ist allerdings ein Musterbeispiel für die Verwendung und Verarbeitung von Schrott, man kann ihn schon als Kuenstler bezeichnen. Wer kommt schon auf die Idee, aus mit der Laenge nach aufgeschnittenen Wasserhaehnen Halterungen für die Ablagen im Bad zu basteln oder mit den Schuhen seiner kleinen Tochter die Waende in der Werkstatt zu verzieren. Viele aus Schrott geschweisste Kunstwerke stehen auf dem Farmgelaende. Besonders interessiert ihn, wie die Solarwasseranlagen in der Tuerkei gebaut werden, denn das taegliche Anheizen der Donkeys ist doch sehr zeitaufwendig. Ich verspreche ihm, einige Fotos davon zu schicken. Der Strom auf der Farm wird mit Dieselgenerator und Solaranlage erzeugt. Das ist auch bei den meisten anderen Farmen so. Den ersten Abend kocht Ulla und für den zweiten Abend melden wir uns zum Essen an. Da gibt es allerdings ein kleines Missverstaendis, als wir dann gegen 20.30 Uhr, nachdem wir ein paar Biere getrunken hatten, endlich nachfragen, was es den Schoenes zum Abendessen gibt, gibt es ueberraschte Gesichter. Da haben wir die ganze Zeit aneinander vorbei geredet. Hektik in der Kueche und das ist den Beiden so peinlich, dass sie uns fuer das Essen dann nichts berechnen. Es gab Springbock zum Essen. Johan repariert uns auch noch unseren Campingtisch, bei dem einige Nieten defekt waren, die das Gestaenge zusammenhalten sollen. Ulla hatte am zweiten Tag dann noch morgens heftige Nasenbluten, das kann durch die Hoehe von ueber 1000 m und die trockene Luft kommen. Es war wolkenlos und um die 28° C.
282 km gesamt, 228 Tages km

28.03.2006
Wieder geht es auf der D 854 weiter in Richtung C 19 und auf dieser dann weiter über die D 826 nach Sesriem. Unterwegs sind wir durch viele ausgeschilderte Furten gefahren, aber nur eine fuehrte noch etwas Wasser. Man muss doch ziemlich aufpassen, denn manchmal ist in den harmlos aussehenden Furten noch eine Rinne, die den Wagen dann ganz nett durchschuettelt. Meistens sieht man sie zu spaet. Wenn einem Fahrzeuge entgegen kommen ist das meistens eine sehr staubige Angelegenheit. Ein LKW vor einem erzeugt Staubfahnen ohne Ende. An ein Ueberholen ist da nicht zu denken. Bis kurz vor Sesriem war es alles gruen, die Fahrt ging durch bergiges Land, die Berge sind bis zu 2000 m hoch. Hier und da vereinzelt Farmen, die zumeist als Gaestefarmen betrieben werden. So eine Farm umfasst dann schon mal leicht 10.000 Hektar und mehr. Das hoert sich viel an, aber wenn ein Rind in der Trockenzeit gut 20 Hektar zum Ueberleben benoetig, ist das nicht so viel. In Sesriem muessen wir ein Permit loesen, denn wir wollen zum Sossusvlei. Das ist eine Lehmpfanne inmitten des riesigen Duenengelaendes, das sich hier gebildet hat und den Fluss Tsauchab vom Meer abgeschnitten hat. Es kommt allerdings nur sehr selten vor, dass der Fluss soviel Wasser fuehrt, dass das Vlei voll Wasser steht. Wir haben allerdings das Glueck, noch Wasser im Vlei zu sehen. Vier Tage spaeter soll schon kein Wasser mehr im Vlei gewesen sein. Das kann dann 10 Jahre dauern, bis mal wieder Wasser im Vlei steht. Gleich in der Naehe liegt das Dead Vlei mit schneeweissem Lehmboden. Der Eintritt kostet 80,00 N$ p.P und 10,00 N$ für das Auto. Die gut 60 km lange Straße ist geteert, es gibt einige lange Baustellen, wo man dann daneben auf Schotterpisten faehrt. Die letzten 5 Kilometer kann man nur mit Allradfahrzeugen fahren, am Beginn der Sandstecke stehen Fahrer mit Allradfahrzeugen, die ihre Dienste anbieten. Wir sind dann fast allein am Sossusvlei. Um das
Vlei herum stehen noch Baeume und dort hat man auch einige Baenke und Tische aufgestellt. Dort trinken wir Kaffee, sehr zur Freude von einer Spatzenbande, die gleich zum Abstauben kommt. Spatzen sind ja von Natur aus auch Webervoegel, obwohl sie diese Kunst in Deutschland weitgehend verloren haben. Hier weben sie noch ihre Einzelnester in die Baeume, im Gegensatz zu anderen Webervoegeln, die ja Riesennestanlagen in die Baeume bauen. Sozusagen Hochhausbau. Auch ein paar Raben suchen uns auf, die haben eine weisse Halskrause. Als wir ein paar uebergebliebene gekochte Nudeln opfern, koennen die den Hals kaum vollkriegen. Schnell im Sand einbuddeln und zurueck zur Futterquelle. Dafuer buddelt ein anderer Rabe die eingegrabenen Nudeln wieder aus und verspeist sie genussvoll. Dann geht es wieder zurueck. Der Campingplatz in Sesriem gefaellt uns nicht und wir fahren weiter auf der D 36 bis nach Solitaire, wo wir eine Nacht auf dem Platz bleiben. Dort gibt es ausserdem eine Lodge und eine Tankstelle mit einem kleinen Laden dabei und es gibt Apfelstrudel und Kaffee. Der Platz ist nur ein Durchgangsplatz auf einer Hochebene gelegen. Die vereinzelten Fahrzeuge, die vorbei fahren, hoert man schon weitem, es hoert sich an, als kaeme ein Flugzeug. Die meisten Farmen haben ja auch ein Flugfeld für Kleinflugzeuge auf ihrem Gelaende. Der Platz kostet 50,00 N$ p.P./N.
565 km gesamt, 363 Tages km

29.03.2006
Von Solitaire fahren wir weiter auf der C14 über den Gaub Pass. Dort ist das Gelaende sehr felsig und zerklueftet. Kurz darauf kommt der Kuiseb Pass, der fuehrt durch mehr huegelartiges Gelaende. Danach beginnt die zur Kueste abfallende Halbwueste, die uns durch den Namib-Naukluft-Park bis nach Swakopmund begegleitet. Vorher fahren wir noch an Walfishbay vorbei, einer ziemlich moderen Stadt ohne nenneswerte Hoehepunkte. In Swakopmund kaufen wir erst mal ein und essen im Cafe Treffpunkt die bekannte Schwarzwaelder Kirschtorte, angeblich ein Muss für jeden Deutschen, der durch Swakopmund kommt. Wir bleiben für 2 Tage auf dem Campingplatz des Alte Bruecke Resorts. Die Stellplaetze sind für namibianische Verhaeltnisse relativ klein und dicht zusammen, aber jeder Platz hat sein eigene Dusche und WC. Dafür kostet ein Stellplatz bis zu 2 Personen auch 200,00 N$/N. Ein zweckmaessiger Platz ohne persoenliche Note.
Stellplatz bis 2 Personen/N 200,00 N$
826 km gesamt, 261 Tages km

30.03.2006
Am naechsten Morgen fahren wir nach Walvis Bay und dort am Strand entlang durch die dortige Saline bis zum Strand. Das Wasser wird dort hoechstens 20°C warm, weil es mit dem Benguela-Strom aus der Antarktis kommt. Dort sehen wir eine einzelne Robbe, alles in allem nichts interessantes. Beim Wenden mit dem Wagen fahre ich mich im lockeren Sand fast fest und erst nach einigem vor und zurueck schaffe ich es dann im 4x4 Untersetzungsgang, den Wagen aus dem lockeren Sand zu fahren, Uebermut tut selten gut. Auch an der Strasse zurueck nach Svakobmund ist nicht viel los. Ein paar Ferienhaussiedlungen links von der Strasse und rechts hohe Duenen, in denen einige Squadfahrer umher fahren. Svakopmund selbst ist ein kleines Staedtchen, in dem einschliesslich der Bebauung und der Strassennamen viel an die deutsche Vergangenheit erinnert und man wird in vielen Geschaeften auch gleich auf deutsch angeredet. Ein Raetsel geben uns drei verzierte Betonquader auf, die kurz vor dem Campingplatz im Dreieck aufgestellt sind. Gut 3 x 3 m im Umfang und auch in der Hoehe. Es sind die Widerlager, an denen der Sendemast der deutschen Truppen verankert war. Die alte Landungsbruecke der deutschen Kolonialzeit wird zur Zeit renoviert.

938 km gesamt, 112 Tages km

31.03.2006
Am Meer entlang durch die relativ niedrigen Duenen fahren wir auf der C 34 bis zum Kreuzkap.
Auszug aus Wikepedia, da kann man auch weiteres zum Kreuzkap nachlesen:
Cape Cross ist zugleich auch eines der groeßten und vor allem für Besucher zugaenglichen Sammelgebiete der suedafrikanischen Seebaeren, einer Ohrenrobben-Art. Sie bilden hier eine Kolonie von bis zu 70.000 Tieren, um im Oktober oder November ihre Jungen zu gebaeren. In dieser Massierung stellen die Robben ein echtes Problem für die Fischerei dar, weil Robben taeglich ca. 8% ihres Eigengewichts an Fischen fressen. Um eine Ueberpopulation zu verhindern, werden auch hier am Cape Cross jaehrlich Robben in groeßerer Zahl gejagt und zu Schuhen und Taschen verarbeitet.
Die Seebaerenkolonie haben sich Schabrackenschakale zum Lebensraum gemacht, hier leben sie am Rand. Sie ernaehren sich von toten Jungtieren und auch den Nachgeburten.
Was nicht beschrieben wird, ist der unglaubliche Gestank, den die Masse der Tiere erzeugt. Man braucht schon einige Zeit, bis man sich halbwegs daran gewoehnt. Ein paar ziemlich dicke Schakale sichten wir auch. Der Parkplatz ist durch eine Mauer von Robbengebiet abgetrennt, bis hier liegen die Tiere. Viele tote Junge sieht man und wenn man darauf achtet, sieht man auch viele Schaedeldecken der gestorbenen Jungtiere. Der Eintritt kostet pro Person 45,00 N$, ueberall wo der Staat seine Finger drin hat, kostet es dicke Eintrittsgelder. Nach einer Stunde „Duftgenuss“ und Augenschmaus fahren wir weiter. Auf der D 2303 beginnt dann der Uebergang vom Duenengelaende zur Schotterwueste. Es waechst so gut wie nichts mehr, nur einige Welwitschia haben sich dieser Landschaft angepasst und wachsen hier. Nach etwa 40 km Fahrt gibt es dann wieder etwas spaerliches Gruen an ausgetrockneten Wasserlaeufen. Auch einige Baeume stehen dort. Das es auch hier geregnet hat, sieht man vor allem an den Spuren, die das Wasser hinterlassen hat. Weiter geht es in Richtung der Westseite des Brandbergmassives. Dort liegt am Ende der D 2303 im Gebiet der 1973 stillgelegten Brandberg West Mine ein Campingplatz, der in Zusammenarbeit mit dem „Save The Rhino Trust“ von den dort ansaessigen Damaras geleitet wird. In der Mine wurden Zinn und Wolfram gefoerdert, ein Nebenprodukt sind Amethysten und andere Halbedelsteine. Ein schoener Platz am Ufer des Ugab-Rivers. Auch dieser fuehrt noch ganz wenig Wasser, das an einigen Stellen noch an die Oberflaeche kommt. Drei Stellplaetze sind mit Schilfmatten abgegrenzt, aber es koennen noch viel mehr Plaetze benutzt werden. Die Toilette ist „Plumps“, allerdings im Maerz geruchlos. Die Duschen sind einfach und genial. Das Wasser wird im Donkey erhitzt, man mische warm und kalt in einem Eimer, ziehe diesen an einem Strick nach oben und hake ihn ein. Dann oeffne man den unten am Eimer angebrachten Duschkopf und schon hat man 10 ltr Wasser zum Duschen. So einfach geht das. Hier kommen dann tatsaechlich noch ein paar Wagen an, darunter ein deutsches Ehepaar, das bereits in Swakopmund neben uns stand. Die Leute vom Rhino Trust haben ein kleines Info-Center aufgebaut, u.a. mit sehr guten Satellitenaufnahmen. Die kann man sich unter Google Earth runterladen. Ein Wegweiser weist ueber den Fluss hinweg nach Twyfelfontain, der Weg ist ohne Nummer auch in meiner Karte verzeichnet. Die Ranger vom Rhino Trust meinen, man koenne den Weg mit Allrad befahren. Das Ehepaar kennt den Weg ebenfalls und raet uns ab. Ohne GPS ist die Gefahr, sich zu verfahren, dort oben in dem zerkluefteten Bergen einfach zu gross und es soll schon Tote gegeben haben, die dort verdurstet sind, weil sie den Weg nicht fanden und sich verirrt hatten. Sie selber fahren allerdings am naechsten Morgen mit ihrem Mercedes Gelaendewagen diesen Weg.
35.00 N$ p.P./N
1176 km gesamt, 238 Tages km
01.04.2006
Wir bleiben noch einen Tag und machen einen Spaziergang im Flussbett. Ueberall liegt trockene Elefantenlosung herum, aber kein Elefant weit und breit. Auch die Chance, ein Rhino zu sehen, ist sehr gering. Weil die Tiere frueher stark gejagt wurden, sind sie sehr misstrauisch und die Population waechst nur langsam wieder an. Die schwarzen Rhinos haben sich dem wuestenhaften Klima hervorragend angepasst, in dem Gelaende gibt es auch keine Farmen. Sie kommen bis zu 4 Tage ohne Wassser aus. Der Bestand wird in Afrika auf 2500 Tiere geschaetzt, 1960 waren es noch 60.000 Tiere. Mittags haben wir dann so um die 40°C im Schatten. Unsere Kuehltruhe geht so langsam in die Knie, so lange haelt die 2. Batterie bei der Waerme auch nicht. Einer der Ranger hat eine grosse Narbe am Bein. Ich frage ihn, woher die stammt und er erzaehlt, er sei von einem Loewen angefallen worden. Ich meine allerdings, er sei wohl eher im besoffenen Kopf am Lagerfeuer eingeschlafen und habe sich dabei verbrannt, was er mit einem breiten Grinsen quittiert.
02.04.2006
Wir fahren zurueck bis zur Abzweigung zur D 3242 und biegen ab in Richtung Uis. Erst fahren wir wieder durch die Schotterwueste, nach ca 40 km wird es dann mehr eine gruene Savannenlandschaft. Linkerhand tuermt sich das Brandbergmassiv auf. An der Einmuendung auf die C 35 steht der erste Boy mit Halbedelsteinen zum Verkauf. Da muss ich dann erst mal anhalten. Waehrend Ulla sich die Auswahl der Steine betrachtet, oeffne ich unseren Muellsack. Der Boy hat einen ganz jungen Hund dabei und wir muessen doch da noch ein paar Knochen im Muellsack haben. Ich finde nur einen Knochen und einen Brotknust, die sind so schnell in dem Hund verschwunden, dass man nur stauen kann. Ulla kauft ein paar Steine. Ueberall im Gelaende sind Sandhuegel, dort graben die Einheimischen in Stollen nach Kristallen und Halbedelsteinen, ein ziemlich gefaehrlicher Job. Im Ort Uis angekommen, werden wir gleich von jungen Maennern umringt, die uns alle was verkaufen wollen. Einer erhaelt den Auftrag von mir, auf unser Auto aufzupassen. Nach dem Einkauf werden wir wieder derart bedraengt, dass ich nur den Aufpasser bezahle und dann ergreifen wir foermlich die Flucht. Beim Tanken steht gleich jemand neben uns und fragt nach unseren Namen oder den der Kinder. Der wird dann gleich in einen nussartigen Samen geschnitzt und man erwartet, das man ihn dann abkauft. Lange Gesichter, wenn man dann nein sagt. Wir fahren weiter zur „White Lady“, einer Felszeichnung im Brandberg. Da muss man eine 20 km lange Stichstrasse fahren. Prompt muss man wieder Eintritt bezahlen und dann gut 3 km Fussweg durch die Hitze auf sich nehmen. Nein, danke! So toll ist die Felszeichnung ja auch nicht, wie man liest. Ich stelle auf dem Parkplatz fest, dass wir den unteren verstellbaren Teil unser Einstiegsleiter verloren haben. Das kommt der naechste Wagen auf den Platz und bringt unsere Leiter mit. Kurz vor dem Parkplatz war eine dieser unscheinbaren Querrillen, bei der man die Tuecke des Objekts erst bemerkte, als der Wagen einen Riesensprung machte und wieder hart aufsetzte. Dabei hatten wir dann die Leiter verloren, die Arretierung war aufgegangen und die Leiter war runter geklappt. Gleich in der Naehe ist das Ugab Wilderness Camp, das gehoert zur Brandberg White Lady Lodge und wir bleiben eine Nacht dort. Der Platz liegt am Ufer des Ugab, der auch hier kein Wasser mehr fuehrt. Hier werden wir gleich neugierig von Toka-Voegeln (Pfefferfresser) in Augenschein genommen. Die Toilettenanlage für unseren Platz ist in einem riesigen Gebuesch verborgen und ohne Hinweisschild nicht zu finden. Die Anlage hat kein Dach und die Tokas schauen einem beim Duschen zu. Grosse trockene Haufen weisen auf den Besuch von Elefanten am kuenstlichen Wasserloch hin. Hier feuern wir mal wieder den Grill an, der ueberigens auf jedem Platz zu finden ist. Holz bekommt in Supermaerkten und in Tankstelle, teilwiese auch auf den Plaetzen. Selbst soll man kein Holz suchen, weil man schon mal schnell Holz nimmt, das giftige Gase entwickelt.

Hier bezahlen wir 55,00 N$ p.P./N und 20,00 N$ für das Auto.
6
1336 km gesamt, 160 Tages km

03.04.2006

Wir fahren wieder zurueck zur C 35 und dann weiter auf der D 2319, wo wir bei Sorris Soris den Ugab in einer Furt durchfahren. Kurz die Untersetzung einschalten, denn das gegenueberliegende Ufer ist ein Steilufer und schon sind wir durch die Wasser fuehrende Furt hindurch und das Ufer hinauf. Unterwegs laeuft ein Mann die Strasse entlang und macht uns ein Zeichen, das er etwas zu trinken haben moechte. Ich halte kurz an, stelle eine Flasche Wasser an den Strassenrand und fahre weiter. Moeglicherweise wollte er gern mitfahren, aber dafuer ist mir der Wagen zu eng. Erst fahren wir durch Grassavanne, dann wird der Baumbewuchs immer staerker. Unterwegs nur Rinder und Esel, die frei in Herden herumlaufen. Auch hier gibt es jede Menge Querrinnen, die es in sich haben. Immer wieder begegnet man auch mal Gradern, die die Strassen gerade schieben. Es geht noch mal ein Stueck auf die C 35 und dann auf der D 2612 und der D 3214 zur Twyfelfontein, uebersetzt etwa: die zweifelhafte Quelle. Diese Quelle fuehrt Wasser, wann sie will. Sie ist unberechenbar, waehrend der groessten Trockenheit kann sie Wasser haben, aber in der Regenzeit trocken sein. Hier findet man tausende von in die Felsen gravierten Tierzeichnungen. Auch hier bezahlt man Eintritt und wird von einem Fuehrer begleitet, es kostet 20,00 N$ p.P. + 10,00 N$ für das Auto. Unser Fuehrer Raimond spricht etwas deutsch und gibt sich viel Muehe. Er zeigt uns auch, das Otto maechtig abgekupfert hat, denn der Ottifant kommt aus Twyfelfontain, den kann sich dort anschauen. Zwar haetten wir uns auch noch die Organ Pipes, den Burnt Mountain und den Petrified Forest anschauen koennen, aber die lassen wir aussen vor. An der C39 fahren wir dann zum Xaragu Camp, keine schlechte Anlage, aber schon wieder etwas zuviel durchgestylt. Kurz vor der Anlage passieren wir noch einmal ohne Probleme eine wasserfuehrende Furt. Hier goennen wir uns mal wieder ein Abendessen, das nicht schlecht und relativ preiswert ist. Hier hat man einen kleinen Zoo angelegt, in dem Problemfaelle untergebracht sind, die man nicht mehr auswildern kann. Eine Straussenhenne laeuft frei auf dem Platz herum. Ein kleiner Pool gehoert ebenfalls zur Anlage. Die Stellplaetze sind mit Sonnenschutz ueberdacht, aber für unseren Wagen ist der zu niedrig. Unterwegs ist eine Plastikflasche mit Piri Piri Gewuerzsosse zersprungen, eine herrliche Sauerei. Die Querrillen lassen gruessen. Abends rumort ein Gewitter in der Ferne. Hier nehmen wir das erste Mal Doxycyclin als Malaria-Vorsorge ein, denn das Gebiet um den Etosha Nationalpark ist Malaria gefaehrdet und steht jetzt auf dem Programm für die naechsten Tage. Hier auf dem Platz hat jemand einen deutschen Reisefuehrer liegen gelassen und in diesem liegt ein deutschsprachiges Merkblatt aus Namibia, das Doxycyclin ebenfalls empfiehlt. In Deutschland ist es als Malariamittel nicht zugelassen, die verschreiben lieber das hammerharte Lariam, das schon Leute in den Selbstmord getrieben hat. Dabei ist Doxycyclin das einzige Mittel, das auch für Jahre genommen werden kann.

Camping 60,00 N$ p.P./N
180,00 N$ für das Essen und 60,00 N$ für mehrere Bierchen.

1504 km gesamt, 138 Tages km

04.04.2005

Von Xaragu fahren wir auf der C 39 nach Khorixas, wo wir Tanken und auch Einkaufen. Die Strasse ist durch den Regen ganz schoen beschaedigt und es geht rauf und runter. Dann geht es weiter auf 10 km geteerter Strasse und dann auf die ungeteerte C 35 in Richtung Kamanjab. Diese Strasse ist in einem guten Zustand, denn sie verlaeuft nicht quer zu den 7
Wasserlaeufen. Auch hier geht es durch lichte Baumbestaende und alles ist gruen. Hier sehen wir die erste Trappe, ein sehr grosser Vogel. Eine Herde Antilopen versteckt sich schnell in den Baeumen und laesst sich nicht fotografieren. Dann biegen wir ab auf die D 2763, wir wollen zur Ermo Lodge, die am Rande des Etosha Nationalparks liegt. Die Lodge gehoert einem aelteren oesterreichischem Ehepaar. Hier hat man gut 5 km von der Lodge entfernt auf einem Huegel einen Campingplatz gebaut. So etwa 3 Fahrzeuge haben dort oben Platz. Eine grosse halboffene Huette mit Grill sowie seperate Duschen und Wc´s mit Ausblick auf die Umgebung gehoeren zum Platz. Man hat von dort oben 360° Rundumsicht und sieht mit dem Fernglas den Zaun vom Nationalpark.

55,00 p.P./N
1746 km gesamt, 168 Tages km

05.04.2006

An einem kuenstlichen Wasserloch sehen wir frueh morgens und abends eine Rotte Warzenschweine und abends auch noch 2 Kuduantilopen. Die Fahrt durch den vor uns liegenden Teil des Nationalparks ist nur mit einem registrierten Fuehrer erlaubt und wir sehen auch tatsaechlich nur einen Wagen den Weg benutzen. Ansonsten verbringen wir einen ruhigen Tag auf unserem Berg.

06.04.2006

Erst mal geht es die Stichstrasse wieder zurueck und dann auf die D 2695 und die D 2697. Diese Strasse wird kaum benutzt und wir muessen einige Tore durchfahren. Ulla steigt aus, oeffnet das Tor, ich fahre durch, Ulla macht das Tor wieder zu und steigt wieder ein. Da freut man sich, wenn ein Tor mal offen ist. Dann kommen wir wieder auf die D 2695 und stehen ploetzlich vor einem Sperrschild. Die Strasse ist geschlossen, Durchfahrt auf eigene Gefahr. 20 km Umweg fahren oder probieren? Da haelt hinter uns ein LKW, ein Farmer fragt uns, ob wir ein Problem haetten? Allrad, kein Problem, die Strasse koennt ihr benutzen. Einige Stellen der Strasse stehen noch unter Wasser, die kann man aber umfahren oder aber den Spuren der Vorgaenger folgen. Auf halber Wegstrecke kommt uns auch schon ein Grader entgegen, der die Strasse planiert. Zig LKW- Ladungen Sand hat man hier schon zum Auffuellen auf der Strasse verteilt. Dann kommen wir auch schon auf die geteerte C 38 und fahren Richtung Etosha Nationalpark. An dem eingeplanten Campingplatz fahren wir erst mal vorbei und fahren dann vom Eingangstor Anderson Gate des Parks wieder zurück zum Etosha Safari Camp. Mittags hat es unterwegs geregnet und es ist kuehler geworden. Der Platz ist nicht schlecht und auch nicht allzu gross. Es gibt einen Pool und Wanderwege im Gelaende.

40,00 N$ p.P./N, die Plaetze im Park sind bedeutend teuerer und den Tageseintritt muss man auch noch bezahlen.
1947 km gesamt, 168 Tages km

07.04.2006

Morgens fahren wir dann in den Nationalpark ein. Erst mal muss man am Tor wieder Papierkrieg erledigen. Dabei stelle ich fest, dass ich meine Uhr umstellen muss, es ist Sommerzeit in Namiba. Bezahlt wird aber erst im 7 km dahinter liegenden Camp. Gleich hinter dem Tor stehen bereits die ersten Zebraherden und Springboecke. Auch einige
Strausse sind zu sehen. Wir bezahlen dann im Camp den Eintritt für einen Tag. Der Park umfasst 22 270 Km², davon entfallen 5000 km² auf die Etosha Pfanne, eine riesige, meist trockene Lehmpfanne. Bei der Durchfahrt sieht es immer wieder so aus, als sei sie mit Wasser gefüllt, aber das taeuscht. Nur in einigen Randgebieten steht noch Wasser, besonders an der Strasse zum Andoni Gate, die wir teilweise befahren. An einem Rastplatz hat sich im Toilettengebaeude eine Fledermaus an die Wand gehaengt, die ich dann fotografieren kann. Sie fliegt dann kurz auf und ich kann noch ein weiteres Foto machen, wie sie mit gespreizten Fluegeln wieder an der Wand haengt. Einige Gnus, Trappen und auch einen kleinen Waran sehen wir. Auf der Strasse zum Andoni Gate sehen wir dann auch einige Giraffen und auf der Strasse jede Menge frische Elefantenlosung. Als wir aus dem dortigen Waldgebiet herausfahren sehen wir dann auch einen einsamen Elefantenbullen rechts von der Strasse. Dann fahren wir wieder zurueck und verlassen auf der C 38 durch das Van Lindequist Gate den Nationalpark. Wir wollen zur Sachsenheim Lodge auf den dortigen Campingplatz. Der liegt dann links an der C 38. Wir müssen ein Tor öffnen und werden von dort grasenden Rindern aufmerksam beaeugt. Der Platz ist gerade erst im Aufbau und passt nicht mit der mir vorliegenden Wegbeschreibung zusammen. Es ist niemand zu sehen und ich denke so, nimm mal den weiterfuehrenden Weg, der wird wohl zur Farm führen. Nein, der kommt wieder am Tor an. Wir fahren wieder raus aus dem Gelaende und bis zur Einmündung in die B 1. Dort steht noch ein Wegweiser zur Sachsenheim Gaeste Farm, links abbiegen und nach 3 km geht es rechts über eine neue Eisenbahnstrecke in das Farmgelaende. Diese Eisenbahnstrecke ist noch im Bau soll mal bis Angola fuehren. Die Farm hat einige schoene Plaetze und wir essen dort auch zu Abend. Die Familie Sachse spricht gut deutsch. Wir bleiben für eine Nacht.

2210 km gesamt, 263 Tages km

08.04.2006

Ueber die B1 fahren wir nach Tsumeb, einer kleinen und modernen Stadt, dort tanken wir und kaufen auch ein. In den Städten muss man immer hoellisch aufpassen, das man nicht ploetzlich wieder rechts faehrt, besonders wenn man aus einem Kreisverkehr kommt. In der Stadt verfahren wir uns erst mal ordentlich, ein Polizist auf einem Squad bringt uns auf den richtigen Weg. Dann geht es weiter in Richtung Grootfontein und dann auf der B 8 in Richtung Otavi. Unterwegs machen wir auf einem Rastplatz eine Kaffeepause, danach biegen wir auf die D 2804 und dann auf die D 2512 ab. Dort hat das Wasser auch wieder einige Schaeden angerichtet und oft faehrt man durch losen Sand oder sandige Furten, was aber kein Problem ist. Wir wollen zum Waterberg Plateau, dort gibt es einige Campingplaetze. Wir waehlen den Eaterberg Plateau Camping Platz. Ein sauberer Platz mit schoenen Stellplaetzen, einem kleinen Pool und dem besten Grill, denn wir in Namibia gesehen haben. Trotzdem gefaellt uns der Platz von der Lage her nicht so gut. Im Hintergrund erhebe sich die gut 200m hohen Steilwaende des Plateaus. Abends liegen diese Waende im Dunkeln. Dort oben soll es auch noch Nashoerner geben. Es werden auch Touren zum Plateaurand angeboten. Das Plateau ist Naturschutzgebiet und der Eintritt kostet auch wieder etwas, wenn man dort hinauf will
2510 km gesamt, 300 Tages km

09.04.2006
Als wir am Morgen vom Platz wieder auf die D 2512 einbiegen, sitzt kurz darauf ein junges Paar am Wegesrand und wartet auf ein Auto, das sie mitnimmt. Diesmal halten wir an und fragen nach dem Wohin? Es ist ein ein russisches Ehepaar, das nach Windhoek will, weil es am naechsten Tag ueber Frankfurt nach St. Peterburg fliegen will. Die Leiter runterlassen, die Tuer zu unserem „Schlafzimmer“ aufmachen und die Beiden einsteigen lassen, Tuer zu, die Leiter wieder hochklappen und schon geht es weiter. Sie koennen sich auf die Betten setzen und wir haben das Frontfenster aufgemacht, in der Fahrerkabine das rueckwaertige Fenster aufgemacht und schon koennen wir uns waehrend der Fahrt auf englisch unterhalten. Ich selbst bekomme als Fahrer allerdings von der Unterhaltung nicht so viel mit. Wir biegen dann auf die C 22 und spaeter auf die B 1 in Richtung Windhoek ein und an der Abzweigung zur D 2404 entlassen wir die Beiden, denn hier biegen wir ab. Dort steht gerade ein Reisebus mit Deutschen , die den ersten Tag unterwegs sind und wie die Weltmeister fotografieren. Bei Etjo wechseln wir auf die D 2329 bis nach Omaruru. Auch diese Strasse hat sehr unter dem Wasser gelitten und hier stehen noch grosse Pfuetzen auf der Strasse. Fuer ein Foto muss ich dann durch eine Pfuetze mit Schmackes durchfahren. Als Ulla wieder im Wagen sitze, fahre ich durch die naechste Pfuetze. Die ist aber tiefer, als gedacht und die Bugwelle schlaegt bis ueber das Fuehrerhaus und etwas Wasser lauft sogar die Fahrerkabine. Bis ich dann den Scheibenwischer anhabe, stehen wir erst mal im Dunkeln. Die naechsten Pfuetzen umfahre ich dann aber lieber wieder. Wir versuchen in Omaruru Hannover anzurufen, aber das klappt nicht. So fahren wir dann weiter über die D2315 in die Erongo Berge. Ein bewachtes Tor versperrt den Weg, aber der Eintritt ist frei. Unterwegs sehen wir einige Affen, Warzenschweine, Kudus, Perlhuehner und Hoernchen, die meist paarweise ueber die Strasse laufen. Unser Ziel ist das Erongo Plateau Camp, das an der D 2316 liegt. Die Besitzer der Gaestefarm haben die Verwaltung und Aufsicht der Campinganlage einem schwarzen Mitarbeiter uebergeben, er heisst Israel. Der haelt die drei Stellplaetze aber wirklich super in Schuss. Er hat einige Kilometer Wanderwege angelegt und unterhaelt diese. Ausserdem hat man Baeume mit Nummernplaketten gekennzeichnet. Für die Wanderwege gibt es einen Plan und auf der Rueckseite davon stehen die botanischen Namen der Baeume zu den Nummernplaketten.
70,00 N$ p.P./N

2773 km gesamt, 298 Tages km

10.04.06

Nachts rumort ein Gewitter und es regnet etwas, ansonsten ist es sehr ruhig. Wir bleiben diesen Tag auf dem Platz und sind auch auf den Wanderwegen unterwegs. Die ganze Zeit haben wir unterwegs die dicken brauen, flügellosen Heuschrecken gesehen und bestimmt auch Dutzende davon auf den Strassen ueberfahren. Auch auf diesem Platz gibt es genug davon. Ansonsten verbringen wir einen ruhigen Tag.


11.04.2006

Als wir die Farm verlassen, sitzt am Wegesrand eine schwarze Lady. Na gut, auf dieser Strasse ist ja nun ueberhaupt kein Verkehr und so entschliessen wir uns, sie mitzunehmen. Diesmal krabbelt Ulla hinten in den Wagen. Es stellt sich heraus, dass es sich um Isarels Ehefrau handelt. Kurz vor der C 33 setzen wir sie dann ab und sie verschwindet in einem Seitenweg. Die C 33 ist eine Teerstrasse. Dann geht es weiter auf der B2 nach Karibib. Wir versuchen noch mal nach Deutschland zu telefonieren, aber es klappt nicht. Ein kleiner Einkauf in einem etwas schmuddeligen Supermark und wir verlassen Karibib, nachdem wir noch mal getankt haben. Weiter geht es auf der ungeteerten C 32 zum Tasobis Leopard Nature Park. Die letzten 10 km auf dem Farmgelaende sind fuer normale PKWs hart an der Grenze. Wir stellen den Wagen unter Baeumen auf dem Campinggelaende ab. Nach mehreren Anlaeufen gelingt es dann, in Windhoek unseren Rueckflug zu checken. Das der 10
Flug etwas vorverlegt wurde, weiss ich bereits und mehr wollen die von uns auch nicht wissen.
Auch auf diesem Platz gibt es ein paar Gehege mit Affen, Servalen, Geparden und Leoparden. Auch alles Problemfaelle, die man nicht mehr in die freie Natur entlassen kann. Der Leopardenkater hatte sich schon als Baby einen Oberschenkel mehrfach gebrochen und kann nicht mehr auf Baeume springen und ist der Pflegerin gegenueber ein richtiger Schmusekater. Die Katze mache es sich im Baum bemuetlich. Auch dieser Platz spricht uns nicht so sehr an und wir bleiben auch hier nur einen Tag.

50,00 N$ p.P/N

2932 km gesamt, 159 Tages km

12.04.2006

Nach 40 km muendet die C 32 auf die C 28. Es sind nur noch ca. 175 km bis nach Windhoek, aber die Strasse hat es in sich. Gleich vorn stehen Verbotschilder für Lkw und Wohnwagen. Es geht dann auch gleich zur Sache. Bei 10 % Steigung geht es ueber den Boshua Pass auf das Khomas Hochland. Eine wunderbare Strecke, die sehr bergig ist und mit einigen weiteren Steigungen und Gefaellestrecken aufwartet. Das geht ueber gut 100 km so, bis es dann etwas flacher wird. Bis auf ein paar Quads, die mit Begleitung unterwegs sind, herrscht kaum Verkehr. So dauert die Fahrerei natuerlich etwas laenger, als gedacht. 20 km vor Windoek ist die Strasse dann geteert und wir biegen zum Daan Viljoen Game Park ab, wo wir die letzten zwei Naechte verbringen wollen. Da ist ausser Campingplatzgebuehr auch noch Eintritt für den Park faellig. Laut Reisefuehrer kann man dort mit Kreditkarte bezahlen, aber angeblich ist die Leitung nicht in Ordnung. Auf dem Platz sind etwa 20 Stellplaetze mit Elektroanschluss vorhanden. Der Park steht unter Verwaltung des Namibia Wildlife Resorts und man muss leider sagen, das merkt man auch. Es ist alles etwas runtergekommen, nur mit Farbe ist man sehr grosszuegig. Es gibt einen Rundweg für Autos in diesem Park, in dem man viele Wildtiere angesiedelt hat. Die Benutzung kostet aber wieder extra Geld. Ausserdem hat man einen kurzen und einen ca. 90 km langen Wanderweg angelegt. Abends finden sich in der Naehe neun Pferde zum Grasen ein.

3126 km gesamt, 204 Tages km

13.04.2006

Wir haben kein Geld mehr in der Tasche, also muessen wir noch mal nach Windhoek. Das sind knapp 20 km. Der naechste Geldautomat ist unser und für 10 ltr Sprit muessen wir noch mal an eine Tankstelle, denn ich will nicht auf den letzten Kilometern noch stehen bleiben. Ausserdem kaufen wir noch ein paar Bratwuerste und etwas Bier für den Abend. Zurueck gekommen, bezahle ich noch fuer einen Tag die Campinggebuehren, alles andere hatte ich schon vorher bezahlt. Mittags zieht ein Gewitter an uns vorbei, es regnet etwas und man kann den weiteren Wetterverlauf schlecht einschaetzen. Wir gehen ein wenig auf dem Wanderweg entlang. Mehrere Warzenschweine beaeugen uns misstrauisch und schlagen sich dann nach einiger Zeit in die Buesche. Nachts ist es am Regnen. Ich wundere mich im Halbschlaf, warum Ulla so unruhig ist. Der Wagen ist am Wackeln und als Ulla den Vorhang zurueckzieht guckt sie genau auf einen dicken Pferdehintern. Ein weiteres Pferd kratzt sich hinten am Wagen an der Halterung für den Reservetank, der auf dem einen Resevereifen angebracht ist. Da muss ich erst etwas laut werden, dann bequemt sich die Pferdebande, den Platz zu raeumen.

14.04.2006

Am Morgen haben wir vier Haufen Pferdeaepfel vor dem Wagen liegen. Eine freundliche Duengergabe. Nach dem Fruehstueck beginnen wir mit dem Packen und dem Aufraeumen im Wagen. Alles was an Lebensmittel ueber ist, stellen wir auf den Grill. Auch eine Bratpfanne, die wir unterwegs gekauft haben, weil sich in der Alu-Pfanne, die zum Wagen gehoert, nicht vernuenftig braten laesst und zwei Schalen stellen wir dazu. Ich frage den Platzwaerter, ob er die Sachen haben will und fuer den faellt am Karfreitag Weihnachten und Ostern zusammen, so ist er am Strahlen. Er raeumt die Sachen sofort weg. Auch die Kleinigkeiten, die sonst noch so anfallen, holt er sich danach noch gerne ab. Gegen 10.00 Uhr verlassen wir dann den Platz und fahren nach Winhoek, bis 12.00 Uhr muessen wir den Wagen abgeben. Den Weg zur Autovermietung finde ich sofort ohne Umwege, waehrend Ulla meint, ich wuerde voellig falsch fahren. Bei der Rueckgabe mache ich die Leute auf einige Fehler am Auto aufmerksam. So auf das fehlende Moskitonetz im Klappdach, den defekten Tisch und die ausgeleierten Stühle. Auch die Rueckspiegel moniere ich, denn der Aufbau ist etwas breiter als der Wagen und die aufgesteckten Spiegel sind ganz einfach Schrott, sie verstellen sich laufend und man sieht kaum etwas darin. Noch ein paar Kleinigkeiten erwaehne ich, was sie daraus machen, ist ihre Sache. Man bringt uns dann nach Windhoek, unser Gepaeck lassen wir im Buero. In Windhoek ist nichts los, es ist auch in Namibia Feiertag. So gehen wir ein wenig durch die Stadt, trinken Kaffee und essen Kuchen. Um 16.00 Uhr holt unser Autovermieter dann ab und faehrt uns zum Flughafen. Ein dickes Regengebiet zieht an uns vorbei. Als wir dann unser Gepaeck aufgeben, faellt mir ein, dass ich noch ein Taschenmesser in der Tasche habe und stecke es noch schnell in eine unserer Reisetaschen. Endlich kommt die Zeit zum Einstieg. Diesmal ist es ein Airbus. Zur Abflugzeit tut sich nichts und erst 10 Minuten spaeter setzt sich die Maschine in Bewegung. Der Weg wird lang und laenger und dann kommt eine Durchsage. Wegen eines Gewitters in der vorgesehen Startrichtung muessen wir in der entgegengesetzten Richtung starten, dafür muessen wir erst mal die ganze Landebahn entlangfahren, wenden und mit 30 Minuten Verspaetung startet dann die Maschine endlich. An den Fenstern laeuft das Wasser in Stroemen entlang und der Vogel hat echt zu kaempfen, um an Hoehe zu gewinnen. Beim Hinflug konnte ich ja etwas schlafen, aber im Airbus klappt das kaum. Wenn man sich so etwa auf die Seite wendet, hat man immer etwas Hartes in den Rippen, was sehr stoert.
15.04.2006

Morgens kommen wir dann verspaetet in Frankfurt an. Man muss erst weit laufen, bis man dann endlich bei der Gepaeckausgabe ist. Ich will eigentlich zum Hauptbahnhof und von dort mit dem IC nach Hannover. Ulla will lieber mit dem durchgehenden ICE fahren, der faehrt zwar etwas spaeter ab, ist aber frueher in Hannover. Dafür ist er aber auch rappelvoll und wir bekommen man so eben noch zwei Plaetze. Die sind zwar reserviert, aber es erscheint niemand, der Anspruch auf die Plaetze erhebt. Statt zwei gekuppleten ICE 2 kommt ein ICE 1 und der faehrt auch noch falsch rum in dem Bahnhof ein. Die Fahrgaeste der ersten Klasse sind am Schimpfen, denn sie muessen an das andere Zugende. Ich wundere mich am Abteil ueber eine Reservierung von Frankfurt West. Dann geht es los und der Zug haelt tatsaechlich in Frankfurt West und faehrt den Hauptbahnhof nicht an. Ausserdem faehrt er über die Altbaustrecke über Marburg nach Kassel. Waehrend der Osterfeiertage hat man auf der Hauptstrecke Bauarbeiten, deswegen auch die Umleitung und weil Frankfurt Hbf ein Sackbahnhof ist, stimmt jetzt auch die Wagenreihung wieder. So kommen wir dann mit Verspaetung in Hannover an. Dann nehmen wir die Strassenbahn und dann den Bus und sind nach 200 m Weg bei Schwiegermutter und Sohn angelangt. Leider mussten wir feststellen, das jemand die Finger in unserem Gepaeck gehabt haben muss. Unsere alte Digitalkamera mit ca.
100 Bildern fehlte bei der Ankunft, ebenso das Messer das ich in Windhoek im Flughafen direkt bei der Abgabe des Gepaecks noch verstaut hatte. Eigentlich schade, das so etwa passiert. Auch ein Fingerblutdruckmessgerat fehlt.


Ein kleines Facit:

Ein schoener Urlaub liegt hinter uns, nur die Fluege strapazieren einen ganz schoen.
Für den Wagen haben wir für 22 Tage 15.540,00 N$ incl. Versicherung ohne Selbstbeteiligung bezahlt. Der von uns gewaehlte Camper Van entsprach ganz unseren Vorstellungen, von einigen kleinen Fehlern abgesehen. Aehnliche Fahrzeuge ahnlicher Bauart, die wir unterwegs sahen, gefielen uns nicht ganz so gut. Autos mit Dachzelten waren immer noch im Aufbau, waehrend wir schon lange fertig waren. In den Dachzelten sind auch nur sehr duenne Matratzen, da hatten einige Leute ihre Schwierigkeiten mit. An einigen wenigen Stelle war Allradbetrieb schon vom Vorteil. Ab 60 km/h bin ich moeglichst im 5. Gang gefahren und nicht über 80 – 90 km/h hinausgegangen. Der Verbrauch lag im Durchschnitt bei 13 ltr Benzin auf 100 km. Als Campingfuehrer kann ich den Namibia Campingfuehrer von Thomas Richter im Internet empfehlen, der kostenlos erhaeltlich ist.
Auch die Mitnahme eines Schnell-Ladegeraetes für die Kamera-Akkus für 220/12 V war o.k.
Der Wechselkurs für Bargeld lag bei 1.00 EURO = 7,268 N$ abzueglich 2 % Komission.
Als Karte benutzen wir die Namibia Karte von freytag & berndt, Massstab 1 : 1 200 000.




Bilder zu meinem Bericht gibt es hier:

http://picasaweb.google.de/mhausel/Namibia032006

Einige Bilder (5-6) sind ungewollt an einen anderen Platz gerutscht, da habe ich beim Umbenennen der Bilder einen Fehler gemacht.

Dort haben wir den Wagen gemietet:
*** Link entfernt ***
Figurelli1408
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Behörde:

Re: Namibia

Beitrag von Figurelli1408 »

Ein toller Beitrag, danke! Da hat man schonmal ein paar Anhaltspunkte, wenn man selbst eine Reise plant :)
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