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Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 14. Jun 2015, 11:03
von nocheiner
Guten Morgen,

ich soll zu einem "Beamten auf Probe" ernannt werden. Dadurch werde ich natürlich meinen jetzigen Arbeitsvertrag als Angestellter verlieren. Allerdings gibt es ein Problem mit dem örtlichen Gesundheitsamt. Dieses hat überraschenderweise im Gesundheitszeugnis geschrieben, dass ich für den Beamten auf Probe tauglich bin. Die eigentliche Untersuchung mit der Klärung der Frage: "Verbeamtung auf Lebenszeit ja/nein?" soll erst dann geklärt werden, wenn es so weit ist. Als nach 2,3,4 Jahren.

Wo liegt also mein Problem? Ich will es so formulieren: Ich habe Grund zur Annahme, dass der Arzt im Gesundheitsamt in ein paar Jahren mir genau diese Lebenszeitverbeamtung verweigern wird. Warum er dieses nicht schon jetzt gemacht hat, weiß ich nicht; denn ich habe eine Krankheit "unklarer Genese". (Und ich war nicht nur in einer Klinik damit) Diese hat sich verschlechtert. Der Amtsarzt weiß davon.

Hoffentlich geht das nicht so weiter, denn irgendwann könnten Organe ausfallen, das weiß ich auch. Und genau das hat der Amtsarzt mir auch so gesagt. Denn er muss mir die Verbeamtung auf Lebenszeit verweigern, wenn ich dem Staat (also ihm...) gegenüber nicht nachweisen kann, dass ich in den nächsten 25 Jahren gesund sein werde. => Wobei ich mich hier schon gefragt habe, wie ich das machen soll?

Ich formulieren also neu: Ich weiß, dass ich in 2,3,4 Jahren wieder Angesteller bin (wenn mich dann mein Arbeitgeber überhaupt noch nehmen will, nachdem dieser dann vom Amt erklärt bekommen hat, dass ich zu krank bin, um Beamter auf Lebenszeit zu werden...

Komme ich also wieder zum Thema dieses Beitrags zurück. Ich möchte mich gegen diesen Fall absichern, d.h.: Amtsarzt sagt nein zur Lebenszeitverbeamtung.

=> Greift dann eine Dienstunfähigkeitsversicherung?
=> Ich hoffe doch? Wenn nicht, wie sonst könnte ich mich absichern?

Zurück zur Dienstunfähigkeitsversicherung selbst:
Ich bin auf eine "Info für Vertriebspartner"/"Nur zum internen Gebrauch" gestoßen. So, wie ich das sehe, gelten die darin enthaltenen Goodies meist nur für Beamte auf Lebenszeit. Was ich suche ist aber eine Dienstunfähigkeitsversicherung, die mir als Beamter auf Probe etwas bringt. Bleibt nur die Frage, wer bietet mir das an? Anbei ein paar Punkte, kopiert aus dieser Liste des sog. Vergleichs. Die fettgedruckten Inhalte ich für mich sinnvoll:
Verzicht auf zeitliche Einschränkung der Leistungsdauer
Dienstunfähigkeit bei Beamten auf Probe
Teildienstunfähigkeit versicherbar
Verzicht auf konkrete Verweisbarkeit
Verzicht auf abstrakte Verweisbarkeit
DU ist Schicht-1-fähig (Rürup)
garantierte Dynamik der DU-Rente im Leistungsfall
Dynamisierung der Hauptversicherung im Leistungsfall
Verzicht auf Einschränkung auf „Beamte im ÖD“
allgemeine DU ist integraler Bestandteil der BU-Bedingungen
...
Können eigentlich mehrere Dienstunfähigkeitsversicherungen bei mehreren Anbietern gleichzeitig abgeschlossen werden?

Viele Grüße
Michael

P.S.: Ich hoffe, im Notfall kann dieser Beitrag gelöscht werden?

Re: Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 14. Jun 2015, 11:25
von Torquemada
Verstehe ich das richtig, dass du derzeit bei der Behörde als Angestellter beschäftit bist, die dich verbeamten will?

In diesem Fall solltest du doch die Situation DORT klären. In Frage käme eine Beurlaubung ohne Lohn bis zur Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit. Du wärst dann auf der sicheren Seite. Mit deinen genannten gesundheitlichen Einschränkungen wirst du Probleme beim Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung haben. Dieses Thema wurde hier im Forum schon oft besprochen.

Re: Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 14. Jun 2015, 13:26
von nocheiner
In der Tat bin ich derzeit dort Angestellter.
Ich habe mich oben ein wenig ungenau ausgedrückt. Laut den Untersuchungsunterlagen bzw. den Ausdrucken von den Geräten bei den Ärzten hat es sich verschlechtert. Allerdings fühle ich mich dagegen absolut in Ordnung, habe deswegen auch keinen einzigen Krankheitstag zu verzeichnen. Zu dem genannten Organausfall kann es kommen, muss aber nicht.

Ohne die alten Themen bislang gelesen zu haben (bislang habe ich auch noch keinen Beitrag dazu gefunden) und mich damit nicht auskenne, halte ich eine Beurlaubung(?) ohne Lohn(?) für keine gute Idee.

Re: Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 22. Jun 2015, 17:33
von egyptwoman
Willst du denn unbedingt Beamter werden? Wenn du jetzt schon davon auszugehen ist das du mit deinen gesundheitlichen Einschränkungen später nicht die Lebzeit bekommst, würde ich wohl eher drauf verzichten und weiterhin im Angestelltenverhältnis bleiben, denn wie du selbst geschrieben hast, wirst du Beamter auf Probe wird dir als Angestellter gekündigt, eine Verpflichtung seitens des Arbeitgebers dich dann später wieder als Angestellter einzustellen gibt es nicht und im schlimmsten Fall musst du dir dann nen komplett neuen Job suchen.
Mit deiner erwähnten evtl verschlechternden Gesundheit wird dir keine Versicherung eine Dienstunfähigkeitsversicherung geben und wenn es doch eine tut, dann mit Sicherheit mit exorbitanten Prämien.
Du weißt das Beamte in der Regel auch privat versichert sind, da kommt der nächste Knackpunkt wegen deiner Krankengeschichte, du wirst auch da mit Sicherheit eine hohe Prämie zahlen müssen. Wie auch immer, im Moment bist du nehme ich an gesetzlich versichert, bei einem Wechsel werden da hohe Risikokosten auf dich zukommen.
Ich würde mit meinem AN reden und mir selber überlegen ob es nicht besser ist im Angestelltenverhältnis zu bleiben, als dieses Risiko einzugehen.

egyptwoman

Re: Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 27. Jun 2015, 16:44
von Dipl_Finanzwirt
Muss etwas in die Kerbe von egyptwoman schlagen:

Wenn du bereits jetzt eine Krankheit hast, die potentiell zu dem Organausfall und damit einem Versorgungsfall führen kann wird dich niemand gegen dieses "versichern". Weder eine DU-Versicherung (außer zu entsprechenden Risikozuschlägen), noch ein Dienstherr (der bei Beamten ja auch die Krankeits- und Todesfallvorsorge bezahlt).

Ich kenne verschiedene "Beamte", die aus gesundheitlichen Gründen im Angestelltenverhältnis sind. Ich vermute, dass dir da wenig andere Optionen bleiben werden und würde dir eher empfehlen nach einer guten BU-Versicherung zu schauen die dich als Angestellter zusätzlich absichert.

Das der Amtsarzt die Verbeamtung auf Probe für möglich gehalten hat kann ein Zeichen sein, dass er die "unklare Genese" für durchaus noch abklärbar hält. Den Weg würde ich (durchaus im Angestelltenverhältnis, Zeiten können weitgehend angerechnet werden) versuchen zu gehen.

Die Beurlaubung (im Angestelltenverhältniss) bis du Beamter auf Lebenszeit wirst (und die versorgungsrechtliche Wartezeit erfüllt hast) bringt dir übrigends wenig, da für die Rentenversicherung es nur auf Beitragszahlungen ankommt und die in dieser Zeit auch ruhen.

Re: Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 11. Aug 2015, 09:21
von Gerda
Ist zwar schon eine Weile her, dass hier gepostet wurde....

Ich würde mich, ganz klar, nicht verbeamten lassen, da dies nicht von Erfolg gekrönt ist, so wie ich es erlese.

Wenn die Übernahme ins Verhältnis Beamter auf Lebenszeit scheitert, ist man raus. Ein zurück ins Angestelltenverhältnis geht nicht automatisch! Bitte ganz genau erkundigen und genau das müsste dir die Personalstelle auch sagen können, die wissen das.

Es gibt zwar die Möglichkeit der Verlängerung der Probezeit, aber das geht auch nicht endlos, und wenn man dann nicht erfolgreich ist, dann ist das Probezeitverhältnis und auch das Angestelltenverhältnis zu Ende und man hat nix, ggf. nicht einmal Anspruch auf Alg, weil man zu lange nicht eingezahlt hat.....


Gruss Gerda

Re: Die Sache mit der Dienstunfähigkeit

Verfasst: 5. Feb 2017, 15:03
von Bamtun
Kann man sich alles online durchlesen