Darauf muss ich jetzt aber doch nochmal antworten, weil Teile einfach falsch sind.
BuFiPo hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 11:30
Sind "Quereinsteiger" erst einmal "da" - ist es zu spät.
In meinem HZA kamen die meisten als Tarifbeschäftigte mit sechsmonatiger Probezeit. Wenn man die entfristet, obwohl sie nicht geeignet sind, liegt der Fehler m.E. beim jeweiligen HZA.
BuFiPo hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 11:30
Welche Folgen die Übernahme von Quereinsteigern hatte - davon können einige KOllegen ein (trauriges) Lied singen - viele ausgebildete Zollbeamte werden das Endamt A9/+Z nicht erreichen können....
In wiefern sind daran Quereinsteiger schuld? Wie schon erwähnt, kommen viele als TB, einige auch im Eingangsamt. Wenn die zuerst befördert werden, haben sie vielleicht auch einfach mehr geleistet.
BuFiPo hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 11:30
Die Frage müsste lauten, warum Personal seinen "alten" Arbeitgeber verlässt? (kündigt) und zum Zoll wechselt (ohne Ausbildung..) - Frust?
nicht schnell wechselt man oft "vom Regen in die Traufe"...
ok - schafft man es in ein SG wo Polizeizulage gewährt wird dann steigt das Gehalt um "228 Flocken" an...
Warum andere kündigen, kann ich nicht beurteilen. Ich bin selbst zum Zoll gekommen, weil ich eigentlich zum Zoll wollte, allerdings Allgemeine innere Verwaltung an der gleichen Hochschule studiert habe. Etwa 25% des Studiums sind exakt gleich, der Rest ähnelt sich zumindest. Damit habe ich die gleiche Befähigung wie ein "studierter Zöllner", nämlich die für den gehobenen nichttechnischen Dienst. Auch wenn der Zoll es gerne hätte, ist der Zolldienst keine eigene Laufbahn! Somit hat man eine geeignete Ausbildung. Hier kann man den Fehler natürlich im System suchen, aber die Bewerber trifft doch daran keine Schuld. Weiterhin gibt's beim Zoll deutlich weniger Stellen mit Polizeizulage als ohne. Das wäre also ganz schön Pokern - zumal die meisten Quereinsteiger bei Einstellungszusage noch gar nicht wissen, in welchen Bereich sie kommen.
BuFiPo hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 11:30
Karriere? - kenne ich nicht ( bei "zollkarriere.de" findet man das Wort nur einmal im Gehobenen Dienst - mD-Fehlanzeige).
Naja. Man könnte sich jetzt beschweren, dass man im mittleren Dienst maximal zwei, eher nur ein Mal befördert wird, oder man freut sich darüber, dass man inzwischen mit A7 einsteigt. Ich wäre damals auch gerne mit A11 eingestiegen - auch auf Kosten einer späteren Beförderung. Im gD aber Fehlanzeige. Das trifft natürlich nicht auf diejenigen zu, die damals noch mit A6 (oder A5? Gibt's davon noch welche?) eingestiegen sind. Dem kann ich aber auch entgegenhalten, dass man im gD auch nicht zwangsläufig ins Endamt kommt. Dass es dafür (und für's Endamt im mD) die Stellen aber nicht gibt (damit jeder es erreichen kann), ist aber kein Geheimnis und sollte jedem klar sein, der Beamter wird.
BuFiPo hat geschrieben: ↑25. Apr 2024, 11:30
Derzeit sind ca. 5.500 Stellen nicht besetzt ( davon über 2.100 bei der FKS und 1100 bei den KEVn...) - bis 2030 wird sich die Zahl noch erhöhen.
(Ist-Besetzung 1. Okt. 2022 = 35.503,0).
Und - Ausbildung muss an erster Stelle stehen.
Dem letzten Satz stimme ich vorbehaltlos zu. Das wird aber kurzfristig nicht zu machen sein. Es spräche aus meiner Sicht aber auch nichts dagegen, Stellen bei der FKS mit denen zu besetzen, die beim Zoll Ausbildung bzw. Studium absolviert haben und andere Stellen (bspw. SG B, SG D, SG F, SG G) auch mit anderen geeigneten Bewerbern.
Für mich wurde hier aber auch noch kein belastbarer Beweis vorgetragen, warum alle Quereinsteiger über einen Kamm geschert werden und per se ungeeignet sein sollen (so zumindest offenbar die eigene Beobachtung der zwei vorigen Posts). Wie schon gesagt ist zumindest das Studium in vielen Teilen vergleichbar und in das jeweilige Rechtsgebiet muss man sich ohnehin erst einarbeiten. Und warum jemand, der nicht vom Zoll kommt, für den waffentragenden Bereich schlechter geeignet sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Hinweis: Es gibt auch "Quereinsteiger", die von der Polizei kommen.
Ich bleibe aber insgesamt dabei, dass man, bei allem Für und Wider, Menschen, die sich für den Zoll interessieren und von denen eine hinreichend große Anzahl auch geeignet ist, nicht vermitteln sollte, dass sie nicht willkommen sind. Man kann mit "ausgebildeten Zöllnern" genauso ins Klo greifen, wie mit Quereinsteigern. Alle über einen Kamm zu scheren und von Vornherein schlecht zu machen ist anmaßend und verallgemeinernd und führt im Zweifelsfall dazu, dass jemand, der eigentlich motiviert ist, möglicherweise auch aufgibt.