keine Aufgaben mehr, Versetzungsgesuche und Rotation abgelehnt
Verfasst: 20. Apr 2024, 12:00
Hallo liebes Forum,
ich arbeite in einem Landesministerium in einer Fachabteilung. Ich habe vor rund 2 Jahren das damalige FH-Diplom in einem naturwissenschaftlichen Studium gemacht. Vor 3 Jahren bin ich auf eigenen Wunsch hausintern in mein heutiges Referat gewchselt. Ich habe mir davon versprochen, wieder mehr fachlich arbeiten zu können als bisher, außerdem ist das vorige Referat nach einem Vorgesetztenwechsel echt übel geworden, ca. die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen sind ebenfalls gegangen. Als ich im neuen Referat anfing, ging der alte Referatsleiter in Rente. Einer der Referenten rückte nach, seine (also die Referentenstelle) war erstmal unbesetzt. Die Aufgaben des Referenten habe ich mir mit dem Chef (und vorigen Inhaber der Referentenstelle geteilt). Das hat mir großen Spaß gemacht. Wieder voll in meinem Fachgebiet zu arbeiten, ganz andere Aufgaben wie Vorträge halten, Diskussionen leiten, Stellungnahmen schreiben, das war für mich (bin ja nur gehobener Dienst) neu, sehr herausfordernd, aber der Erfolg gab mir Recht. Chef und die Externen, mit denen ich zu tun hatte, haben mich immer gelobt. Dann wurde die Referentenstelle besetzt. Mir wurden alle Aufgaben entzogen, da sie ja zur Referentenstelle gehören und ich dafür formal nicht qualifiziert bin. Seitdem, und das sind schon 2 Jahre, sitze ich in Büro und Homeoffice meine Zeit ab. Falls ich durch Zufall auf alte externe Mitstreiter treffe, sagen sie, sie vermissen mich, ich wäre mit so viel Engagement dabeigewesen. Alle paar Wochen habe ich ein paar Stunden zu tun. Den Rest bilde ich mich fachlich weiter, spreche mit Fachleuten, fahre auf wissenschaftliche Tagungen und lese viel. Meine Softskills (Vortrags- und Diskussionsfähigkeiten) verbessere ich in der Freizeit weiter, bin fast jeden abend auf Tour. Trotzdem ist das natürlich kein Zustand. Ich habe noch über 20 Jahre zu arbeiten, und ich will arbeiten!!! Seit einem Jahr gehe ich alle paar Monate zur Abeteilungsleiterin, schildere ihr die Situation und bitte sie um Versetzung in ein anderes Referat. Außer Versprechungen passiert aber nichts. Mein Referatsleiter sagt, er kann die Situation nicht ändern, wenn es mir nicht passt, soll ich mich halt um was anderes kümmern, er wird mir keine Steine in den Weg legen. Parallel habe ich natürlich immer nach Stellen in anderen Behörden gesucht, allerdings bin ich in einem Radius von ca. 150 km ortsgebunden und mein Fachgebiet ist sehr speziell, sprich: selten. Ich habe einige Bewerbungen geschrieben, die wurden abgelehnt. Am Telefon sagte man mir, ich sei überqualifiziert. Mit der Begründung hat man mich auch auf Stellenausschreibungen in der eigenen Abteilung abgelehnt. Hier habe ich allerdeings nur mit den Referatsleitern gesprochen und keine schriftliche Bewerbung abgegeben.
Jetzt habe ich mir die Möglichkeit zu einer Rotation in den nachgeordneten Bereich organisiert. Hier könnte ich Wissenslücken, die ich in einem bestimmten Teilbereich meines Faches noch habe, stopfen. Meinem Referatsleiter war mal wieder alles egal. Die Abteilungsleiterin hat die Rotation abgelehnt mit der Begründung: "Ich erzähle dem Personalreferat seit ewigen Zeiten, dass wir in Arbeit ersticken und mehr Stellen brauchen. Da kann ich wohl kaum kommen und sagen, die Frau ... [also ich] ist monatelang abkömmlich. Können Sei vergessen!" Diese Begründung ist total fadenscheinig, den es rotieren ständig Leute bei uns. Mir fallen spontan 4 Leute in den letzten paar Monaten ein. Bei denen ist das anscheinend kein Problem. Personalrat sagt, da kann man nichts machen, die bräuchten keine Begründung um eine Rotation abzulehnen.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Mir fällt inzwischen nichts mehr ein außer den öffentlichen Dienst zu verlassen.
ich arbeite in einem Landesministerium in einer Fachabteilung. Ich habe vor rund 2 Jahren das damalige FH-Diplom in einem naturwissenschaftlichen Studium gemacht. Vor 3 Jahren bin ich auf eigenen Wunsch hausintern in mein heutiges Referat gewchselt. Ich habe mir davon versprochen, wieder mehr fachlich arbeiten zu können als bisher, außerdem ist das vorige Referat nach einem Vorgesetztenwechsel echt übel geworden, ca. die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen sind ebenfalls gegangen. Als ich im neuen Referat anfing, ging der alte Referatsleiter in Rente. Einer der Referenten rückte nach, seine (also die Referentenstelle) war erstmal unbesetzt. Die Aufgaben des Referenten habe ich mir mit dem Chef (und vorigen Inhaber der Referentenstelle geteilt). Das hat mir großen Spaß gemacht. Wieder voll in meinem Fachgebiet zu arbeiten, ganz andere Aufgaben wie Vorträge halten, Diskussionen leiten, Stellungnahmen schreiben, das war für mich (bin ja nur gehobener Dienst) neu, sehr herausfordernd, aber der Erfolg gab mir Recht. Chef und die Externen, mit denen ich zu tun hatte, haben mich immer gelobt. Dann wurde die Referentenstelle besetzt. Mir wurden alle Aufgaben entzogen, da sie ja zur Referentenstelle gehören und ich dafür formal nicht qualifiziert bin. Seitdem, und das sind schon 2 Jahre, sitze ich in Büro und Homeoffice meine Zeit ab. Falls ich durch Zufall auf alte externe Mitstreiter treffe, sagen sie, sie vermissen mich, ich wäre mit so viel Engagement dabeigewesen. Alle paar Wochen habe ich ein paar Stunden zu tun. Den Rest bilde ich mich fachlich weiter, spreche mit Fachleuten, fahre auf wissenschaftliche Tagungen und lese viel. Meine Softskills (Vortrags- und Diskussionsfähigkeiten) verbessere ich in der Freizeit weiter, bin fast jeden abend auf Tour. Trotzdem ist das natürlich kein Zustand. Ich habe noch über 20 Jahre zu arbeiten, und ich will arbeiten!!! Seit einem Jahr gehe ich alle paar Monate zur Abeteilungsleiterin, schildere ihr die Situation und bitte sie um Versetzung in ein anderes Referat. Außer Versprechungen passiert aber nichts. Mein Referatsleiter sagt, er kann die Situation nicht ändern, wenn es mir nicht passt, soll ich mich halt um was anderes kümmern, er wird mir keine Steine in den Weg legen. Parallel habe ich natürlich immer nach Stellen in anderen Behörden gesucht, allerdings bin ich in einem Radius von ca. 150 km ortsgebunden und mein Fachgebiet ist sehr speziell, sprich: selten. Ich habe einige Bewerbungen geschrieben, die wurden abgelehnt. Am Telefon sagte man mir, ich sei überqualifiziert. Mit der Begründung hat man mich auch auf Stellenausschreibungen in der eigenen Abteilung abgelehnt. Hier habe ich allerdeings nur mit den Referatsleitern gesprochen und keine schriftliche Bewerbung abgegeben.
Jetzt habe ich mir die Möglichkeit zu einer Rotation in den nachgeordneten Bereich organisiert. Hier könnte ich Wissenslücken, die ich in einem bestimmten Teilbereich meines Faches noch habe, stopfen. Meinem Referatsleiter war mal wieder alles egal. Die Abteilungsleiterin hat die Rotation abgelehnt mit der Begründung: "Ich erzähle dem Personalreferat seit ewigen Zeiten, dass wir in Arbeit ersticken und mehr Stellen brauchen. Da kann ich wohl kaum kommen und sagen, die Frau ... [also ich] ist monatelang abkömmlich. Können Sei vergessen!" Diese Begründung ist total fadenscheinig, den es rotieren ständig Leute bei uns. Mir fallen spontan 4 Leute in den letzten paar Monaten ein. Bei denen ist das anscheinend kein Problem. Personalrat sagt, da kann man nichts machen, die bräuchten keine Begründung um eine Rotation abzulehnen.
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Mir fällt inzwischen nichts mehr ein außer den öffentlichen Dienst zu verlassen.